Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 190

Deshalb möchte ich sagen: Wenn wir heute eine sportpolitische Diskussion über einen Sportbericht führen, sollten wir vor allem jenen mehr als hunderttausend Menschen, die sich in diesen 13 000 Vereinen ehrenamtlich für andere zur Verfügung stellen, für dieses ehrenamtliche Zurverfügungstellen ihrer Tätigkeit jahraus, jahrein ein herzliches Danke sagen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Abg. Böhacker.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es hat sich der eine oder andere über die Struktur, über Möglichkeiten der Änderung dieser Struktur ausgelassen. Mir kommt es eigentlich gar nicht so sehr darauf an, wie viele verschiedenste Verbände oder Vereine es gibt, ob das jetzt drei sind, die wir als Dachverbände haben, oder x Fachverbände. Ich glaube, daß wir damals im Jahre 1969, als dieses Bundes-Sportorganisationsgesetz beschlossen worden ist und diese Vielzahl in einer Dachorganisation zusammengeschlossen worden ist, nämlich der Bundessportorganisation, einen Meilenstein gesetzt haben, weil damit ein gemeinsames Sprachrohr für die Interessen des Sports geschaffen worden ist.

Ich meine, Herr Kollege Grollitsch, es ist doch wirklich egal, aus welchen Gründen immer diese Dachverbände – ob das jetzt die UNION, der ASKÖ oder der ASVÖ ist – geschaffen worden sind, eines ist klar: Sie schaffen für diese Tausenden Vereine jene Betreuungschance, damit diese Hunderttausenden von Sportbegeisterten überhaupt die Möglichkeit haben, sich in ihrem Interessenbereich sportlich zu engagieren. Ob sie nun so oder so orientiert sind, ist egal, die Hauptsache ist, sie erfüllen eine wesentliche Aufgabe, nämlich für Sportinteressierte tätig zu sein. Ob das jetzt zwei, drei oder fünf Dachverbände sind, ist egal. Ich glaube, insoweit sollten wir uns zu einer Struktur, die gewachsen ist, durchaus bekennen, und ich möchte das auch heute hier am Rednerpult für alle tun. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Dritte Bemerkung: Wir haben uns vor wenigen Monaten in einer gemeinsamen Aktion vorgenommen, wir versuchen für 1998 und 1999 in der besonderen Sportförderung einiges an Millionen zusätzlich herauszubringen. Ich glaube, wie immer die Begründung war, positiv daran ist, daß für den Sport 1998 und 1999 in einem beträchtlichen Ausmaß, nämlich um 5 Prozent und 10 Prozent, mehr herauskommt. Das ist es nämlich, was die einzelnen Verbände benötigen. Was wir uns aber gleichzeitig gemeinsam vornehmen müssen, ist, rechtzeitig darauf zu achten, daß die entsprechenden Beträge sich auch in der darauffolgenden Zeit weiterentwickeln, denn genau das erwarten die entsprechenden Funktionäre von uns Politikern.

Meine Damen und Herren! Damit komme ich auf die letzte Frage zurück: Sportpolitik. Was ist das überhaupt? Gibt es so etwas überhaupt? – Ich glaube, das einzige, was wir unter Sportpolitik verstehen, ist, daß wir die notwendigen, sinnvollen und nützlichen Rahmenbedingungen schaffen, damit Sport von diesen Hunderttausenden von Interessierten auch richtig ausgeübt werden kann. Die finanziellen, die organisatorischen, aber natürlich auch die sozialversicherungsrechtlichen Möglichkeiten, die Trainingsmöglichkeiten et cetera – das alles ist es, was wir unter Sportpolitik verstehen, egal, ob das in der Schule, im Verein, an den Unis oder wo auch immer ist.

Ich glaube, dafür haben wir einen Auftrag, und wenn wir diesen Auftrag gemeinsam zum Wohle aller erfüllen, dann ist das weder eine rote noch eine schwarze, noch eine blaue oder eine grüne oder wie auch immer geartete Sportpolitik, sondern eine Sportpolitik, die die Interessen des Menschen, der Sport betreiben möchte, als richtig und als wichtig betrachtet. Daher sagen wir zu diesem Sportbericht, der einiges davon auflistet, ein aufrichtiges Ja. (Beifall bei der ÖVP.)

20.31

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist noch Frau Abgeordnete Buder. – Bitte, Frau Abgeordnete.

20.31

Abgeordnete Hannelore Buder (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Der Sportbericht, den wir heute hier diskutieren, wurde ja auch schon in Unterausschußsitzungen eingehend beraten, und es war für uns sehr interessant, die Stellungnahmen der verschiedenen Fachleute aus den Ministerien zu erfahren.


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