Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 94

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die Republik damit Gefahr läuft, wichtiges Know-how zu verlieren und auch die Kompetenz für den Bereich kerntechnischer Sicherheit abzugeben.

Von den Großforschungseinrichtungen hat sich die Bundesregierung längst verabschiedet – Schlagworte: Eurocryst, Austron,, sie sind in weite Ferne gerückt. Die Chance auf zahlreiche Spin-Offs, die eine deutliche Belebung des Arbeitsmarktes im Bereich hochqualifizierter Arbeitsplätze gebracht hätten, hat Sie nicht interessiert. Auch die Reform der Institutionen, die, wie erwähnt, für den Technologietransfer zuständig sein sollten, ist – in Rust noch hochgejubelt – ebenfalls in der Schublade verschwunden.

Sehr geehrter Herr Minister! Die außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungslandschaft verkarstet zusehends. Wir haben uns dieses Themas angenommen und werden im Rahmen einer Veranstaltung hier im Hause versuchen, einen Beitrag zur öffentlichen Präsentation dieses wichtigen angewandten Forschungsbereiches zu leisten. In dankenswerter Weise haben sich führende Persönlichkeiten der österreichischen und internationalen Technologiepolitik bereit erklärt, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. – Herzlichen Dank dafür.

Sehr geehrte Damen und Herren! Forschung muß kontinuierlich durchgeführt werden können, und dazu bedarf es kontinuierlicher finanzieller Mittel in Form mehrjähriger Budgets. Die Kameralistik – wie von diesem Pult schon öfter gesagt – ist kein geeignetes Instrument dafür. Von mehrjährigen Finanzplänen fehlt jedoch nach wie vor jede Spur. Auf der anderen Seite wird das Geld verstärkt in der Wissenschaftsverwaltung verwendet. Der Verwaltungsaufwand selbst steigt von 349 auf 386 Millionen Schilling.

Zum Abschluß möchte ich noch einen Entschließungsantrag bezüglich eines Problems einbringen, das darin besteht, daß immer mehr junge Österreicher, die in Österreich studieren wollen, ihre Studienzulassung jedoch im Ausland, etwa an deutschen Schulen, erworben haben, von den österreichischen Universitäten abgewiesen werden, weil sie die Zulassungsbedingungen des Landes, in dem die Schule absolviert wurde, und wo es, wie etwa in Deutschland, Zugangsbeschränkungen gibt, nicht erfüllen. Wir glauben, daß man diesen Auslandsösterreichern die Möglichkeit geben sollte, nach dem Erwerb eines Maturazeugnisses im Ausland an österreichischen Universitäten ein Studium aufzunehmen und zu absolvieren. In diesem Sinne stellen wir folgenden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dipl.-Ing. Schöggl, Dr. Krüger, Dr. Brauneder, Dr. Graf, Mag. Dr. Grollitsch und Kollegen betreffend Neuregelung der Zulassungsbestimmungen zum Studium von Auslandsösterreichern an österreichischen Universitäten

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Der Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr wird ersucht, im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes Österreichs eine Änderung des Art. 6 EG-V dahin gehend anzustreben, daß Auslandsösterreicher bei der Zulassung zum Studium an einer österreichischen Universität außer dem Reifezeugnis keine weiteren Zulassungserfordernisse nachweisen müssen."

*****

Ich danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

15.22

Präsident Dr. Heinz Fischer: Der Antrag ist ordnungsgemäß unterfertigt, eingebracht und steht daher mit in Verhandlung.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Kukacka. – Bitte.


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