Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 55

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erlegen. Es gibt keine andere Bevölkerungsgruppe, durch deren Schulbildung die Betriebe belastet werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir muten dem Steuerzahler zu, daß unsere Hochschulen jedes Jahr Tausende Soziologen, Politologen und Psychologen ausbilden, die wir in der Wirtschaft – ich sage es einmal so – alle nicht brauchen können. Aber über die dringend benötigten Fachkräfte sagen wir: Dafür sollen die Betriebe in vollem Umfang bezahlen, auch für die Schule sollen sie bezahlen. So einfach wird das nicht zu machen sein, meine Damen und Herren!

Ich komme zum Schluß. Ich bin froh darüber, daß wir heute dieses Signal setzen. Es ist dies kein Patentrezept, sondern ein kleiner Mosaikstein auf dem Weg, die Probleme zu lösen, die zweifellos Zukunftsfragen unseres Landes sind. Denn das wichtigste Kapital, das wir in der Wirtschaft haben, sind die menschlichen Ressourcen, und die beste Investition, die es gibt, ist die Investition in die Ausbildung unserer Mitarbeiter, vor allem der jungen Mitarbeiter. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.36

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nach dem derzeitigen Stand der Redeordnung ist Herr Abgeordneter Mag. Firlinger der letzte Redner in der Debatte zu diesem Tagesordnungspunkt. Herr Abgeordneter! Sie haben eine freiwillige Redezeitbeschränkung von 8 Minuten. – Bitte.

14.36

Abgeordneter Mag. Reinhard Firlinger (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Ich möchte gleich auf die Aussagen der Kollegin Hagenhofer zu sprechen kommen. Das, was Frau Kollegin Hagenhofer betrieben hat, war Haarspalterei. Sie hat gesagt, daß es das alles nicht gibt und Kollege Haider unrecht hat. (Abg. Hagenhofer: Das sagt so nicht das AMS!) Dann ist sie zum Rednerpult gekommen und hat eine so kleine Korrektur angebracht.

Frau Kollegin Hagenhofer! Ich möchte Ihnen folgendes sagen: Lesen Sie einmal nach, was Ihr eigenes Arbeitsmarktservice darüber geschrieben hat, was alles mit Wirkung vom 1. Jänner 1998 in Kraft treten wird – herausgegeben vom Arbeitsmarktservice, 20. November 1997. (Abg. Hagenhofer: Das weiß ich!) Behaupten Sie daher hier nicht solch verdrehende Tatsachen! Ich muß das mit aller Deutlichkeit einmal sagen, meine Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Selbst Ihr Fraktionskollege, Herr Ackerl, moniert das in der Ausgabe der "Krone" vom 27. November: "Lehrlingsgeld fehlt bei Sozialprojekten". Er schlägt Alarm. Das alles ist für Sie nichts, Sie negieren das. (Zwischenruf der Abg. Hagenhofer. )  – Lesen Sie es bitte nach!

Am gleichen Tag, am 27. November, schreibt Herr Erhard Gstöttner in der Tageszeitung "Oberösterreichische Nachrichten" einen umfassenden Artikel dazu. – Lesen Sie zuerst einmal die Zeitungen, und gehen Sie bitte erst danach heraus! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Hagenhofer: Das habe ich nicht bestritten! Ich habe nur auf die Korrekturen hingewiesen!)

Aber kommen wir nun zum eigentlichen Problem, meine Damen und Herren! Es hat zwar Entrüstung gegeben, als Dr. Haider einmal mehr der Korruption den Kampf angesagt hat, insbesondere der Korruption im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens (Abg. Schwemlein: Unerträglich!), aber in diesem Zusammenhang hat niemand eine tatsächliche Berichtigung vorgenommen, hat niemand gesagt, daß das nicht stimmt. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Herr Dr. Stummvoll ist händeringend hierher getreten und hat in einem Akt der Hilflosigkeit gesagt: Das ist erst zu beweisen! (Abg. Schwemlein: Du erweckst den Eindruck, als wärst du die Rosinante für den Don Quichotte!) Ich sage Ihnen, Herr Kollege Stummvoll: Dr. Haider wird die Unterlagen und das Beweismaterial den Gerichten übergeben, aber dann, wenn er es für richtig hält, und nicht, wenn Sie es ihm vorschreiben! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Schieder: Damit die Firmen vorgewarnt sind!)  – Warum diese große Aufregung? (Abg. Mag. Steindl: Dummheit! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)


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