Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 121. Sitzung / 134

sprechenden Beschluß in den diesbezüglichen Gremien herbeiführen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Das heißt: Ein klares Ja zur Bewerbung Kärntens für die Olympischen Winterspiele 2006 (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP), aber in einer bei uns in Österreich üblichen Form. Ich meine, daß wir da von der gewohnten Praxis der Aufteilung zwischen den Gebietskörperschaften nicht abgehen, sondern diese Vorgangsweise weiter beibehalten sollten.

Im übrigen ist es nicht das erste Mal, daß wir uns für eine derartige Großveranstaltung bewerben. Wir haben mit Tirol eine hervorragende Vereinbarung für das Jahr 2001 (demonstrativer Beifall des Abg. Dr. Khol) bezüglich der Alpinen Schiweltmeisterschaft getroffen. (Abg. Dr. Khol: Ich bin ein Tiroler! - Abg. Tichy-Schreder: In St. Anton!) Wir sind auch mit dem ÖFB übereingekommen, die Bewerbung um die Fußball-Europameisterschaft 2004 zu unterstützen, und wir werden auch mit den Verantwortlichen in Kärnten eine Vereinbarung treffen, daß sich der Bund an der Bewerbung für die Olympischen Spiele 2006 beteiligen wird.

Im wesentlichen kann man sagen, daß die Aufwendungen, die Österreich in der "Gruppe Sport" im Bundeskanzleramt betreibt, international gesehen sehr beachtlich sind. Ich weiß natürlich, daß es für die Sportinteressierten und für die im Sport tätigen Funktionäre nie genug Geld sein kann. Wir werden uns natürlich auch bemühen, in den nächsten Jahren eine Ausdehnung dieses Budgets herbeizuführen. Aber ich bin der Ansicht, daß wir die Grundbedürfnisse und Rahmenbedingungen mit diesen Beträgen, die im Budget 1999 verankert sind, sehr wohl erfüllen können. (Beifall bei der SPÖ.)

20.12Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Aumayr. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. - Bitte.

20.12Abgeordnete Anna Elisabeth Aumayr (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Staatssekretär, so einfach können Sie es sich nicht machen, indem Sie sagen, da gehe es um Begehrlichkeiten; Sie könnten nicht alle Wünsche der Sportfunktionäre erfüllen. - Es werden bitte ganz einfach Grundbedürfnisse nicht erfüllt.

Ich kann Ihnen das an Hand eines Beispiels beweisen. Der "Dachverband für Reiten und Fahren" nimmt Schülern, die die Reitfachschule in Stadl Paura besuchen, die Prüfungen ab. Meine Tochter hat diese Schule besucht; die Prüfung zum Reitinstruktor wird normalerweise ein halbes Jahr nach Beendigung der Schule abgenommen. Es ist selbstverständlich, daß in diesem Zeitraum die ehemaligen Schüler bereits in einem Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis stehen. Das heißt, es ist relativ schwierig, alle Schüler zur Prüfung zu bekommen. Wenn dann eine gewisse Anzahl an Prüflingen nicht gegeben ist, nämlich 20, findet ganz einfach keine Prüfung statt, weil gesagt wird: Das ist zu teuer. - Mit dieser Methode hat man es jetzt geschafft, daß drei Jahre nach Ausbildungsende bis heute keine Prüfung zum Reitinstruktor durchgeführt werden konnte. Das ist aber für die berufliche Laufbahn dieser Schüler sehr schlecht, ja hat verheerende Auswirkungen, und zwar finanzieller Natur als auch für die berufliche Fortbildung.

Herr Staatssekretär: Da ist Gefahr in Verzug! Da geht es wirklich um die Ausbildung, um das Fortkommen, auch um das wirtschaftliche Fortkommen junger Menschen. Bitte werden Sie auf diesem Gebiet tätig! Sorgen Sie dafür, daß es nicht aufgrund von Einsparungsmaßnahmen zu solchen Blockaden kommt! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Zu den Aussagen der Frau Ministerin möchte ich folgendes sagen: Frau Ministerin, Sie haben im Ausschuß gesagt, als ich Sie gefragt habe, welche zusätzlichen Projekte Sie gerne im Bereich der Frauenförderung hätten, was Sie bei den Budgetverhandlungen beantragt haben, welche zusätzlichen Budgetmittel Sie beantragt haben, Sie seien hochzufrieden. Sie hätten nicht mehr beantragt, denn so, wie die Situation sei, sei sie Ihnen recht. - Es ist also unmöglich, daß Sie in Zukunft irgendwelche Kritik anbringen oder daß Sie sagen, Sie hätten mehr gewollt, denn Sie sind praktisch mit einer Nullforderung in die Budgetverhandlungen gegangen.


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