Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 132

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auch die "F" einlade, die sonst nur Mies- und Angstmache betreibt, mitzugehen und in die Richtung zu wirken, daß wir die Jugend weiter beschäftigen können.

Geschätzte Damen und Herren! Dabei kommt es auch auf den Zeitfaktor an, weil die jungen Leute, die aus der Pflichtschule kommen, jetzt schon anfragen, wie und wo sie Lehrstellen bekommen, um sich weiterbilden und einen Beruf erlernen zu können. Und in diesem Zusammenhang darf ich schon an die Sozialdemokraten das Ersuchen richten, nicht zu verschieben, nicht zu verzögern, keine Zeit zu verlieren, sondern schon in den nächsten Monaten, spätestens im Mai, mit uns die wichtigsten Regulierungen zu beschließen. (Beifall bei der ÖVP.)

Unser Ziel ist klar, geschätzte Damen und Herren: Wir müssen und wollen die Jugend beschäftigen! Die Wirtschaft braucht die Facharbeiter, und deswegen brauchen wir auch Lehrlinge. Die Jugend will arbeiten – das sagen uns die Jugendlichen selbst –, jeder, der mit Jugendlichen diskutiert, wird das hören. Die Jugend will ausgebildet werden, sie will etwas leisten, sie will in Österreich einen wesentlichen Beitrag zur Fixierung des Wohlstandes und des sozialen Standards leisten.

Ich darf Ihnen die wesentlichsten Maßnahmen des ÖAAB und der Österreichischen Volkspartei zur Beschäftigung der Jugend darlegen: Es muß zu einer verstärkten Gründerwelle kommen! (Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen.) Wir brauchen die Startjobs – auch wenn du nicht damit einverstanden bist, Kollege Haigermoser, ist das notwendig; aber du wirst noch draufkommen –, die für drei Monate bis zwei Jahre jenen Abgängern aus höheren Schulen zur Verfügung stehen sollten, die das Problem haben, allein mit der theoretischen Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu finden.

Zur Lehrlingsoffensive ist es notwendig, die Lehrlingsentschädigung für das erste Berufsschuljahr der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen und später einen Qualifikationsfreibetrag einzuführen. (Abg. Haigermoser: Was ist jetzt?! Noch einmal! Das ist ja wirr!)

Mit der Stufenlehre für weniger Begabte ist es möglich, auch diesen Jugendlichen eine Ausbildung zu sichern. Bezüglich der neuen Berufsbilder ist einer rascheren Zulassung das Wort zu reden. Daß es vermehrt Jobchancen im Gesundheitsbereich gibt, möchte ich besonders unterstreichen.

Ein wichtiges Element ist, daß nun die Jugendlichen ab 16 Jahre im Fremdenverkehr und in der Gastronomie bis 23 Uhr arbeiten können (Beifall bei der ÖVP) und daß die Verhältniszahlen im Berufsausbildungsgesetz gesenkt werden.

Der Berufsinformation ist ab der 4. beziehungsweise auch in der 7. und 8. Schulstufe Rechnung zu tragen.

Meine Damen und Herren! Auch regionale Lösungen sind in diesem Zusammenhang anzusprechen, etwa daß es quasi zu einer Eingreifgruppe auf regionaler, auf Bezirksebene kommen kann, damit man jeweils vor Ort rasch effiziente Lösungen für die Beschäftigung von Jugendlichen anbieten kann. Auch dieser Vorschlag sollte aufgenommen und realisiert werden.

Es kann nicht so sein, daß wir uns ausschließlich auf finanzielle Förderungen stützen. Es kann nur in einem Jahr möglich sein, daß von den Gemeinden über die Länder bis zum Bund und zum Arbeitsmarktservice finanzielle Mittel in diesem Ausmaß zur Verfügung gestellt werden, ein Ausmaß wie zum Beispiel bei Siemens Fohnsdorf, meine Damen und Herren, wo 34 Millionen Schilling Förderung für 20 Lehrlinge zur Verfügung gestellt werden. Das ist ein Mißverhältnis, das sicher nicht aufrechtzuerhalten ist! (Präsident Dr. Neisser gibt das Glockenzeichen.)

Das Anliegen der Volkspartei ist es, Beschäftigung, Ausbildung und Arbeit für die Jugend sicherzustellen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.13

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Gredler. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.


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