Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 131

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Meine Damen und Herren! Es ist das kein einfach zu lösendes Problem und muß uns selbstverständlich ein großes Anliegen sein. Und das ist es auch, das ist es insbesondere für die Österreichischen Volkspartei beziehungsweise für die gesamte Bundesregierung.

Wir haben mit einer Zuwachsrate der 14- bis 18jährigen zu rechnen, der wir gerecht werden müssen, wofür wir Lösungen anbieten müssen. Wir müssen die Wirtschaft dazu animieren, entsprechende Jugendarbeitsplätze, Lehrplätze zu schaffen.

Ich darf in diesem Zusammenhang nur der Ordnung halber darauf aufmerksam machen, daß die duale Ausbildung in unserem Land eine Säule für die Qualität der Facharbeiter darstellt. Die duale Ausbildung wird international, weltweit, als erfolgreiches Modell gesehen, und unsere Lehrlinge erringen immer wieder internationale Preise. (Beifall bei der ÖVP.) Meine Damen und Herren! Österreich ist aufgrund dieses Facharbeiterpotentials ein guter Standort für Betriebsansiedlungen.

Wir dürfen die Jugendbeschäftigung und -arbeitslosigkeit nicht pauschal sehen, sondern müssen die Vielzahl der Probleme, die wir gesondert zu lösen haben, erkennen. Es gibt Lehrstellensuchende, aber auch Lehrabbrecher, es gibt Schwächere, die keine Lehrausbildung bekommen, es gibt Schulabgänger und Schulabbrecher der höheren Schulen und so weiter.

Unser Appell und unser gemeinsames Anliegen, geschätzte Damen und Herren, muß es sein – und das ist es auch für die Österreichische Volkspartei –, es jedem Jugendlichen, jedem Schulabgänger zu ermöglichen, einen Arbeitsplatz, einen Ausbildungsplatz in diesem Land zu erhalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Vorredner der Oppositionsparteien – ich habe mich in diesem Zusammenhang über die Ausführungen von Herrn Mag. Peter gewundert, weniger über jene von Herrn Gaugg – haben anscheinend vergessen, was wir alles mit dem Lehrlingspaket 1 verabschiedet und beschlossen haben. Man übersieht, daß vieles schon geschehen ist!

Wir haben im vergangenen Jahr einen finanziellen Kraftakt gemacht. Aber nicht nur finanziell ist etwas geschehen, sondern wir haben auch bürokratische Hürden entfernt und es den Betrieben leichter gemacht. Und die Betriebe waren bereit, der Jugend ein gewaltiges Mehr an Arbeitsplätzen zur Verfügung zu stellen, und zwar auch die öffentliche Hand bis hin zum Bundesheer, das ebenfalls mehr Lehrlinge eingestellt hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Ich darf in Erinnerung bringen, daß die Altersgrenze im Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetz auf 18 Jahre gesenkt wurde, daß die Wochenruhezeit von 48 auf 43 Stunden herabgesetzt wurde, daß Fenstertage eingearbeitet werden können, daß es eine Durchrechnung der Wochenarbeitszeit gibt, daß die Probezeit auf 6 Wochen ausgedehnt wurde und so weiter. All das sind Dinge, die über das Finanzielle hinausgehen und der Wirtschaft und den Lehrbetrieben signalisieren: Jawohl, wir ändern die Rahmenbedingungen! Wir machen es leichter, den Jugendlichen Ausbildungsplätze zu geben.

Da heute in dieser allgemeinen Diskussion über Arbeitsplätze, über Jugendbeschäftigung gesprochen wird, möchte ich darauf hinweisen, daß es nicht besonders seriös ist, wenn Frau Kollegin Gredler als nächste Rednerin hier einen Entschließungsantrag einbringen wird, der sich mit der Osterweiterung befaßt. (Abg. Dr. Gredler: Das ist nicht seriös?! – Abg. Dr. Khol: Nicht bei einer Dringlichen!)

Frau Kollegin! Ich meine, daß es seriöser wäre, einen Selbständigen Antrag einzubringen, damit man das auf einer möglichst breiten Basis diskutieren kann. (Abg. Dr. Gredler: Das kann man jederzeit diskutieren!) Das Thema ist zu wichtig, es sollte nicht einfach im Schnellschußverfahren mit einem Entschließungsantrag hier abgefertigt werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Jugendbeschäftigung ist im Lehrlingspaket 2 des ÖAAB und im Programm der gesamten Österreichischen Volkspartei weiter zu unterstreichen, und es sind entsprechende Maßnahmen zu setzen, Maßnahmen, Herr Kollege Haigermoser, bei denen ich


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