Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 184

Dieses Problem wird vielleicht gar nicht als solches erkannt. Es werden zwar Vereine betrieben, damit man sagen kann: Wir haben ohnehin einen Verein, in dem alles angeboten wird. In Wirklichkeit scheitert das Ganze an den finanziellen Mitteln für eine effiziente Ausbildung und ein wirklich effizientes Training. Es wird nichts weitergebracht, sondern es ist für viele Jugendliche oder auch Ältere – in diesem Zusammenhang auch ehrenamtliche Funktionäre – oft nur gewissermaßen ein Zeitvertreib.

Zum Gesundheitssport ist zu sagen, daß fite Menschen belastbarer und leistungsfähiger sind. Daher appelliere auch ich – mein Kollege hat das bereits angesprochen – an Frau Bundesministerin Hostasch, die regelmäßige Ausübung von Bewegungssport als Maßnahme der Gesundheitsvorsorge zu forcieren und einen angemessenen Teil der Mittel des Fonds "Gesundes Österreich" für sportliche Präventivprojekte einzusetzen.

Weiters sollte eine fachgerechte und ausreichende Bewegungs- beziehungsweise Sporterziehung in allen schulischen Altersstufen forciert werden. Für die Volksschule sollte in der Lehrerausbildung die methodische Ausbildung im fachdidaktischen Bereich sowie die gesundheitserzieherische Kompetenz als Ausbildungsinhalt des Faches Leibeserziehung sichergestellt werden, in den Hauptschulen ist dafür zu sorgen, daß im Fach Leibeserziehung lückenlos nur ausgebildete Lehrer eingesetzt werden. Außerdem sollte die Zusammenarbeit zwischen schulischem und außerschulischem Sport verstärkt gefördert und unterstützt werden.

Der Sport muß entsprechend seiner Bedeutung für Tourismus und Wirtschaft auch durch geeignete Initiativen im In- und Ausland gefördert werden. An Sie, Herr Staatssekretär, und an den Herrn Bundeskanzler sei die Bitte gerichtet, Großveranstaltungen durch die Schaffung der dafür erforderlichen Sportstätteninfrastruktur zu unterstützen. (Abg. Mag. Schweitzer: Das Stadion in Graz!) Nicht das Stadion in Graz! Für eine positive Bewerbung des ÖFB um die Austragung der Europameisterschaft 2004 müssen die notwendigen Einrichtungen im Land gesichert und die Stadien bereitgestellt werden. Die Bewerbung um die Europameisterschaft 2004 ist bestmöglich zu unterstützen.

Das gilt selbstverständlich auch für die Olympiabewerbung der Bewerberstadt Klagenfurt zur Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2006. Auch die ist entsprechend zu fördern und zu unterstützen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Ein neues Stadion in Graz!)

Immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig Sport ist, wie notwendig und unverzichtbar er ist – heute und morgen mehr denn je, und nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Der österreichische Sport ist ein täglicher Repräsentant Österreichs, ob es nun unsere Fußballmannschaften sind oder Sportler in allen Bereiche. Auch den Frauen muß man das zugestehen, denn sie vollbringen großartige Leistungen und machen damit international Werbung für Österreich. Erinnern Sie sich an dieses Bild vom Ö-Ring mit dem blauen Himmel, den grünen, gepflegten Alpen und den Hunderttausenden Menschen. Das wurde von 800 Millionen Menschen weltweit gesehen, und das ist einfach ein unbezahlbarer Werbefaktor, ein unverzichtbarer Teil.

Ein über 30 Jahre altes Bundesgesetz benötigt also einen Innovationsschub. Damals, bei den Kamingesprächen zwischen Sallinger und Sinowatz, war es sicher sehr warm, heute sind die Dinge von damals bereits erkaltet und stagnieren in der Entwicklung.

Hohes Haus! Ich bitte Sie daher, den öffentlichen Sport gemeinsam straffer, klarer, stärker und positiver zu positionieren und diesem Vorhaben auch seitens des Staates einen entsprechenden Turbo zu verleihen, damit in allen Bevölkerungsschichten, ob jung oder alt, klar wird, daß wir Vorbild auch für Europa sind. Ich denke, diese Rechnung würde aufgehen, sie würde sich bezahlt machen. Wir alle könnten glücklich damit sein, und ich denke, daß wir damit auch eine gute Tat vollbringen würden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

20.05

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Staatssekretär Dr. Wittmann. – Bitte, Herr Staatssekretär.


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