Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 153

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haben? Ist es nicht so, daß zu viel Macht in einer Hand nicht sein soll, meine Damen und Herren?

Wenn man sich die ganze Liste derer anschaut, die nach dem Dringlichen Antrag mitreden können sollen, dann wird einem schwummerig. Es fällt einem nicht nur ein, daß zu viele Köche den Brei verderben. Es handelt sich ja auch um eine sehr heikle Materie, bei der ich mir immer wünsche, daß ich gar nicht allzuviel weiß, und mir geht es auch darum, daß nicht allzu viele Leute allzuviel wissen in diesem Zusammenhang.

Den Grünen möchte ich noch ein Zitat bringen – so viele Sekunden habe ich noch Zeit –, ein Zitat, das sie und ihre Gesinnungsgenossen selbst lange verwendet haben, allerdings bezeichnenderweise nur bruchstückhaft. Sie haben plakatiert, und sie haben Aufkleber an den Autos angebracht und auch gesagt: "Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin." Aber sie haben den jungen Menschen verschwiegen, daß dieses Zitat von Bert Brecht weitergeht. Es heißt weiter und als Ganzes: "Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu dir, und willst du nicht die Waffen der Deinen tragen, dann wirst du die der Feinde tragen müssen." – Bert Brecht. Das haben Sie gewußt, ich unterstelle es Ihnen! Sie haben aber verschwiegen, wie dieses Zitat zur Gänze lautet. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber noch ein Zitat aus Ihren Zeitungen, aus dem "TATblatt" und ähnlichem: "Haut die Bullen platt wie Stullen." – Das paßt auch zur Methode, die Sie heute an den Tag gelegt haben. Das Ihnen ins Stammbuch, aber auch jenen, die glauben, im Windschatten der Protagonisten aus der grünen Ecke still und heimlich mitsegeln zu können. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Wabl: Lassen Sie den rechtsextremen Hosenlatz zu!)

17.29

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Es liegt hiezu keine Wortmeldung mehr vor. Die Debatte ist geschlossen.

Ich bitte, die Plätze einzunehmen.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Selbständigen Antrag 555/A (E) der Abgeordneten Anschober und Genossen betreffend Heeresgeheimdienste: "Zwölf Jahre Wildwuchs sind genug".

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag ihre Zustimmung geben wollen, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt.

Kurze Debatte über die Anfragebeantwortung 2702/AB

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Wir gelangen jetzt zur kurzen Debatte über die Anfragebeantwortung des Bundesministers für Finanzen mit der Ordnungszahl 2702/AB.

Diese Anfragebeantwortung ist im Saal verteilt worden. Eine Verlesung durch den Schriftführer erübrigt sich.

Wir gehen in die Debatte ein.

Ich rufe die Bestimmungen des § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung hinsichtlich der Redezeit in Erinnerung. Kein Redner darf länger als 5 Minuten sprechen. Dem Erstredner und Antragsteller kommt eine Redezeit von 10 Minuten zu. Wortmeldungen von Mitgliedern der Bundesregierung oder von Staatssekretären sollen sich gleichfalls an den 10 Minuten orientieren.

Als erster erhält Abgeordneter Mag. Trattner als Antragsteller das Wort, um die Debatte zu eröffnen. Seine Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

17.31

Abgeordneter Mag. Gilbert Trattner (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Bundesminister! Ich habe eine Anfrage an Sie gerichtet betreffend die Veräußerung der Anteile der Postsparkasse, und zwar in der Größenordnung von 49 Prozent, die immerhin 34 Prozent Lotto-Toto-Anteile enthalten. Ich


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