Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 123. Sitzung / Seite 59

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Wichtig ist die Rekrutierung von Fremdspendern durch eine gut ausgestattete zentrale Einrichtung; ein Auffächern in mehrere hat nur hemmende Wirkung. Diese Einrichtung muß Mitarbeiter mit Erfahrung so anstellen können, daß sie lange bleiben, und sie sollte auch über ein gut eingerichtetes Labor verfügen, da häufig unter Zeitdruck gesucht wird.

Ich möchte ein besonderes Lob aussprechen: Unsere Knochenmarkspenderzentrale findet meist innerhalb von vier Monaten, wenn ein möglicher Spender vorhanden ist, den geeignetsten. Es wurden seit 1990 für 140 österreichische Patienten internationale Spender gefunden, und 52 Österreicher haben für internationale Patienten gespendet. Die Stammzellen sind von erfahrenen Transfusionsmedizinern zu entnehmen, die die Spenderaufklärung durchführen, um Interessenkollisionen zu vermeiden.

Mit der Ressourcenverknappung kommt die Forderung nach Sterbehilfe, die wir Sozialdemokraten vehement ablehnen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP und der Grünen.) In meiner 27jährigen Tätigkeit wurde ich niemals ernstlich um Sterbehilfe gebeten, obwohl ich schwerst- bis todkranke Patienten betreue. Ich würde auch Hospizeinrichtungen in allen Akutspitälern, vor allem auch in den Universitätskliniken, zur Lehre und Enttabuisierung des Sterbens für Turnusärzte und Studierende begrüßen.

Die Herausforderung der Zukunft ist die Altersstruktur der Menschen und damit auch der cerebral erkrankte Patient. 1999 ist das "Jahr des Gehirns", und ich nehme an, daß es auch vom Gesundheitsförderungsfonds entsprechend begangen wird.

Uns Sozialdemokraten ist die Vorsorgemedizin sowie die Breiten- und Spitzenmedizin ein Anliegen. Wir sind stolz darauf, daß wir innerhalb der EU im Spitzenfeld liegen. Wir werden diese Position weiter ausbauen und stimmen daher dem Budget zu. (Beifall bei der SPÖ.)

12.26

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Herr Abgeordneter Dr. Pumberger hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter, bitte beginnen Sie mit dem Sachverhalt, den Sie berichtigen wollen.

12.26

Abgeordneter Dr. Alois Pumberger (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Abgeordnete Pittermann hat behauptet, ich hätte durch Weitergabe von Patientendaten den Datenschutz verletzt.

Ich stelle tatsächlich richtig, daß ich keine Patientendaten weitergegeben habe, nichts, was nicht bereits seit vielen Jahren in den Medien bekanntgegeben wurde. Das Wissen, das ich heute bekanntgegeben habe, war also nicht mehr und nicht weniger, als durch die Medien bereits allen Österreichern zugänglich gemacht wurde. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Stippel: Das ist datenschutzwidrig! – Abg. Wabl: Selbstverständlich ist das eine Verletzung des Datenschutzes!)

Zweitens stelle ich die Ausführungen von Frau Abgeordneter Gredler richtig, die behauptet hat, die Frau von Exbundeskanzler Vranitzky hätte keine andere Möglichkeit gehabt, als um die Kosten von 60 000 D-Mark per Economyflug mit Begleitperson nach Hannover zu fliegen.

Ich stelle tatsächlich richtig, daß es für einen normalversicherten Österreicher und eine normalversicherte Österreicherin üblich ist, das Organ nach Österreich zu transportieren, und daß dem "normalen" Zwangsversicherten in Österreich das Organ eingepflanzt wird und die Flugkosten daher mit Null zu beziffern sind. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Stippel: Das ist ungeheuerlich! Menschenverachtend! Pure Menschenverachtung!)

12.27

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gelangt jetzt Frau Abgeordnete Haller. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

12.27

Abgeordnete Edith Haller (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Budgets und Budgetdebatten an und für sich interessieren den Staatsbürger


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