Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 145. Sitzung / 89

schung auseinandergesetzt hat und daß für Tourismusbetriebe und Reiseveranstalter wirklich viele richtungsweisende Trends nachzulesen sind.

Ich finde, daß die Daten sehr gut aufgearbeitet wurden, wenn man liest, was der neue Tourist erwarten wird, wo die Schwerpunkte im Tourismus liegen werden und so weiter. Es werden Trends zu mehr Wellness und Ferientourismus, zu anspruchsvolleren Reiseangeboten, aber auch zu billigeren Reisen, zu kürzeren und häufigeren Reisen und so weiter aufgezeigt. Auch das sollte hervorgehoben werden, und ich kann nur sagen, im Tourismusbericht ist das sehr gut aufgearbeitet. Es wird weiters positiv aufgezeigt, daß der Tourismus auch in Zukunft zweifelsohne zu den hoffnungsvollsten Wachstumsbranchen gehören wird – auch für Arbeitnehmer ein Vorteil, den man nicht oft genug betonen kann.

Der zweite Punkt ist, daß dieser Bericht wirklich die ganze Palette aufzeigt, vom zunehmenden Markt im Seniorenbereich bis zu den belächelten, aber immerhin – wenn es nach Faith Popcorn, der Zukunftsforscherin, geht – nicht ganz utopischen virtuellen Reisen und von neuen Erlebniswelten, die sich öffnen, wenn virtuelle Welten in Österreich gezeigt werden und den Eindruck vermitteln, man sei am Palmenstrand und so weiter. Ich glaube, auch das ist etwas, was man in einem Bericht zumindest anreißen sollte.

Eine weitere positive Feststellung in diesem Bericht, die ich noch einmal herausstreichen möchte, ist, daß Österreich nach wie vor das beliebteste Urlaubsland der Österreicher ist. Auch dies spricht sehr für unseren Tourismus, für die Freundlichkeit, für die Professionalität in diesem Bereich und auch für die Angebotsvielfalt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich meine, wir sollten in diesem Bereich auch unsere Anstrengungen verstärken. Der Seniorentourismus wurde schon angesprochen, aber auch in den familienfreundlichen Tourismus sollten wir  noch  mehr  Anstrengungen investieren. Es gibt da schon sehr positive Initiativen (Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: ... den Familien das Geld lassen!), aber wir müssen natürlich auch dafür sorgen, daß die Nutzung unserer Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen, daß die Erlebnismöglichkeiten und Einrichtungen im Tourismus für die Familien auch finanzierbar sind.

Ich könnte mir vorstellen, daß wir uns gemeinsam Gedanken darüber machen, vielleicht eine Familiencard einzuführen, mit der Familien günstigere Tarife in Anspruch nehmen könnten. Das wäre etwas, was wir uns überlegen sollten, damit Familien zu erschwinglichen Preisen die großen Infrastrukturen, Freizeit- und Tourismusangebote in Österreich in Anspruch nehmen können.

Vor allem müssen wir wissen: Wenn die Kinder die Schönheit und die Vielfalt Österreichs auch wirklich erleben und nutzen können, dann werden sie diese schätzen lernen, und es wird dann auch in den zukünftigen Tourismusberichten hoffentlich stehen, daß Österreich das liebste Urlaubsland der Österreicher ist! (Beifall bei der ÖVP.)

14.00

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Abgeordnete Haller. – Bitte, Frau Abgeordnete.

14.00

Abgeordnete Edith Haller (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Daß das, was man in Österreich als Tourismuspolitik bezeichnet, eine katastrophale Angelegenheit ist, das sagen nicht nur die Freiheitlichen. Es nützen dieser ganze Bericht und auch die Schönfärberei der Regierungsparteien nichts, wenn es darum geht, diese Tatsache wirklich vom Tisch zu bekommen.

Auf den ersten Blick zeigt dieser Tourismusbericht ja eher positive Daten, das ist schon richtig. Aber man hat in Wirklichkeit – wohlweislich – mehrere Dinge versucht, um die negativen Seiten ja nicht offenkundig werden zu lassen. Zum Beispiel hat man in letzter Zeit die Gesamtübersicht weggelassen, um keine echte Vergleichsmöglichkeit mit den Vorjahren mehr zu haben.

Herr Bundesminister! Erklären Sie mir bitte auch, was Daten aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik, der Bekleidung, der Spielwaren oder der Lotterie mit den Daten des Tourismus


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