Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 82. Sitzung / Seite 230

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Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Gredler. Die Restredezeit Ihres Klubs beträgt 4 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

23.32

Abgeordnete Dr. Martina Gredler (Liberales Forum): Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich will, da vorhin anscheinend ein Fehler passiert ist, noch einmal den Entschließungsantrag vorlesen und einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Motter, Dr. Gredler und PartnerInnen betreffend Verankerung der Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege im tertiären Sektor

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird aufgefordert, mit den zuständigen Institutionen, Verbänden und Gebietskörperschaften in Verhandlungen über eine Verankerung der Ausbildung für die gehobenen Dienste im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe an Fachhochschulen einzutreten sowie bis 31. März 1998 für die nötigen Voraussetzungen zur Errichtung von Fachhochschulstudiengängen für diese Berufsgruppe Sorge zu tragen.

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Meine Damen und Herren! Ich möchte zuerst mein Bedauern darüber ausdrücken – Herr Kollege Rasinger, ich verstehe nicht, warum Sie so massiv dagegen eingetreten sind –, daß Ordinationsgehilfinnen und zahnärztliche Assistentinnen mit an "Bord" genommen werden. Dies würde bedeuten, daß man ihnen ein eigenständiges Berufsbild geben würde, sie eine anständige Ausbildung erhalten könnten und nicht nur als Anlernlinge zur Verfügung stehen müßten. Der Hintergrund dieser Verhinderung ist, daß Ordinationsgehilfinnen und zahnärztlichen Assistentinnen mit einer Ausbildung in eine höhere Besoldungsgruppe kommen würden, und ich weiß, daß es, zumindest in meinem Fachbereich, von seiten vieler Zahnärzte Bedenken gibt. Sie wollen für ihre Mitarbeiterinnen nicht soviel zahlen. – Ich betone: Mitarbeiterinnen , weil ich noch nie einen männlichen zahnärztlichen Assistenten gesehen habe, zumindest nicht in Österreich, würde mich aber darüber freuen, wenn das in Zukunft der Fall sein könnte.

Das ist der wahre Grund, und ich finde es schade, daß man einem so verantwortungsvollen Beruf, dem einer Ordinationsgehilfin und einer zahnärztlichen Assistentin, nicht die nötige Unterstützung gewährt. Sie wissen ganz genau, wie es in den Ordinationen zugeht und welche Tätigkeiten dort zu leisten sind. Ich denke, daß es hoch an der Zeit wäre, auch diesen Bereich mithineinzunehmen, ordentlich auszubilden und dadurch auch eine ordentliche Bezahlung zu gewährleisten.

Als zweites: Über Kollegin Povysil – sie war vorhin nicht da und ist auch jetzt nicht da – bin ich ein klein wenig entsetzt. Ich habe von dieser Kollegin viel gehalten, diesmal aber bin ich von ihr enttäuscht. Der Beginn ihres Antrages hat einen negativen Beigeschmack: Beim Eingang jeder Krankenanstalt würde auf Werbetafeln verkündet, daß im Dienste der Gesundheit Menschen aus aller Welt tätig sind. – Ich weiß nicht, was daran verwerflich sein soll, sondern finde es schön, daß es so viele Menschen gibt, die nicht Österreicher sind und welche Österreicher und Österreicherinnen zu heilen versuchen. Ich danken ihnen dafür. (Beifall beim Liberalen Forum, bei der SPÖ und bei den Grünen.)

Weiters sind im "Turm zu Babel", also dem AKH, Pannen zum Schaden der Patienten offenbar mit einkalkuliert. Ich weiß nicht, wie oft sich dort ein Zwischenfall ereignet, diese aber sind meistens durch Überlastung verursacht. Ich selbst habe die "Ehre" gehabt, 14 Nachtdienste in einem Monat zu absolvieren. Von diesem August weiß ich nichts mehr, ich weiß wirklich nicht, ob ich korrekt gehandelt habe. (Abg. Schwemlein: Aber die Patienten haben Sie nicht ver


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