Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 41

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brochen ins Büro. (Demonstrativer Beifall des Abg. Mag. Peter. ) Die Einführung der Chipcard, die Vereinfachung im Abgabenbereich, die verstärkte Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien, Statistikmeldungen, alles überbordend, lähmen uns in unserer eigentlichen Tätigkeit. Es ist wichtig, daß da Änderungen kommen.

Aufgrund der kurzen Redezeit habe ich mir einen Teilaspekt herausgepickt. Das Buchhaltergewerbe ist auch im Gespräch.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir von der kleinen Wirtschaft sind Verfechter dieses Gewerbes, denn für einen klein- und mittelständischen Unternehmer stellen die Honorarnoten, die er schlicht und einfach an den Steuerberater zu begleichen hat, gewaltige Summen dar. Es ist daher höchst an der Zeit, daß da einmal eine Änderung kommt. Für kleinere Firmen – nicht für die großen – ist das sicherlich eine wichtige Sache.

Für meine Gesinnungsgemeinschaft ist aber vor allen Dingen die Entsteuerung der Arbeit interessant. Das Dienstleistungsgewerbe hat dieses Thema immer schon als eines seiner Themen betrachtet. Ich komme nicht umhin zu sagen: Als der verstorbene Sozialminister Alfred Dallinger die Wertschöpfungsabgabe proklamiert hat, wurde er von vielen Leuten, die heute ganz anders zu dieser Frage stehen, angefeindet. Nun wissen sie beziehungsweise haben die Erfahrung gemacht, daß das keine Utopie ist, daß das ein Thema ist, über das man heute mehr denn je reden muß.

Meine Damen und Herren! Ein Sinneswandel sei jedem gestattet, aber es ist wichtig, daß man auch etwas daraus macht. Wichtig ist für die Zukunft, daß man weiß, daß man ein Problem zuerst studieren muß, dann diskutieren muß und dann erst kritisieren soll. Diese Reihenfolge ist ein entscheidender Faktor, und darauf legen wir eigentlich großen Wert! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Feurstein. )

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die dritte Säule beschäftigt sich mit der Förderung der Anpassungsfähigkeit. Zu Recht ordnet man uns da eine geringe Flexibilität zu. Es gibt in Österreich traditionelle Vorbehalte gegen die Abendbeschäftigung, die Samstagsbeschäftigung und die Sonntagsbeschäftigung. Natürlich muß da etwas geschehen, aber gestatten Sie mir ein Wort dazu. Was die Sonntagsbeschäftigung betrifft, gibt es den geringsten Unterschied zum europäischen Programm. Auch dort ist die Sonntagsbeschäftigung nicht sonderlich erwünscht.

Auch wir von der Sozialdemokratischen Partei, aber auch die Mitglieder des Freien Wirtschaftsverbandes haben keine Freude mit der Sonntagsarbeit. Das möchte ich sehr deutlich sagen! Ich als einer der Geschädigten – ich bin Gastwirt von Beruf – habe als Kind erlebt, was es bedeutet, nie einen Sonntag zu haben, abends nie eine Mutter zu haben und immer dann arbeiten zu müssen, wenn die Freunde beim Vergnügen sind. Ich habe kein Verständnis für Sonntagsarbeit. Diesen Alleingang verurteilen wir aufs schärfste! (Beifall bei der SPÖ.)

Eines ist klar: Wenn das einmal Mode wird, dann bürgert sich das ein, auch branchenübergreifend, und das wollen wir nicht.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich bitte um den Schlußsatz, Herr Abgeordneter!

Abgeordneter Günter Kiermaier (fortsetzend): Ich appelliere an alle, das Thema Sonntagsarbeit sehr gut zu überdenken! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.11

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Dr. Feurstein. – Bitte.

12.11

Abgeordneter Dr. Gottfried Feurstein (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Auch wenn das einzelne Redner vor mir anders dargestellt haben – unser Ziel ist es, in Österreich die Vollbeschäftigung wiederzuerlangen beziehungsweise jedem Österreicher und jeder Österreicherin einen Arbeitsplatz zu sichern! Da unterscheiden wir uns grundsätzlich von dem, was Sie gesagt haben, Frau Dr. Schmidt. (Beifall bei der ÖVP.)


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