Ich danke auch all jenen, die sich nicht gescheut haben, der Landesverteidigung in diesen Jahren und in dieser Situation entsprechende Unterstützung zu geben. (Beifall bei der ÖVP.)
Einiges konnte erreicht werden: Als ich dieses Amt angetreten habe, haben wir über ein paar Dutzend Panzerabwehrlenkwaffen verfügt. Seither gibt es nicht nur BILL, sondern auch Mistral, Sidewinder und jetzt auch Hot 2 und Hot 3. (Zwischenruf des Abg. Scheibner. )
Wir haben in dieser Zeit eine leistungsfähige Artillerie aufgebaut, wir haben zumindest die ersten Radpanzer und jetzt auch neue Kampfpanzer, und wir haben auch neue Raketenpanzer angeschafft.
Natürlich wird auch immer wieder versucht – mir ist das ja durchaus bekannt –, alles schlechtzumachen. (Abg. Scheibner: Das sind die Leute, die mit dieser Waffe arbeiten, tagtäglich! Wissen die nichts? Nur Sie wissen alles?!) – Ich möchte Ihnen hier sagen, Herr Abgeordneter Scheibner: Genau das Gerät, das Sie vorhin kritisiert haben, ist vor wenigen Monaten, vor wenigen Wochen genau in dieser Konfiguration noch im stärksten NATO-Staat Europas, nämlich in der deutschen Bundeswehr, im Einsatz gestanden: zur vollsten Zufriedenheit der dortigen Soldaten und Generäle. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Scheibner. ) Und es kann nicht von einem Tag auf den anderen plötzlich schlecht und unbrauchbar geworden und nur noch eine Schönwetterwaffe sein. (Beifall bei der ÖVP.)
Wenn es dazu gedient hat, im Kalten Krieg eine entsprechend leistungsfähige Abwehrwaffe zu sein, dann ist es nicht nach dem Ende des Kalten Krieges plötzlich ein völlig nutzloses Gerät. Das sollten Sie bei Ihren Äußerungen durchaus auch bedenken. (Abg. Scheibner: Wer weiß mehr: Ihre Kommandanten oder Sie?)
Es ist auch einiges zur Heeresorganisation-Neu gesagt worden. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß es uns darum geht, nicht nur eine Straffung im Kommandobereich durchzuführen, sondern insbesondere auch die Leistungsfähigkeit im Führungsbereich zu verstärken, dort, wo wir es notwendig haben, nämlich im Auslandseinsatz – davon ausgehend, daß wir ständig mehrere Bataillone im Ausland im Einsatz haben: in Zypern, am Golan, aber auch in Bosnien, in Kuwait und in verschiedenen anderen Ländern. Wahrscheinlich werden wir auch in Zukunft auf diese Führungskraft in besonderem Maße angewiesen sein.
Es geht selbstverständlich auch darum, die Präsenzkraft unseres Bundesheeres weiter zu verstärken, und es geht insbesondere darum, durch Spezialisierung eine noch höhere Leistungsfähigkeit dieses Heeres im internationalen Vergleich nicht nur anzustreben, sondern tatsächlich herzustellen. Das wird uns gelingen, genauso wie wir es bereits im Ausbildungsbereich sichtbar, erkennbar geschafft haben.
Natürlich gibt es dabei auch immer wieder einige Maßnahmen, die gar nicht so leicht durchzusetzen sind. Herr Abgeordneter Gaál hat heute eine davon angesprochen, indem er Herrn Abgeordneten Murauer darauf hingewiesen hat, er hätte sich dafür einsetzen sollen, daß in Steyr nicht geschlossen wird. Herr Abgeordneter Gaál! Wenn Herr Abgeordneter Murauer erst jetzt draufkäme, wenn er nicht bereits vor Monaten darauf eingewirkt hätte, daß es zu keiner Schließung kommt, und auch Erfolge erzielt hat, nämlich in der Form, daß nicht nur der Standort Kirchdorf erhalten wurde, der sogar ausgebaut wird, sondern daß auch Steyr noch nicht geschlossen wurde, dann wäre das sicherlich eine richtige Kritik. (Abg. Scheibner: Wieso weiß das Ihr Koalitionspartner nicht? Wieso weiß das der eigene Koalitionspartner nicht?) Das ist aber nicht so, denn er hat sich rechtzeitig dafür eingesetzt und hat dadurch auch entsprechende Erfolge erzielen können. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich möchte zum Schluß noch kurz zu den Einsätzen sprechen, in denen sich das österreichische Bundesheer befindet. Laufend sind 2 000 Mann im Grenzeinsatz an der burgenländischen Grenze; 2 000 Mann, die nicht nur für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen, sondern die darüber hinaus dem österreichischen Staat Jahr für Jahr Einsparungen in Höhe von weit über 1 Milliarde Schilling ermöglichen. Das ist meiner Ansicht nach eine Leistung, die Sie nicht nur respektieren, sondern die Sie auch entsprechend anerkennen sollten, weil sie ja auch Ihnen ermöglicht, daß damit der Staat wichtige Leistungen auf anderen Gebieten finanzieren kann!