Ich bleibe beim Jugendsport, weil mein Vorredner davon gesprochen hat. Wir wissen, wie sehr die Jugend in der Ausbildung in den Schulen verstärkt gefordert ist und wie in diesem Zusammenhang die sportliche Betätigung weniger gefördert wird – von den Grundschulen, den Volksschulen beginnend bis hin zu den höheren Schulen. Gerade heutzutage und auch in Zukunft, in Zeiten der Internetkommunikation und der Computer, sind die Menschen von Kindheit an einer ganz neuen Art von Streß, vor allem aber Bewegungsarmut ausgesetzt. Dahin gehend wird der Sport einfach ein wesentlicher neuer und auch bedeutender Faktor für die Gesellschaft und für die Zukunft der Menschen in unserem Land sein.
Wir sprechen über Sport, wir berichten in den Jahresberichten darüber, wir selbst als Politiker könnten hier Vorreiter sein. Ich meine, daß wir, da wir ja sehr oft hier im Plenum oder in anderen Räumen sitzen, die eine oder andere Vorbesprechung, Kurzbesprechung, Mitteilung innerhalb der Fraktionen oder auch untereinander vielleicht im Gehen, in Bewegung, laufend oder radfahrend in einem Park durchführen könnten.
Ich bin der Ansicht, daß wir wohl über Sport reden sollten, daß wir aber besser noch die Menschen von der Notwendigkeit und Wichtigkeit des Sports überzeugen sollten. Wir sollten dies nicht nur fordern, sondern hier wirklich Vorbild sein und auch selbst etwas tun, und zwar nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den älteren, erwachsenen Menschen, denen bekanntlich Sport auch sehr guttäte. Die gesundheitliche Situation unserer Mitbürger ist so, daß immer mehr Leute Herzinfarkte erleiden, und viele erkennen die Gesundheit zu spät als Glück und begreifen, wie wichtig die Gesundheit eigentlich ist. Erst nach einem Herzinfarkt beginnen sie, sich mit Bewegungssportarten oder diversen Sportformen zu rehabilitieren, dann, wenn ihre Lebenszeit fast schon abgelaufen ist. Sie erkennen aber trotzdem, daß Sport der einzige Ausweg ist, ihr Leben noch um eine gewisse Zeit zu verlängern.
Dazu kommt der unbestrittene Wirtschaftsfaktor im Zusammenhang mit Sportevents; das sind ja nicht nur irgendwelche Clubbings, sondern tatsächlich Sportgroßveranstaltungen. Das haben zwar noch nicht alle begriffen, aber es führt auf lange Sicht kein Weg daran vorbei.
Ein Beispiel dafür wäre der Österreich-Ring. Dazu ein paar Zahlen vom Marktforschungsinstitut OGM. (Abg. Mag. Schweitzer: Das hat mit Sport nichts zu tun!) Das hat schon mit Sport zu tun, weil ich doch den Sport als Wirtschaftsfaktor angesprochen habe und hiezu ein Beispiel anführe: Von wettermäßig geeigneten 262 Tagen im Jahr konnten an 208 Tagen tatsächlich Veranstaltungen durchgeführt werden. Das hat eine Zahl von 680 000 Besuchern mit sich gebracht. Der Umsatz ohne Eintrittskarten von 306 Millionen Schilling abzüglich der Kosten ergab eine Nettowertschöpfung von 147 Millionen Schilling. Bund und Land durften weitere 145 Millionen Schilling an Steuern einstreifen.
Ich möchte daher neuerlich, Herr Staatssekretär, die seinerzeit vom Bund zugesagten 120 Millionen Schilling einfordern. Bis heute hat sich noch kein einziger Groschen in diese Region verirrt.
Man sieht also: Nicht nur das Interesse an der Gesundheit, sondern auch an der Wirtschaft und Volkswirtschaft ist bedeutend. Ich glaube, die Volkswirtschaft ist sich des Stellenwertes solcher Events, solcher Sportveranstaltungen bewußt. Darum sollten in Zukunft allgemein seitens der Gesellschaft in Österreich verstärkt Interventionen zur Förderung des Sportes zugesichert werden.
Die damit in Zusammenhang stehenden Arbeitsplätze sind für viele Menschen eine große Chance, auch neue Jobs auszuüben, so etwa als Trainer, als Fitneßtrainer, als Masseur oder als Sportlehrer in Schulen und ähnliches. Es ist aber dabei darauf zu achten, daß die dazu notwendige Ausbildung beziehungsweise Prüfung dieser Personen sowie eine entsprechende Entlohnung sichergestellt sind. Denn darin liegen ja die Probleme. Einerseits gibt es gerade für Jugendliche sehr viele Möglichkeiten zu sportlichen Aktivitäten, andererseits fehlt aber das Fachpersonal, fehlen die Ausbildner, da es den kleinen Vereinen am notwendigen Kapital fehlt, um sich wirklich gut ausgebildete Trainer leisten zu können.