Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 125. Sitzung / Seite 48

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Niemand hat trotz aller Bemühungen die Sicherheit, daß den Kindern das Leben "gelingt", aber ohne funktionierende Familie, in der es keine Geborgenheit gibt, und ohne intaktes Sozialgefüge ist es umso schwerer oder überhaupt nicht möglich. Weitergeben kann ein Mensch nur das, was er selbst empfangen hat. Eine Umgebung, in der man keinen Rückhalt findet, wird sicherlich nicht fördernd für eine starke Entwicklung unserer Kinder sein.

Desorientierung, Hoffnungslosigkeit und Gleichgültigkeit führen in der Folge zu Gewalt, zu Drogenmißbrauch und Hilflosigkeit. Ein funktionierendes Umfeld hingegen sorgt für Hoffnung, Verantwortung, Leistung und auch soziale Kompetenz.

Der österreichische Staat leistet sehr gute finanzielle Unterstützung für unsere Familien – auch im Vergleich zu anderen Ländern. Die Eltern dürfen aber nicht aus der Pflicht genommen werden, daß sie für ihre Kinder die volle Verantwortung tragen. Auch hier können Rahmenbedingungen die Familien entlasten, wie die Unterstützung familienfreundlicher Unternehmen, Erleichterungen für Frauen beim Wiedereinstieg ins Berufsleben oder auch ein fortlaufendes Angebot für Weiterbildung.

Auch eine breite Akzeptanz für jene Frauen, die sich ausschließlich der Kindererziehung widmen, ist wichtig. Doch die Verantwortung der Eltern für die Erziehung und Ausbildung der Kinder darf nicht geschmälert werden.

Familienpolitik ist Zukunftsvorsorge. Ich begrüße daher jede Maßnahme zur Stärkung der Familien. Weitere Aktionen seitens des Bundesministeriums tragen dazu bei, daß nicht nur der finanzielle Charakter im Vordergrund steht. Ich denke da an die Aufklärung bei Sekten, den Kampf gegen den Drogenmißbrauch, und auch die Initiative "Lobby für Kinder", mehr Schutz für unsere Kinder, ist in der heutigen Zeit voll zu unterstützen und sehr notwendig. (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Bundesminister! Für deinen besonderen Einsatz bei den Verhandlungen zum Familienpaket möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Es war eine große Leistung. Es freut mich das ganz besonders, denn ich habe bereits im Jahr 1994 im Tiroler Landtag einen ähnlich lautenden Antrag eingebracht. Wenn jetzt die Realisierung dieses Vorhabens geglückt ist, freut es mich von ganzem Herzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Zu den Ausführungen von Frau Haller und Herrn Öllinger möchte ich nur sagen: Sie haben natürlich gesagt, daß wir den Familien im Rahmen des Sparpaketes etwas weggenommen haben, aber sie haben nie gesagt, wo wir das Geld sonst hätten auftreiben sollen. Damals hat eben jeder etwas beisteuern müssen. Das Sparpaket war notwendig, denn wir haben auch Verantwortung für die Zukunft. Wir können nicht in einer guten Zeit unseren Kindern Schulden in die Schuhe schieben! (Beifall bei der ÖVP.)

12.12

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Reichhold. 7 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

12.13

Abgeordneter Ing. Mathias Reichhold (Freiheitliche): Hohes Haus! Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich möchte heute ein Spezialkapitel aus dem Bereich Umweltförderung herausgreifen. Das Umweltförderungsgesetz schreibt in seinen Zielen größtmögliche Effekte für den Umweltschutz vor, insbesondere aber auch eine ökologische Prioritätensetzung. Es werden diese Ziele dem Grunde nach erreicht – auch deshalb, weil diese ökologische Prioritätensetzung über die Bundesländer verteilt berücksichtigt wird.

Sie wissen aber, daß unser Bundesland Kärnten in einer besonderen Situation ist, weil es in der Vergangenheit einen Schwerpunkt gesetzt hat, um die vielen Seen, die wir haben, zu sanieren, sodaß der Anschlußgrad in unserem Bundesland weit hinter dem Durchschnitt des österreichischen Anschlußgrades liegt und derzeit nur 58 Prozent beträgt. Das heißt, daß bei uns sehr viele Siedlungsschwerpunkte noch nicht erfaßt sind, während in anderen Bundesländern bereits in Randgebieten entsorgt wird. Wir wollen aus Kärntner Sicht deshalb eine Initiative starten und


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