und ÖVP.)
Für dieses Engagement möchte ich mich bedanken. Solche Beamtinnen und Beamten wünsche ich mir in allen Ressorts.Aber nun zu jenem Punkt, bei dem ich Sie bedauere, Herr Bundesminister. Ich bedauere Sie, daß Sie einer Fraktion angehören, die eingesteht, daß die ÖVP Partikularinteressen nachgeht. Die ÖVP strebt an, eine personalisierte Gesetzgebung zu erreichen. Wir haben in der letzten Sitzung ein Gesetz für 39 Personen in diesem Land geschaffen. Jetzt nehmen wir eine Änderung vor, die zwischen den Abgeordneten der SPÖ und der ÖVP akkordiert worden und eigentlich auf das Bestreben eines Mannes zurückzuführen ist. Das halte ich für keine gelungene Sache.
Herr Bundesminister! Mit solch individualisierten Gesetzen meine ich die Möglichkeit der Schaffung von Fakultäten, die absolut nicht notwendig ist. Die Betroffenen selbst haben in großer Mehrheit gesagt, daß sie dies überhaupt nicht wollen. Herr Bundesminister! Sie selbst haben gesagt, daß Sie, solange Sie Bundesminister sind, die Notwendigkeit auf jeden Fall nicht anerkennen werden. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet. Es ist wirklich so, daß die Bestrebungen, eine Handvoll von Personen zu beglücken, dazu führen, daß man dann eigentlich personalisierte Gesetzesnovellen machen muß.
Herr Professor Lukesch! Ich wünsche mir, daß Sie uns noch möglichst lange erhalten bleiben, damit jedesmal eine Nachjustierung möglich ist, wenn wir Nachfolger und Nachbesetzungen haben, und gewissermaßen immer eine persönliche Note in jedes Gesetz hineinkommt, damit möglichst viele befriedigt werden. Das halte ich nicht für die Kompetenz eines Parlamentes. Denn das Parlament sollte sich eigentlich darauf beschränken, Gesetze zu erlassen, wenn diese notwendig sind und auf ein möglichst großes Gebiet anwendbar sind. Individualgesetze, wie sie offensichtlich angestrebt werden, sind sicherlich nicht das, was wir uns wünschen. (Beifall beim Liberalen Forum und bei den Grünen.)
Zu manchen Facetten des Gesetzentwurfes, die nicht so gelungen sind, erlaube ich mir noch einige Anmerkungen. Zum einen betrifft dies den Bereich des Films. Es ist durchaus plausibel, daß der Film nicht sozusagen pauschal eine Studienrichtung sein kann. Denn die Aufgabe eines Kameramannes ist sicherlich eine völlig andere als die eines Regisseurs. Meiner Meinung nach sollte man, sobald die Erfahrungen und Auswertungen der ersten Phase dieses neuen Studiums vorliegen, eine Nachjustierung vornehmen.
Im künstlerisch-theoretischen Bereich sehe ich durchaus Ausbaumöglichkeiten.
Zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Krüger in puncto Industriedesign muß ich sagen, daß ich dies nicht so sehe. Für mich ist ein Industriedesigner eigentlich ein Künstler, der technisches Verständnis hat. Ich wünsche mir nicht, daß dies Techniker mit einem künstlerischen Verständnis sind. Ich halte es für sehr wichtig, daß ein Industriedesigner als Künstler und befreit von den Zwängen und Normen, die man in einer sehr technisierten Welt vorfindet, an die Materie herantritt. Denn die Materie lautet, Design in die technische Welt hineinzubringen. Daher glaube ich, daß wir es mit der Schaffung des Titels eines Mag. artium versuchen sollten.
Meiner Meinung nach stellen die Kremser Vorschläge bezüglich Straffung des Präsidiums – eine Materie, die jetzt auch zur Debatte steht – einen guten Vorschlag dar. Ich würde diesen Vorschlag gerne unterstützen.
Ich habe allerdings, um die Partikularinteressen der ÖVP zu untermauern, auch noch ein Anliegen. Herr Bundesminister! Ich zitiere das OTS der ÖVP vom 10. Juni, offensichtlich ein Text, der mit Ihnen akkordiert worden ist, Herr Professor Lukesch. Da steht unter "Universitäten der Künste in Innsbruck": "Dies ist letztlich auch deshalb gelungen, weil ÖVP-Klubobmann Khol seine Heimat in Tirol hat." – Ich freue mich, daß Herr Klubobmann Khol eine sehr schöne Heimat hat. Ich kann Ihnen dazu nur gratulieren. (Abg. Dr. Khol: Sie kommen ja auch aus Tirol! Sie sind auch zur Hälfte Tirolerin!) Natürlich, ich gratuliere Ihnen auch dazu. (Abg. Dr. Khol: Ihr Vater war immer sehr stolz darauf, ein halber Zillertaler zu sein!) Ich heiße auch so, Herr Khol! (Abg. Dr. Khol: Dann kritisieren Sie nicht Tirol!) Ich kritisiere Tirol nicht. Ich habe es gerade gelobt. Ich habe gesagt, daß Sie eine sehr schöne Heimat haben.