Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 123. Sitzung / Seite 154

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Hochqualifizierte Ausbildungsstätten in Form von Akademien, Fach- und Waffengattungsschulen sind für die Kaderaus- und -weiterbildung unbedingt erforderlich. Ich meine auch, daß die Organisation und die Führung der Akademien und Schulen als nunmehr eigenständige Bildungseinrichtungen richtig und zukunftsorientiert sind. Diese Maßnahme läßt erwarten, daß in Hinkunft die Koordinierung und Abstimmung der Lehr- und Ausbildungsinhalte erleichtert werden, daß spezifische Steuerungsmaßnahmen rascher greifen, daß pädagogische Fähigkeiten des Lehrpersonals weiterentwickelt und angehoben werden und daß auch vermehrt Fremdsprachen in die Ausbildung einfließen können. Die Summe dieser Maßnahmen soll zur Qualitätssteigerung und zur Qualitätssicherung des Ausbildungsangebotes, vor allem aber auch des Ausbildungserfolges beitragen. Dies scheint insbesondere in jenem Zusammenhang wichtig zu sein, von dem heute unser Kollege Tychtl berichtet hat, nämlich daß 50 Prozent der Beschwerderate im Ausbildungsbereich liegen.

Meine Damen und Herren! Die detaillierte schulorganisatorische Struktur für den Bildungs- und Ausbildungsbereich innerhalb des Bundesheeres ist bekannt, und es ist daher nicht erforderlich, näher darauf einzugehen. Festhalten möchte ich aber doch, daß es durch die angesprochenen Umstrukturierungen zu einer Reduktion der Zahl der Planstellen sowie zu einer schlankeren Organisation kommen soll.

Lassen Sie mich – schon zum Schluß kommend – noch eine Bemerkung zur beabsichtigten Schließung des Standortes Steyr machen. Wie unser Wehrsprecher Gaál bereits festgestellt hat, gibt es wirklich keinen plausiblen Grund dafür, die nur 20 Kilometer von Enns entfernte Kaserne Steyr zu schließen, gleichzeitig jedoch die Heeresunteroffiziersakademie in Enns zu vergrößern und weiter auszubauen. Ich schließe mich dieser Auffassung vollinhaltlich an.

Der Herr Bundesminister hat Kollegen Murauer für seinen Einsatz für Steyr sehr gelobt, ich wundere mich daher darüber, daß hier aus dem Munde des Kollegen Murauer kein Sterbenswörtchen dazu gefallen ist. (Abg. Murauer: Weil Sie zuwenig zuhören, Herr Kollege!) Ich war anwesend, Herr Kollege. (Abg. Murauer: Heute schon!)

Zurück zum wirklichen Problem. Die Kapazität der Heeresunteroffiziersschule in Enns reicht nicht aus, um die Ausbildung zum Unteroffizier und Kurse für Weiter- und Fortbildung gleichzeitig sicherzustellen. Es müssen daher interne organisatorische Maßnahmen getroffen werden, die keine Mehrkosten verursachen, sondern die Kosten reduzieren.

Wir Sozialdemokraten schlagen daher vor, den Standort Steyr zu belassen und die Heeresunteroffiziersschule ähnlich wie die Militärakademie in zwei Institute zu gliedern: in ein Institut zur Ausbildung für Unteroffiziere – dieses soll weiterhin in Enns sein – und in ein Institut zur Weiter- und Fortbildung einschließlich der Fremdsprachenausbildung für Unteroffiziere in Steyr. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

19.14

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Haupt. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

19.14

Abgeordneter Mag. Herbert Haupt (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Kollege Antoni, ich möchte Ihnen schon etwas auf die Sprünge helfen, ich war nämlich seinerzeit beim Bundesheer bei der ortsfesten Batterie Rutzing, die ja zu Steyr ressortiert hat. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, daß der damalige sozialdemokratische Bürgermeister von Steyr dringend verlangt hat, in Steyr keine Artillerieeinheiten zu stationieren, weil die damaligen Geräte zu teuer und zu laut waren. Wir sind damals "weggegliedert" worden. Die Heeresgruppe hatte dann auch keine Brigadeartillerieabteilung. All das sind Versäumnisse der selbstgewählten sozialdemokratischen Politik der Stadt Steyr.

Ich bin froh darüber, daß Sie heute auf einmal Ihre Liebe für die Stadt Steyr entdeckt haben, aber bleiben Sie bitte bei der historischen Wahrheit: Ihre Gemeindeväter in Steyr haben seinerzeit das Bundesheer in Steyr nicht haben wollen und haben es vertrieben. Sie haben meiner


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