Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 69

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(Abg. Auer: Negativ!) , nach außen transportiert hat. Wir werden uns jedoch bitte nicht von dir sagen lassen, welches Medium in Österreich – wie du es genannt hast; ich zitiere dich – "verzichtbar" ist und welches nicht. Das werdet Gott sei Dank nicht du und deine Fraktion in Österreich bestimmen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Ing. Meischberger: Aber ihr auch nicht! – Abg. Dr. Khol: 3 Millionen bar aufs Handl!)

Wir stellen durch Schaffung von Rahmenbedingungen, zu denen auch Förderungen gehören, eben diese Vielfalt in der medialen Berichterstattung sicher, lieber Kollege! – Nun aber zu meinem eigentlichen Thema. (Rufe und Gegenrufe zwischen der Abg. Aumayr und Abgeordneten der ÖVP.)

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir beklagen in unserem Land immer wieder gesellschaftliche Fehlentwicklungen, Individualisierung, Mißbrauchsversuchungen oder auch – in einem anderen Bereich – die schwer finanzierbare Reparaturmedizin. Es gibt zweifellos Instrumente in unserem Land, mit denen wir soziale Integration fördern können, Gesundheitsvorsorge mit hohem Wirkungsgrad betreiben können, nationale und regionale Identifikation fördern und verstärken können oder sinnvolle Entwicklungen verschiedener wichtiger Wirtschaftszweige fördern können.

Einen wesentlichen Bereich stellt in dieser Hinsicht der Sport dar, und zwar in seiner gesamten Breite: vom Breitensport über den Leistungsport bis hin zum Familiensport, dem Seniorensport, dem Behindertensport und so weiter. Die Förderung des Sports ist unserer Ansicht nach ein gesundheits-, gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Lenkungsinstrument, das wir von der Politik ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Haselsteiner. ) Nein, Herr Kollege, das gibt es bei uns nicht! (Beifall bei der ÖVP.) Aber das wissen Sie ohnedies. (Abg. Dr. Haselsteiner: Ja, ich kenne ein paar schwarze Vereine!) Es kann wohl nicht so sein, daß jemand, weil er eine Gesinnung hat, nicht auch als Ehrenamtlicher für diese Gesellschaft etwas tun dürfte. So kann es doch wohl nicht sein, Herr Kollege Haselsteiner!

Damit bin ich schon bei einem sehr wichtigen Punkt des Sports – aber nicht nur des Sports –, nämlich beim Vereinswesen. Sehr viele ehrenamtliche Funktionäre leisten für unsere Gesellschaft Arbeit, die gesellschafts- und gesundheitspolitisch von eminenter Bedeutung ist. Ich möchte mich von dieser Stelle aus einmal bei diesen vielen Ehrenamtlichen recht herzlich bedanken. (Beifall bei der ÖVP. – Rufe und Gegenrufe zwischen den Abgeordneten Dr. Haselsteiner und Dr. Leiner. )

Da ich nun bei den Ehrenamtlichen bin, möchte ich an dieser Stelle eines ganz klar aussprechen, auch wenn es nicht allein, aber in sehr hohem Maße eben auch für den Sport gilt: Herr Innenminister – auch wenn Sie nicht hier sind –, lassen Sie bitte die Finger von den Vereinen mit Ihren Entwürfen für ein Vereinsgesetz, das die Ehrenamtlichkeit und die vielen Funktionäre in den Vereinen, die so wichtig für unseren Staat sind, nichts als belasten würde, bürokratisch und auch mit anderen Maßnahmen. Lassen Sie uns bitte damit in Ruhe! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Kräuter: Es gibt keinen Entwurf! Du weißt das!) Von uns werden Sie die Zustimmung dazu ohnedies nicht bekommen können. (Abg. Dr. Kräuter: Es gibt eh keinen Entwurf, Kollege Kopf! – Abg. Dr. Höchtl: Freilich gibt es einen!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es gibt im Sportbereich – insbesondere was die Verbände und Vereine anlangt – eine wesentliche Förderungsschiene: die sogenannte besondere Sportförderung in einer Größenordnung von 400 Millionen Schilling. Das ist bescheiden genug, wenn wir uns die Bedeutung dieses Sektors für unsere Gesellschaft vor Augen führen. (Abg. Mag. Schweitzer: Vergleich mit der Presseförderung!) Wir müssen akzeptieren, daß die Förderungsansätze in praktisch allen Bereichen derzeit aus budgetären Gründen – und zum Teil auch aus grundsätzlichen Überlegungen – nicht der früher in manchen Bereichen üblichen automatischen Valorisierung unterworfen werden. Ich nehme das als im Sport Tätiger zwar nicht gerne zur Kenntnis, kann es aber akzeptieren, weil wir inzwischen für die besondere Sportförderung gemeinsam eine Lösung gefunden haben.

Herr Staatssekretär! Daß wir diese Lösung gemeinsam gefunden haben, möchte ich besonders hervorheben. Sie spart im Sinne aller das aus, was wir vermeiden wollten, und kann auf der


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