Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 177

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Anspruch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gegeben, daß sie die Möglichkeit zur Berufsorientierung, zur Einführung in das berufliche Leben, zu einem Hinübergleiten in das berufliche Leben erhalten. Das ist ein Fortschritt! Das hat nichts damit zu tun, wo es angeboten wird. Dieses Berufsorientierungsjahr kann in jeder Form angeboten werden. Ich meine, das ist ein echter Fortschritt für die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Wer sich wirklich auskennt in Schulfragen, wer in Schulen geht, hat gesehen, daß sich in den letzten Jahren viel getan hat. Ich erwähne in diesem Zusammenhang mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung, mehr Autonomie. Ich erwähne die Bereitschaft von Lehrern und Lehrerinnen, sich neuen Herausforderungen zu stellen, die vielen Projekte, die vielen neuen Lehr- und Lernformen. Ich erwähne weiters die gute Umsetzung der Sprachen- und der Technologieoffensive. Ganz wichtig ist mir auch die Lehrplanmodernisierung mit der Einteilung der Lehrpläne in Kernbereiche und Erweiterungsbereiche, mit der Schaffung von fächerübergreifenden Möglichkeiten, zu lernen, mit der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen. Wir sind diesbezüglich mitten in der Arbeit und die Umsetzung schreitet zügig voran.

Alle Damen und Herren hier im Plenum, die Gesetze beschließen und die bisherige Legislaturperiode einmal Revue passieren lassen, müßten eigentlich wissen, was alles beschlossen wurde. Zum Beispiel die Berufsreifeprüfung im Juni 1997. Das war vor einem Jahr. Über 2 000 Schüler arbeiten auf hohem Niveau an dieser Berufsreifeprüfung, und es gibt bereits den ersten Absolventen dieser Berufsreifeprüfung. Das ist ein schöner Erfolg! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich erwähne die Integration in Hauptschulen und der AHS-Unterstufe, die Teilrechtsfähigkeit, die ein enormer Fortschritt war – weg von der Kameralistik –, das Frühwarnsystem, die neue Polytechnische Schule, die verpflichtende Berufsorientierung, die jetzt umgesetzt wird, die leistungsbezogenen Kriterien für Anstellungen, die Direktoren auf Zeit und das Schulgesetz für Berufstätige. Ich erwähne auch, weil es mir besonders wichtig ist, die Vorlehre, die Sie vor einigen Wochen beschlossen haben und die jenen Kindern eine Chance gibt, die sozial benachteiligt sind.

Heute werden wieder wichtige Schritte gesetzt, und ich danke jenen, die diese wichtigen Schritte – Schuleingangsphase, lebende Fremdsprache – beschließen werden. Ich muß in diesem Zusammenhang jenen etwas sagen, die ihre Unkenrufe in alle Welt und an alle Medien schicken. Ab dem heurigen Herbst werden bereits 37 000 Kinder in der Grundstufe, also in der ersten und zweiten Klasse Volksschule, fremdsprachliche Vorschulung erhalten. Seit dem Jahre 1985 werden alle Lehrerinnen und Lehrer dahin gehend ausgebildet. Mit der Überleitung im Dienstrecht im Jahre 1990 haben alle Lehrerinnen und Lehrer dies nachgeholt. 27 000 Lehrer und Lehrerinnen werden sich heuer im Sommer in Kursen im fremdsprachlichen Unterricht und auch bezüglich der Technologieoffensive weiterbilden. (Abg. Mag. Schweitzer: Das ist die Gesamtzahl der Weiterbildungen, nicht nur in diesen Bereichen!)  – In diesen Bereichen, das sind die Schwerpunktbereiche. (Abg. Mag. Schweitzer: Unter anderem auch!)

Weiters werden heute beschlossen: die Flexibilisierung der Leistungsgruppen, die Möglichkeit des Überspringens von mehreren Klassen für Hochbegabte, das Nachholen des Hauptschulabschlusses – etwas ganz Wesentliches für diejenigen, die keinen Pflichtschulabschluß haben – und auch das Berufsvorbereitungsjahr für Kinder mit Handicap.

Meine Damen und Herren! Wenn wir uns diese Pakete anschauen, die alle schon beschlossen wurden und die wir bereits umsetzen, dann kann ich ganz schlicht und einfach feststellen: Die Schulen in Österreich sind europafit! Wir haben verläßliche Volksschulen, wir haben zukunftsorientierte Hauptschulen, wir haben bedarfsgerechte, gute Sonderschulen, wir haben gute vorbereitende Polytechnische Schulen, wir haben praxisorientierte Berufsschulen und berufsbildende mittlere und höhere Schulen, wir haben leistungsfähige Gymnasien, und wir haben sehr, sehr gute Lehrerausbildungsstätten und Lehrerweiterbildungsstätten. Ich danke allen Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement! Sie sind der Garant dafür, daß unsere Schulen in Österreich Qualität haben und europafit sind! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

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