Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 48

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Warum haben wir in Österreich gegenwärtig zuwenig Wein, und zwar nicht nur heute, weil wir gestern Frost hatten, sondern schon in den letzten Jahren? – Ich kann es Ihnen sagen: Weil der Wein so gut ist und weil wir ihn mit professionellem Marketing bestens vermarkten!

Wir haben heute folgende interessante Situation: Während wir vor vielen Jahren einen Weinsee in Österreich hatten und nicht gewußt haben, wohin damit, sodaß wir dieses Strukturproblem mit Rodungen lösen mußten, stehen wir jetzt vor der erfreulichen Situation, daß etliche Bauern sagen: Bitte findet eine Lösung, findet einen Weg, daß ich die Rodungsprämie zurückgeben und wieder Wein anpflanzen kann. – Eine solche Nachfrage gibt es nach dem österreichischen Wein auf dem europäischen Markt und auf dem Weltmarkt! Das hat uns bisher noch kein Land in Europa nachgemacht, nicht einmal die Franzosen, auch wenn sie auf dem asiatischen Markt sehr erfolgreich sind.

Man sieht daran, was unserem Landwirtschaftsminister mit dieser damaligen Strukturbereinigung oder Strukturlösung gelungen ist: eine totale Schubumkehr! Jetzt gibt es wieder eine tolle Nachfrage und eine große Chance für die Zukunft des österreichischen Weines.

Es ist uns während der letzten Jahre gelungen, unser Land, das wirklich höchste Weinqualität produziert, sehr gut zu positionieren. Wir sind heute international ein anerkannter Produzent von Markenprodukten. Dies dürfte einerseits der intensiven Strukturbereinigung und andererseits der Förderung von neuen Wegen im Weinmarketing zu verdanken sein.

Die Novellierung des Hagelversicherungsgesetzes ist eine sehr wichtige Maßnahme für uns Weinbauern, da dadurch in Zukunft Frostschäden keinen existenzbedrohenden Charakter mehr für unsere Weinbaubetriebe haben werden. Obwohl diese Forderung schon seit langem von den Bauernvertretern vorgetragen wurde, konnte sie erst jetzt mit Unterstützung der ÖVP verwirklicht werden. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Böhacker. )

Unser Landwirtschaftsminister konnte durch seinen Einsatz bei den Verhandlungen in Brüssel das ÖPUL-Programm und damit die bewährte österreichische Agrarstrategie absichern. Es ist wichtig, die österreichische Landwirtschaft am Leben zu erhalten, denn die Bauern sichern nicht nur ihren eigenen Arbeitsplatz, mindestens ebenso viele Arbeitsplätze werden auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen geschaffen.

Gerade im Hinblick auf das ÖPUL-Programm 1998 ist es unserem Landwirtschaftsminister gelungen, daß Betriebe, die aus dem Programm herausgefallen sind, jetzt wieder einsteigen können. Es ist ihm gelungen, Betrieben, die bisher noch nicht einsteigen konnten, die Möglichkeit des Neueinstiegs zu verschaffen. Es wird auch ein Umstieg innerhalb des ÖPUL-Programms ermöglicht.

All das ist unserem Landwirtschaftsminister Molterer für das nächste Jahr gelungen. Das bringt unseren Bauern österreichweit Einnahmen von 400 Millionen Schilling. Das müssen wir doch auch einmal zur Kenntnis nehmen! (Beifall bei der ÖVP.)

Das ÖPUL-Programm sichert das Umweltprogramm bis ins nächste Jahrtausend hinein. Landwirten, die im laufenden Umweltprogramm integriert sind, wird es möglich sein, insgesamt acht Jahre lang am Umweltprogramm teilzunehmen. Der Schutz der Umwelt ist noch immer die große Forderung. Von selbst geschieht aber nichts. Man muß auch etwas dafür tun. Während Sie von der Opposition nur reden, lösen wir die Probleme.

Ich wünsche abschließend unserer österreichischen Landwirtschaft eine gute Zukunft und unserem Landwirtschaftsminister viel Erfolg. Ihnen von der Opposition wünsche ich in Zukunft bessere Einsichten und Erkenntnisse, damit man mit Ihnen über die österreichische Landwirtschaft auch einmal positiv reden kann. Reden Sie nicht immer nur schlecht darüber, denn damit erweisen Sie unserer Landwirtschaft keinen guten Dienst! (Beifall bei der ÖVP. – Ein einzelner Apfel rollt langsam zum Rednerpult und landet vor den Füßen des Abg. Zweytick. – Heiterkeit.)

11.43


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