müßten. Sie wissen, daß es bei den Abrechnungssystemen riesengroße Mängel gibt und daß die Anforderungen, die ursprünglich an das LKF gestellt worden sind, in der Regel überhaupt nicht erfüllt werden und das LKF bereits in der Anfangsphase wieder zu scheitern droht.
Diese Problematiken werden jetzt weggelassen, das lassen wir einfach so stehen, und in fünf, sechs Jahren werden wir hier über das LKF aus dem Jahr 1997 diskutieren. Dann wird vielleicht gesagt werden: Das ist schon wieder uralt, im Grunde genommen hat sich kaum etwas verändert; die Kosten werden mehr, der Gesundheitszustand der Österreicherinnen und Österreicher hat sich im wesentlichen nicht verbessert, und auch in Richtung Prävention ist in den letzten Jahren so gut wie nichts geschehen.
Frau Ministerin! Von einem Gesundheitsbericht erwarte ich mir und erwarten sich die Grünen, daß er eine Information liefert: daß er eine Information über das Gesundheitswesen in Österreich liefert. Aber diese Informationen beinhaltet dieser Bericht nicht. Solange nicht daran gedacht ist, diese Informationen in einen Gesundheitsbericht aufzunehmen, so lange werden wir auch niemals erfahren, welche Krankheiten sich zum Beispiel in gewissen Regionen häufen oder wo sie weniger auftreten.
Ich glaube, genau das muß der Punkt sein. Es muß endlich die Bereitschaft da sein, einmal festzustellen, welche Krankheiten in gewissen Gebieten vermehrt auftreten. Denn nur über diese Form der Aufzeichnung und über diese Form der Dokumentation ist es möglich, sich einmal anzuschauen, ob gewisse Krankheiten nicht umweltbedingt sind und welche Umweltmaßnahmen gesetzt werden müssen, um gewisse Krankheiten wieder zu reduzieren. Aber solche wichtigen Maßnahmen haben in diesem Gesundheitsbericht absolut keinen Platz. Und daß das nicht nur ein Fehlverhalten aus der Vergangenheit ist, zeigt sich auch ganz deutlich am Beispiel Dukovany.
Frau Ministerin! Sie wissen, daß Dukovany, das nur 35 Kilometer von unserer Grenze entfernt ist, eine immense Bedrohung für die österreichische Bevölkerung darstellt. Österreich hat seit 14 Tagen die Möglichkeit, eine entsprechende Eingabe zu machen und zu Dukovany Stellung zu nehmen. Bis heute ist nichts geschehen. Sie wissen, daß die Atommüllagerungen dort verdreifacht werden sollen und daß das Risiko für die Bevölkerung und die Gesundheitsgefährdung dadurch enorm steigen. Aber dazu wird überhaupt keine Stellung genommen, darauf wird überhaupt nicht reagiert.
Ich glaube, das sind die wichtigen Zeichen der Zeit, die man erkennen und im Gesundheitsbereich jetzt angehen muß. Man muß jetzt Handlungen setzen, damit man nicht in 10, 15 Jahren hier sitzt und darüber diskutiert, wie man die aufgetretenen Gesundheitsgefährdungen, die neuen Krankheiten, die sich dadurch ergeben, reduzieren kann, was man im Gesundheitssystem ändern muß und welche Kosten zusätzlich erwachsen sind, weil eben auf neue Bedrohungen nicht Rücksicht genommen wurde und man nicht reagiert hat.
Frau Ministerin! Ich bitte Sie – ich erwarte mir das heute in dieser Diskussion von Ihnen – um eine klare Stellungnahme zu Dukovany, denn ich glaube, es geht um die Gesundheit aller Österreicherinnen und Österreicher, und es ist eine Bedrohung für uns. Diese Bedrohung müssen Sie als Gesundheitsministerin ausräumen. Denn ich glaube, es ist entscheidend, wie im Rahmen der österreichischen Gesundheitspolitik in bezug auf Dukovany reagiert wird und welche Chancen die Österreicherinnen und Österreicher haben, diese Bedrohung zurückzudrängen. Sie sind am Zug, und Sie haben die Möglichkeit, einen entsprechenden Akzent zu setzen und uns zu sagen, wie es für Österreich in bezug auf Dukovany ausschauen wird.
Frau Ministerin! Der Gesundheitsbericht enthält – das ist auch nicht uninteressant – zum Beispiel überhaupt nichts über die Auswirkungen von Tschernobyl. Darin steht nicht, inwieweit Österreich davon betroffen war, ob es überhaupt betroffen war, welche Krankheiten sich seit Tschernobyl gehäuft haben et cetera. Darüber steht nichts drinnen.
Ich glaube, es ist ganz wichtig, daß diese Bereiche und diese Daten im nächsten Gesundheitsbericht, von dem ich mir wünsche, daß er nicht drei Jahre später im Parlament diskutiert wird, sehr wohl aufgezeichnet werden. Ich bringe dazu folgenden Antrag ein: