Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 141

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich begrüße die heutige Gesetzesregelung und die Aufstockung um diesen sozusagen 100-Millionen-Schilling-Fonds sehr. Wenn man heute hier zugehört hat, konnte man feststellen, daß viele Redner einzelne bestehende positive Aktionen und Projekte aufgezeigt haben. Und es haben sich auch die Ärztekammer, die Apothekerkammer, die Krankenversicherungen bisher schon sehr bemüht, mit "Hand aufs Herz", mit verschiedenen sehr guten Maßnahmen und Projekten auf Gesundheitserhaltung und Prävention hinzuweisen. Ich glaube aber, daß das nicht genügt, und begrüße es daher, daß man in diesem Bereich Mittel einsetzt. Es wäre gut, käme es zu einer Bündelung von Initiativen, die überschaubar, die kontrollierbar sind.

Es gibt ein altes Sprichwort, das sagt: Vorbeugen ist besser als heilen! Ich würde auch sagen, es ist billiger als heilen. Wir, die Österreichische Volkspartei, haben der Präventivmedizin immer schon einen sehr hohen Stellenwert eingeräumt und haben immer wieder kritisiert, daß wir in diesem Bereich noch nicht weiter sind.

Ich persönlich würde mir wünschen, daß damit auch Gelegenheit gegeben und Mittel dafür vorhanden sind, vor Ort – "Gesunde Gemeinde", wie immer diese Projekte auch heißen – vielleicht auch zu forschen beziehungsweise gemeinsam mit der Bevölkerung Probleme zu erheben und aufzuarbeiten.

Wer Zeitungen liest – das machen wir alle täglich –, dem wird auffallen, und es wird auch schon Alarm geschlagen, daß in gewissen Bereichen die Selbstmordrate und in einer bestimmten Region die Säuglingssterblichkeit auffällig hoch sind, sodaß man diesbezüglich tatsächlich Untersuchungen anstellen und versuchen wird müssen, Abhilfe zu schaffen. Man muß einmal schauen, worin die Ursachen liegen können, und diese dann beheben.

Frau Kollegin Buder hat am Schluß ihrer Ausführungen gemeint, daß die Frauen gesünder sind. Sie fühlen sich aber nicht so. Frau Kollegin! Ich glaube, Sie sind Steirerin. Es gibt ein Bücherl – "Zukunft Frau" heißt es –, in dem steht, daß sich die Steirerinnen nicht gesünder fühlen. Ich glaube, das trifft nicht nur auf die Steirerinnen zu, sondern Frauen fühlen sich allgemein nicht gesünder, sie leben aber länger. Das bedeutet, die Ursachen ihres nicht guten Befindens liegen offensichtlich im psychogenen und psychosomatischen Bereich. Ich glaube, daß Schlafstörungen, Wetterfühligkeit, Müdigkeit, Kreislaufprobleme, Schmerzzustände wahrscheinlich ganz andere Ursachen haben, als man tatsächlich meint. Auch das wäre eine Untersuchung wert, beziehungsweise könnte man da im Bereich der Vorbeugung sicher einiges machen, meist werden jedoch nur regelmäßig Medikamente eingenommen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich hätte gerne auch noch die Möglichkeit verankert gehabt, daß privatrechtliche Institutionen – wir haben ja ohnedies einen Kontrollmechanismus – Projekte einreichen dürfen. Daher haben wir im Ausschuß noch versucht, eine Ausschußbemerkung anzufügen.

Im Grunde genommen kommen wir mit diesen 100 Millionen Schilling auf dem richtigen Weg ein Stück weiter, und das begrüße ich ganz besonders. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.54

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Kaipel. – Bitte, Herr Abgeordneter.

18.55

Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Das, was uns der Österreichische Rundfunk heute am frühen Morgen mitgeteilt hat, wird nun am späten Abend zum Beschluß kommen, nämlich 100 Millionen Schilling mehr für Information und Aufklärung im Bereich der Gesundheitsvorsorge.

Finanziert wird diese Maßnahme über das Umsatzsteueraufkommen, wobei diese 100 Millionen Schilling von der gemeinschaftlichen Steuer vor Aufteilung auf Bund, Länder und Gemeinden in


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