Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 154

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integrativen Teil des Lehrplans zu sehen, ist genau der richtige Weg. Das kann ich sowohl in Richtung der FPÖ als auch in Richtung der Kollegen Schaffenrath und Öllinger sagen: Das ist der von den Lehrern gewünschte Weg, und Sie unterlaufen das Anstrengungsniveau der Lehrer massiv, wenn Sie sagen, daß das nicht gelingen wird, wenn nicht genug weitere Geldmittel für die Vorbereitung und für entsprechende Materialien vorhanden sind. (Zwischenruf der Abg. Schaffenrath. ) Sie gehen offenbar von einem Unterricht aus, wo der Lehrer einmal eine Stunde vorbereitet hat und dann 20 Jahre lang danach arbeitet. Damit tun Sie den Lehrern unrecht! So wird heute nicht vorgegangen! Lebendiger Unterricht unter diesen neuen Herausforderungen braucht immer wieder Vorbereitung! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Schaffenrath. )

Außerdem ist dies der richtige Weg, denn Berufsorientierung ist laut Gesetz unterschiedlich zu facettieren, da sich dieses auf die Hauptschule, die Sonderschule und die AHS bezieht. Und ich bin sehr froh, daß die Rückmeldungen der AHS-Lehrer dazu jetzt schon sehr positiv sind. – Ihre Vorschläge sind also nicht der richtige Weg!

Frau Schaffenrath! Noch ein Hinweis zur Teilrechtsfähigkeit: Ich denke, daß die Verantwortungsstruktur klar geregelt ist und eine Schule heute ohne Kooperation mit dem SGA sowieso kein gutes Klima schafft und sich daher teilrechtsfähige Ambitionen in Wirklichkeit abschminken kann. Der Manager, den Sie angesprochen haben, sollte doch annähernd etwas mit Schule zu tun haben und vorher nicht unbedingt Hühnerfarmen beraten haben. Wenn Sie dennoch meinen, daß er der Richtige ist, dann kann er sich in einem Hearing ja beweisen.

Herr Öllinger! Zur Teilrechtsfähigkeit kommt es auch nicht im rechtsfreien Raum. Sie brauchen nicht zu fürchten, daß jetzt alle Laster und Sodom und Gomorrha oder sonst etwas in die Schule einkehren werden.

Ich fasse zusammen: Es geht nicht darum, mehr Tempo zu gewinnen und nach dem Motto: "Schneller! Schneller!" vorzugehen. Frau Kollegen Schaffenrath! Denken wir einmal an Qualtinger und den Spruch des "Herrn Karl": "Ich weiß zwar nicht, wo ich hinfahre, aber dafür bin ich schneller dort." (Ruf: Das ist "der Wülde mit seiner Maschin’"!) Pardon! Es ist nicht der Herr Karl, sondern "der Wülde mit seiner Maschin’", mit dieser war er ja schneller unterwegs. Ich denke, wir sind mit der richtigen Ministerin, mit dem richtigen Fahrplan, mit dem richtigen Team und mit den richtigen Ausschußergebnissen gut unterwegs. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

21.36

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Brauneder. 6 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

21.36

Abgeordneter MMag. Dr. Willi Brauneder (Freiheitliche): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr verehrte Frau Bundesministerin! Bei einer Schülerdiskussion vor nicht allzu langer Zeit – und ich möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, daß ich Abgeordneter auch für die Stadt Baden bin – wurden einige Themen behandelt. Eines der Themen, das die Schüler am meisten interessiert hat, war das Thema Alkohol.

Bei der gesamten Diskussion, die es zu diesem Thema jenseits der Erörterungen betreffend die Promillegrenze gab, waren sich die Schüler, vorwiegend Klassensprecherinnen und Klassensprecher der Oberstufenklassen, in einem Punkt einig: Die gesellschaftliche Ächtung des übermäßigen Alkoholkonsums wäre ganz dringend nötig, und zwar durch einen Erziehungsprozeß. Es wurden verschiedene Maßnahmen wie Kontrolle und ähnliches erwogen – darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen –, aber den Schülerinnen und Schülern war es ein besonderes Anliegen, daß es durch einen Erziehungsprozeß zu einer gesellschaftlichen Ächtung des übermäßigen Alkoholkonsums kommt. Die wichtigste beziehungsweise neben dem Elternhaus eine der wichtigsten Institutionen in diesem Erziehungsprozeß ist die Schule.

Sehr verehrte Frau Bundesministerin! Daß es sich so verhält, haben Sie im Zusammenhang mit einem anderen Problem, nämlich Drogen und Drogenmeile, erkannt. Wenn ich Herrn Kollege


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