Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 121. Sitzung / 108

wichtigen Bereich. Dieser Bereich steht bei den Wünschen von jungen Frauen, von jungen Eltern an oberster Stelle, und wir haben diesbezüglich noch eine Herausforderung vor uns, insbesondere in der Frauen-, aber auch in der Wirtschafts- und Unternehmerpolitik.

Es hat sich auch herumgesprochen, daß sich eine frauen- und in der Folge auch eine familienorientierte Personalpolitik tatsächlich rechnet, weil sie ein Mehr an Wirtschaftlichkeit bedeutet. In diesem Zusammenhang ist auch eine parlamentarische Anfragebeantwortung der Frau Bundesministerin bemerkenswert, aus der ich zitieren will. Darin heißt es: Die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit sehe ich als eine wesentliche Voraussetzung, Beruf und Familie vereinbaren zu können.

Ich denke, daß das eine neuerliche Bestätigung ist, und wir seitens der ÖVP freuen uns, daß Sie, Frau Bundesministerin, unseren Weg beim positiven Aufzeigen von Modellen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie mitgehen.

Frau Bundesministerin! Sie schreiben in dieser Anfragebeantwortung auch, daß die Präsentierung von Betrieben mit arbeitnehmerinnenfreundlichen Arbeitszeitgestaltungen Beispiele dafür sind, daß und wie ein Zusammenspiel von betrieblichen Interessen und den Bedürfnissen der Arbeitnehmer hinsichtlich der Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen möglich ist und zum beiderseitigen Vorteil genutzt werden kann. - Wir gehen schon sehr lange mit Familienminister Bartenstein in diese Richtung, wie zum Beispiel in Form der Präsentation von frauen- und familienfreundlichen Betrieben über "Taten statt Worte" beziehungsweise den Familienaudit. (Beifall bei der ÖVP.)

Hinweisen möchte ich auch noch auf die Leistungen der Frauen auf dem informellen Sektor, in welchem es keine formellen Arbeitsverhältnisse gibt, wie zum Beispiel Haushalt und auch ehrenamtliche Tätigkeiten. Bei einer Bewertung in Höhe eines durchschnittlichen Hausangestelltenlohnes entspricht dies einem jährlichen Produktionsvolumen in der Höhe von 414 Milliarden Schilling. Ebenso leisten Frauen 80 Prozent der innerfamiliären Betreuungsarbeit und verzichten daher meist auf einen eigenen Erwerb. Diese Arbeitsleistungen entsprechen 300 000 Vollarbeitsplätzen. Umso wichtiger ist gerade für diese Frauen - meine Kolleginnen Bauer und Gatterer haben das schon erwähnt; die ÖVP-Frauen schlagen das vor - ein Versorgungsausgleich, wenn es zu einer Krise kommt.

Natürlich ist im Gleichschritt auch die eigenständige Alterssicherung für Frauen notwendig. Kollege Feurstein hat heute schon erwähnt, daß einer der wichtigsten Schwerpunkte im Rahmen dieses Budgets der Bereich Bildung ist. Wenn man von eigenständiger Alterssicherung bei Frauen spricht, dann muß man sofort an eine vielseitige und gute Ausbildung wie auch an eine qualifizierte Weiterbildung von Frauen denken, weil das im Grunde genommen die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit und auch ein Weg zur eigenständigen Altersversorgung ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Zusammenfassend möchte ich sagen: Ich denke, daß wir nicht alles krankjammern sollten und daß wir frauenpolitisch für das nächste Jahrtausend fit sind. Frauenpolitik heißt, in den nächsten Jahren zu sichern, auszubauen, zu professionalisieren und richtige Entscheidungen zu treffen, die Frauen in die Eigenständigkeit zu führen, damit sie nicht am Gängelband geführt werden. Ich denke, wir von der ÖVP gehen diesen Weg. (Beifall bei der ÖVP.)

18.08

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Maria Schaffenrath. - Bitte.

18.08

Abgeordnete Maria Schaffenrath (Liberales Forum): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär! Herr Präsident des Rechnungshofes! Sehr geehrte Frauen Volksanwältinnen! Sehr geehrter Herr Volksanwalt! Frau Ministerin, mir ist es ein Anliegen, gleich eingangs in meiner Rede nochmals darauf Bezug zu nehmen, was Sie Kollegin Kammerlander auf ihre Ausführungen in Richtung Probleme von Frauenberatungs- und Frauenservicestellen geantwortet haben.


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