uns keine Rückendeckung gegeben hat, sondern gegen Österreich aufgetreten ist. Ich habe kein Verständnis für die Reaktionen des ADAC, der sehr wohl in Kauf nimmt, daß man für eine Fahrt von der Staatsgrenze, von Arnoldstein, bis Mailand genausoviel zahlt wie für die Jahresvignette in Österreich. Für eine einzige Fahrt! Darüber sollten wir nachdenken, wie andere Staaten mit diesem Problem umgehen. Heute ist diese Phase vorbei.
Lieber Kollege Smolle! Ich möchte auch die Frage, die du hier gestellt hast, beantworten, nämlich: Was sind die Folgen? – Ich darf sie dir nennen: Die Folgen sind, daß die Akzeptanz der Vignette in Österreich 98,5 Prozent beträgt – das kann sich sehen lassen! – und die internationale Akzeptanz, auf ausländischen Fahrzeugen, 90 Prozent ausmacht. Die Folgen sind, daß die Einnahmen, die auf 2,6 Milliarden Schilling geschätzt worden waren, 3,2 Milliarden Schilling betragen.
Wir stehen auch deshalb zur Vignette, weil sie für die Pendler und für die Berufsfahrer besser ist als das direkte Road-pricing; das muß uns klar sein. Wir stehen weiters dazu, daß diese Vignette die Finanzierung für den Ausbau des hochrangigen Straßennetzes bis zum Jahr 2001 sicherstellt, denn ohne diese Einnahmen wäre die Südautobahn in Kärnten mit 2 Milliarden Schilling nicht fertigstellbar. Auch die Umfahrung Landeck mit 2 Milliarden Schilling wäre nicht finanzierbar. Auch der Semmering-Straßentunnel mit 5 Milliarden Schilling, der die Bundesländer Kärnten und Steiermark direkt betrifft, wäre nicht finanzierbar, vom Lainbergtunnel und Selzthaltunnel möchte ich gar nicht reden.
Es hat auch deutliche Verbesserungen bei den Vertriebskosten gegeben. Sie sind von 13 Prozent auf 11 Prozent abgesenkt worden. (Zwischenruf des Abg. Wabl.) Es wurde bei der Einführung der Vignette behauptet, es werde in Österreich einen gigantischen Ausweichverkehr auf die Bundesstraßen geben. Auch das ist nicht eingetreten, dieses Ausweichen bewegt sich um null Prozent.
Die Produktionskosten für die Vignette konnten von 4,70 S auf 2,70 S abgesenkt werden. Das Vertriebsnetz wurde ausgebaut. Es gibt heute 8500 Verkaufsstellen, davon 2000 im Ausland. Es gibt ein 24-Stunden-Service an den Grenzen, es gibt auch bessere Hinweise, und – Herr Kollege Smolle, darüber solltest du dich freuen – es gibt sie auch mehrsprachig.
Ich darf also heute feststellen, daß das Vignettensystem funktioniert. Die Fälschungssicherheit ist deutlich besser als in der Schweiz. In der Schweiz beträgt die Fälschungswahrscheinlichkeit 10 bis 15 Prozent, bei uns hingegen ist sie null. (Abg. Haller: 10 Prozent fahren ohne!)
So ist also heute die Situation. Heute fragen uns andere Staaten nach den Erfahrungen, die wir bei der Einführung dieses Mautsystems gemacht haben. Unsere Nachbarländer interessieren sich heute für unsere Erfahrungen.
Und weil gestern hier von dieser Stelle aus vom Kollegen Wabl ein hysterischer Auftritt geliefert wurde und er uns alle Vorwürfe machte, die man nur machen kann, möchte ich auch dazu Stellung nehmen. – Kollege Wabl, nimm zur Kenntnis: Von den Abgeordneten der Volkspartei wurde im Zuge der gesamten Behandlung dieser Materie im Rechnungshof- und auch im Unterausschuß nie ein Gesetz verletzt. Das ist Nummer eins. Zweitens nimm zur Kenntnis: Es wurde auch die Geschäftsordnung nie verletzt. (Abg. Smolle: Aber Auskunftspersonen verweigert!) Wenn ihr Mehrheitsbeschlüsse als Demokratieverweigerung auslegt, dann werden wir noch öfter eine Demokratieverweigerung erleben in diesem Land. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Smolle: Herr Kollege Wurmitzer, wollen Sie denn nicht wissen, was wirklich gespielt wird?)
Ich muß aber sehr wohl der Wahrheit gerecht werden und hier betonen, daß ich wiederholt genötigt war, Auskunftspersonen vor den Übergriffen des Abgeordneten Wabl in Schutz zu nehmen. Das war eine Katastrophe, muß ich sagen. Es wurden auch sehr "linke" Methoden angewendet, sehr miese Methoden angewendet, um Auskunftspersonen, die der Ausschuß nicht zugelassen hat, doch zu Wort kommen zu lassen. (Abg. Wabl: Eine miese Unterstellung ist das!) Man hat sie zuerst als Auskunftspersonen vorgeschlagen, und nachdem sie vom Ausschuß abgelehnt worden waren, hat man sie als Fraktionsexperten zu Wort kommen lassen. – Diese Methoden, Kollege Wabl, sind es, die eine Zusammenarbeit, eine Kooperation in diesem