Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 141. Sitzung / 136

setz 2000, überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, nach ausländischen Vorbildern ein sogenanntes Kreislaufwirtschaftsgesetz zu entwickeln, das die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schafft, daß in Hinkunft diese von Kollegen Barmüller in seinen Anträgen geforderten Berufe nachgefragt werden. Wenn es ein Kreislaufwirtschaftsgesetz gibt, dann kann ich mir vorstellen, daß die Nachfrage durchaus sprunghaft ansteigen wird und dadurch sinnvolle Berufsausbildungsmöglichkeiten entstehen.

Ich bringe deshalb auch folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Schweitzer, Dipl.-Ing. Hofmann, Aumayr, Wenitsch, Dr. Salzl und Kollegen betreffend Initiative der Bundesregierung zur Erstellung eines Entwurfes zu einem Kreislaufwirtschaftsgesetz

Der Nationalrat möge beschließen:

"Die österreichische Bundesregierung wird aufgefordert, einen Entwurf zu einem ‚Kreislaufwirtschaftsgesetz‘ zu erstellen, der neben der Abfallwirtschaft im allgemeinen auch auf Beschäftigungsmöglichkeiten für Recycling- und Entsorgungstechniker Rücksicht nimmt, etwa durch die Einschränkung der ausufernden Einwegproduktion."

*****

(Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.28

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Der soeben verlesene Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, geschäftsordnungsgemäß eingebracht und wird in die Verhandlung mit einbezogen.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Keppelmüller. 9 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

18.28

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Peter Keppelmüller (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich möchte nicht den Fehler des Kollegen Schweitzer machen, vom Thema abzuweichen. Ich bleibe beim Thema. Es geht um den Entsorgungs- und Recyclingfachmann. Da könnte man im weitesten Sinn natürlich auch die radioaktiven Abfälle hinzuzählen, und diesbezüglich wäre dann beispielsweise Dukovany dazuzurechnen. Das sind Abfälle, die da hineinpassen könnten. Daher weiche ich nicht ab, wenn ich erwähne, daß der heutigen "Kronen-Zeitung" zu entnehmen ist, daß sich die Slowakei vor den freiheitlichen Drohungen offensichtlich schon derart fürchtet, daß sie den Ausstieg aus der Atomenergie unter der neuen Regierung verspricht. – Das nur als kleine Anmerkung und doch zum Thema passend und zeigend, daß die Politik dieser Regierung richtig ist, was sich hier offensichtlich wieder bestätigt. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Schaffenrath.)

Bevor Sie, Frau Kollegin, sich wieder aufregen, möchte ich sehr positiv auf das Liberale Forum und auf die Anträge des Kollegen Barmüller eingehen. Ich schätze seine konstruktive Art, wodurch verschiedentlich auch die Gelegenheit gegeben wurde, sich mit der Thematik der Berufsausbildung im Umweltbereich zu beschäftigen. Es gab den Ausbildungsversuch Recycling- und Entsorgungstechniker, der dann ausgelaufen ist. Es ist aber doch etwas geschehen: Es gibt jetzt neuerdings diesen Berufstyp Entsorgungsfachmann/Entsorgungsfachfrau mit der Teilung in Abwasserbereich und Abfallbereich, wobei jeweils zwei Lehrjahre angerechnet werden können.

Ich bin froh darüber, daß es das gibt, habe aber trotzdem ein etwas weinendes Auge, und zwar betreffend – das ist natürlich ein philosophischer Streit – die Spezialisierung bei den Lehrberufen. Ich komme selbst aus einem großen Betrieb und habe mich viele Jahre mit dieser Problematik und insbesondere mit den Berufsbildern im Umweltschutz und den Möglichkeiten dabei


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