Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 39

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hat gerade die Ausbildung in diesen Bereichen hohe Qualität und bietet daher auch große Berufschancen für die Zukunft.

Ich darf Sie, sehr geschätzte Damen und Herren, an jene Maßnahmen erinnern – Maßnahmen, die wir in diesem Hohen Haus mit Ihnen gemeinsam beschließen konnten –, die dazu geführt haben, daß erstens Unternehmungen beim Krankenversicherungsbeitrag in den ersten drei Lehrjahren entlastet wurden, daß wir zweitens das Jugendbeschäftigungsgesetz mehr an die Praxis angepaßt haben und daß drittens gemeinsam gewonnene Erfahrungen umgesetzt wurden, wie etwa im Bereich der Berufsausbildung bei neuen Berufen.

Sehr geschätzte Damen Herren! Nicht nur dieses Programm, sondern insbesondere das Sonderprogramm, das die Bundesregierung im Juli der Öffentlichkeit präsentiert hat, wird dazu beitragen, daß es uns gelingt, der Jugend jene Chancen zu geben, die sie braucht. Wir sind verpflichtet, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Stummvoll. )

Sehr geschätzte Damen und Herren! Primäres Ziel dieses Sonderprogramms ist es, in Kontakten mit der Privatwirtschaft zu motivieren und zu erreichen, daß noch mehr Lehrlinge als in der Vergangenheit beschäftigt werden, und zwar ungeachtet dessen, daß, wie wir wissen, gerade im industriellen Bereich massive Strukturveränderungen eine gegenläufige Tendenz haben. Trotzdem bin ich sehr froh, auch von sehr vielen Industrieunternehmen die Rückmeldung erhalten zu haben, daß nunmehr mehr Lehrlinge eingestellt werden.

Wir haben aber darüber hinaus auch die Städte, die Gemeinden und die Bundesländer in unser Programm eingebunden. Mein Kollege Farnleitner und ich haben an alle Bürgermeister in unserem Land Schreiben gerichtet mit der Bitte, diese Initiative der Bundesregierung zu unterstützen. Wir haben sehr positive Rückmeldungen erhalten. So darf ich Ihnen beispielsweise berichten, daß allein in Niederösterreich 200 zusätzliche Lehrstellen der Jugend angeboten werden. Auch von Wien haben wir die Mitteilung erhalten, daß 100 zusätzliche Lehrstellen bereitgestellt werden. Aber auch kleinere Gemeinden, kleinere Länder haben uns gemeldet, daß ein, zwei oder drei Lehrlinge mehr eingestellt werden. In der Summe – davon bin ich überzeugt – werden wir also jenes Ziel erreichen, das wir gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden anstreben. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geschätzte Damen und Herren! In Erreichung dieses Ziels ist es natürlich auch sehr wichtig, daß es eine enge Zusammenarbeit zwischen den Institutionen des Arbeitsmarktservice und den Schulbehörden gibt. Ich darf Ihnen berichten, daß es in allen Bundesländern zu institutionalisierten Kooperationen zwischen dem Arbeitsmarktservice und den Schulbehörden gekommen ist, die mit dazu beitragen, dieses Konzept erfolgreich umzusetzen.

Darüber hinaus haben wir im Rahmen des Arbeitsmarktservice zusätzliche Beraterteams zu den bereits bestehenden Abteilungen eingerichtet, die den direkten Kontakt mit den Unternehmungen verstärken und gerade Unternehmungen der freien Berufe motivieren sollen, ebenfalls Lehrlinge einzustellen und sich der Ausbildung der Jugend zu widmen.

Wir wissen aber, sehr geschätzte Damen und Herren, daß Jugendliche sich oft sehr spät entscheiden, ob sie einen Lehrplatz anstreben oder ob sie ihre Ausbildung in einer weiterführenden Schule fortsetzen möchten. Dementsprechend wurde seitens des Unterrichtsressorts vorgesehen, daß für Jugendliche, die sich entweder erst sehr spät entscheiden oder keinen Zugang zum Lehrstellenmarkt gefunden haben, zusätzlich 5 600 Schulplätze angeboten werden.

Das bedeutet, daß mit dem Gesamtangebot, das seitens der Bundesregierung mit Unterstützung der Wirtschaft, mit Unterstützung der Länder und Gemeinden, aber auch aus eigenen Aktivitäten des Bundes besteht, jetzt im Herbst eine Zahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung steht, die dem Ziel, der Jugend eine Chance zu geben, gerecht werden wird. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Sehr geschätzte Damen und Herren! Ich darf zum Schluß noch etwas sehr ehrlich sagen: Wir können jenen Jugendlichen, die heuer im Herbst den Zugang zu einer weiterführenden Aus


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