Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 142

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Abzug gebracht werden, was bedeutet, daß sich Gemeinden und Länder mit einem Betrag von 30 Millionen Schilling an dieser Maßnahme beteiligen werden.

Ziel der Initiative sind die Aufklärung über vermeidbare Krankheiten, Gesundheits-, Gefahren- und Vorsorgeprogramme, die Vermittlung eines gesunden Lebensstils et cetera, um einerseits die Kosten im Gesundheitswesen zu senken und andererseits die persönliche Verantwortung für die eigene Gesundheit aufzuzeigen.

Durch die Einbindung von verschiedenen Ministerien – Gesundheit, Finanz, Familie, Unter-
richt –, Hauptverband, Verband der Versicherungsunternehmungen, Ärzte- und Apothekerkammer sowie Länder-, Städte- und Gemeindebund sollen der Aufbau und die Durchführung langfristiger Programme ermöglicht werden. Regionale Programme wie zielgruppenspezifische Maßnahmen sollen eine möglichst hohe Flächendeckung ermöglichen, wobei wissenschaftliche Weiterentwicklung und Fortbildung einen wesentlichen Schwerpunkt bilden.

Verschiedene Organisationen und Körperschaften haben in den vergangenen Jahren bereits Angebote entwickelt; diese gilt es nunmehr zu koordinieren und sinnvoll auszubauen.

Das mit in Verhandlung stehende Bundesgesetz über öffentliche Schutzimpfungen sieht die Festlegung von Impfaktionen vor. Das neue Impfkonzept sieht die Verwendung eines neuen Fünffachimpfstoffes vor, der allen österreichischen Kindern zur Verfügung gestellt werden soll. Er ist leichter anzuwenden, belastet die Kinder weniger und ist auch eine wichtige Weiterentwicklung in der Prävention.

Es ist erfreulich, daß trotz der Budgetkonsolidierung für diesen Bereich um 50 Millionen Schilling mehr aufgewendet werden können, was ein weiterer Beweis dafür ist, daß unsere Bundesregierung bemüht ist, das Gesundheitssystem ständig zu verbessern.

Der genannte Impfstoff wird vom Hauptverband kostenlos bereitgestellt werden. Die Verteilung wird über die Länder erfolgen. Die Kostentragung dazu erfolgt zu zwei Dritteln durch den Bund, zu einem Sechstel durch die Länder und zu einem Sechstel durch den Hauptverband.

Obwohl Kinderlähmung in Österreich nicht mehr auftritt, besteht dennoch die Gefahr der Einschleppung, und daher ist dieser Impfung durchaus die notwendige Ernsthaftigkeit entgegenzubringen.

Die Verhinderung von Krankheiten muß oberstes Ziel einer verantwortungsvollen Gesundheitspolitik sein. Impfungen einerseits sowie Gesundheitsförderung andererseits spielen dabei eine große Rolle. Daher werden wir gerne beiden Vorlagen zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

18.58

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lackner. – Bitte.

18.58

Abgeordneter Manfred Lackner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Die Gesundheit ist das höchste Gut eines Menschen, sagt man. Ich erlaube mir, dieses Sprichwort dahin gehend zu ergänzen, daß ich sage: Die Gesundheit ist das höchste Gut eines Menschen und natürlich auch ein kostenintensives. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)

Die rasante Entwicklung bei der Suche nach neuen Therapieformen – ich nenne hier nur die Krebsforschung als ein Beispiel; genauso könnte ich aber auch viele andere Bereiche nennen – ermöglicht eine immer bessere und effizientere Behandlung der Menschen, was sich auch in einer stetig steigenden Lebenserwartung niederschlägt. Aber wie immer gilt auch für den Bereich der Gesundheit: Wo viel Licht – wir haben heute bereits über viel Licht im Bereich der Gesundheitspolitik gesprochen –, da auch Schatten! Und der Schatten in diesem Bereich nennt sich eben Kosten.

Unser Gesundheitssystem ist zwar eines der besten und international gesehen auch nicht eines der teuersten, aber dennoch gilt es, auch in diesem Bereich im Sinne einer vorausschauenden


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