Wir sind aber nicht Auftraggeber, und das ist das Problem, das sich dabei stellt. Die für Kunst und Kultur zuständige Sektion tritt nicht als Auftraggeber in Erscheinung, sondern lediglich als Informationsplattform beziehungsweise als Stelle, bei der Diskussionsbeiträge ausgetauscht werden können.
Die anderen Debattenbeiträge darf ich kurz zusammenfassen. Frau Abgeordnete Brinek hat das Thema Kunstvermittlung angeschnitten. Ich glaube, wenn man von den zukünftigen Schwerpunkten der Kunstpolitik ausgeht, dann muß man sagen, daß die Entstehung eines Kunstwerkes in drei Abschnitte gegliedert ist: Der erste ist das produktive Schaffen, der zweite die Vermittlung, also die Möglichkeit, das Kunstwerk an das Publikum heranzutragen, und der dritte, einen Markt dafür zu finden. Unser Schwerpunkt liegt darin, sich in den ersten beiden Phasen festzusetzen, und wir versuchen sehr wohl, Akzente in der Vermittlung zu setzen.
Ich glaube, daß moderne Kunst ohne Vermittlung überhaupt nicht mehr auskommen wird. Die Zugänge zur modernen Kunst sind sehr schwierig – da gebe ich Ihnen völlig recht –, und diese zu vermitteln wird einer unserer Schwerpunkte sein. Ich glaube, daß schon in Ansätzen sehr gute Aktivitäten vorhanden sind. Ich darf nur an das Kindermuseum, das auch von unserer Seite unterstützt wird, verweisen. Das ist ein Ansatz, der tatsächlich herzeigbar ist und weiterhin unterstützt werden soll.
Frau Abgeordnete Petrovic ist auf das Verhältnis der Kunstschaffenden zur Politik eingegangen. Ich glaube und versuche es, hier noch einmal zu sagen, wichtig ist, daß dieses Klima, den Künstler vor ungerechtfertigten Angriffen zu schützen, erhalten bleibt. Ich meine, daß wir alles dazu beitragen müssen, daß die Möglichkeiten der Kunst in keiner Weise eingeschränkt werden, daß die Möglichkeit, Kunst in allen ihren Erscheinungsformen stattfinden zu lassen, ein staatliches Anliegen sein muß – nicht nur ein staatliches Anliegen, sondern auch ein gesellschaftliches Anliegen sein muß, um eine möglichst breite Ablehnung ungerechtfertigter Angriffe gegen einzelne Künstler, die man selbst beurteilen kann, wie man will, zu erreichen. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Wieso?) Gegen diese Angriffe muß man die Kunst und den Künstler in Schutz nehmen. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Wieso? Warum?)
Sie können gerne Ihre persönliche Meinung zu einem Kunstwerk haben, aber letztendlich muß man die Künstler vor Angriffen in Schutz nehmen, solange sie sich im Rahmen der Gesetze bewegen. Warum verfolgen Sie niemand anderen, der sich im Rahmen der Gesetze bewegt, oder wollen Sie das auch? (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Steht er unter einem Quargelsturz?) Ich stelle diese Frage in den Raum: Machen Sie bei den Künstlern halt, oder geht das über den Bereich der Künstler hinaus? Das ist meine Frage, die ich mir im Zusammenhang mit diesen Argumenten zu stellen habe. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dkfm. Holger Bauer: Warum schützen Sie mich nicht vor Angriffen?)
Ich glaube auch, daß es wichtig ist, eindeutig klarzustellen, daß wir sehr wohl die soziale Lage der Künstler gewissenhaft analysieren. Wir haben vier Studien zur Erkundung der sozialen Lage der Schriftsteller, der bildenden Künstler, der Filmschaffenden und der Musiker und eine Evaluierung der Tätigkeiten der Kulturinitiativen in Auftrag gegeben. Das heißt, wir sind dabei, diese Analyse vorzunehmen, diese wird dann in unserem Entwurf des Künstlersozialversicherungsgesetzes Eingang finden. Wir sind dabei, den Ist-Zustand zu analysieren, um dann letztendlich den Künstlern eine leistbare und auch herzeigbare Künstlersozialversicherung anbieten zu können.
Die Frage der Mehrjährigkeit der Verträge ist eine grundsätzliche Frage. Im wesentlichen gibt es in manchen Bereichen mehrjährige Verträge. Ich weiß, daß dies natürlich auszudehnen ist, aber man muß trotzdem sicherstellen, daß mehrjährige Verträge nicht dazu führen, daß die Innovationskraft beziehungsweise das Bemühen einzelner Institutionen dann nachläßt, weil man sich sowieso auf den perpetuierten Geldfluß verläßt. Ich glaube, daß man sich ein diesbezügliches Mischsystem überlegen sollte. Das sollte unser Ziel sein.
Zur Frage der Frau Abgeordneten Ablinger kann ich sagen, der Zugang von Frauen zu den Philharmonikern ist gewährleistet. Die Aufnahme von Frauen hängt natürlich auch davon ab, daß