Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 56

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das Impfrisiko besser als bisher abzudecken,

die Impfbereitschaft der Bevölkerung angesichts der steigenden Gefahr von übertragbaren Krankheiten wieder zu verbessern."

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Danke schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

13.00

Präsident Dr. Heinz Fischer: Dieser Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht worden, unterfertigt und steht mit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Leiner. Die Redezeit ist auf 8 Minuten eingestellt. – Bitte.

13.01

Abgeordneter Dr. Günther Leiner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Frau Kollegin Motter! Wir zwei fasten, und am Umfang werdet ihr sie erkennen – am Ende der Fastenzeit! (Beifall bei der ÖVP.)

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts, und das merken wir vor allem dann, wenn es uns schlecht geht. Wenn wir krank sind, dann merken wir, daß die Gesundheit eigentlich das höchste Gut ist. Gott sei Dank ist es uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten gelungen, in der westlichen Welt den Schrecken der Kindersterblichkeit, der Seuchen, der Epidemien weitgehend zurückzudrängen. Trotzdem können wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen, die wir errungen haben, sondern wir müssen neue Präventivstrategien entwickeln, wie es auch der Gesundheitsbericht bestätigt. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)

Die Gesundheitskosten steigen ständig. Der finanzielle Aufwand für das Gesundheitswesen betrug 1960 4,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, 1980 7,9 Prozent, und inzwischen ist er auf 9 Prozent gestiegen. Ich glaube, daß diese Höhe noch nicht das Ende ist. Es werden noch dramatische Ausgaben gefordert werden. Das zeigen die entsprechenden demographischen Kennzahlen – man denke nur an die Alterspyramide, die eine eminente Herausforderung an das Gesundheitswesen ist, vor allem in den nächsten Jahrzehnten.

Die wachsende Freizeitgesellschaft produziert immer mehr Freizeitunfälle mit den entsprechenden Folgeschäden. Hier sind ebenso wie im gesamten Gesundheitswesen Präventivstrategien und neue Ideen notwendig.

Im Rahmen der präklinischen Tätigkeit kommt der Notfallmedizin eine spezielle Bedeutung zu. Gerade durch die erste Sofortmaßnahme können große Folgeschäden verhindert und Leben gerettet werden. Daher vertrete ich auch die Forderung, daß schon in der Schule die Erste-Hilfe-Ausbildung wie das Einmaleins mitgegeben werden soll. Bis der Arzt kommt, können bereits viele Schäden eingetreten sein. Die Ersthilfe, der erste Griff, die erste richtige Handlung ist entscheidend für ein Leben oder auch für die entsprechenden Schäden, die bei Nicht-Reagieren entstehen können.

Ein weiteres ist gerade jetzt in Angriff genommen worden. Frau Ministerin, es freut mich, daß der Rettungssanitäter ein Berufsbild bekommt und die entsprechenden gesetzlichen Vorlagen bereits vorhanden sind.

Eine notfallsmedizinische Ausbildung im Medizinstudium halte ich auch für sehr wichtig. Wenn der Arzt frisch von der Universität kommt, erwartet man von ihm, daß er bestimmte notfallsärztliche Schritte machen kann.

Es ist uns noch nicht gelungen – das möchte ich als Kritik doch in den Raum stellen –, die entsprechenden Gesundheitssprengel beziehungsweise Sozialsprengel zur Zufriedenheit auszubauen. Es ist uns noch nicht gelungen, die Peripherie entsprechend aufzubereiten, um dieses


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