Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 145. Sitzung / 88

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Abgeordnete Gatterer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete. (Abg. Haigermoser: Bitte, das stimmt! – Abg. Dr. Kostelka: ... die Beispiele von Haider dementiert! – Ruf bei der SPÖ: Bisher war noch kein Beispiel wahr! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ und den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Brauneder gibt das Glockenzeichen. – Abg. Dr. Puttinger: Laßt Kollegin Gatterer doch reden!)

13.52

Abgeordnete Edeltraud Gatterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Auch der Tourismusbericht 1997 weist Österreich als eines der tourismusintensivsten Länder weltweit aus. Kollege Puttinger und mehrere andere Vorredner haben schon aufgezeigt, daß Österreich mit dem aus dem Tourismus erwirtschafteten Anteil am Bruttoinlandsprodukt wirklich Weltspitze ist und auch Tourismusländer wie Spanien, Portugal, Neuseeland, Griechenland, die Türkei oder Irland weit hinter sich läßt. (Abg. Böhacker: Kärnten! Kärnten!)

Besonders erfreulich ist – und da gibt es Optimisten und Pessimisten; einige sagen, die Trendwende ist vollzogen –, daß der Bericht ein Beweis dafür ist, daß erstmals seit 1992 der Negativtrend im Tourismus umgekehrt wurde und daß, wie der Herr Minister es gezeigt hat, Gott sei Dank auch im heurigen Jahr 1998 alle Daten im Tourismus positiv sind und die Trendwende auch wirklich anhaltend zu sein scheint.

Auch in Kärnten hat sich der Tourismus im Sommer erfreulicherweise sehr positiv entwickelt. Diese positive Sommersaison konnte – und das wurde heute auch von einigen Vorrednern aufgezeigt – aber nicht alle Probleme lösen. Das stimmt sicherlich. Aber sie hat doch vielen Betrieben, auch solchen, die im kritischen Bereich waren, etwas Luft verschafft. Nun geht es einfach darum, den gewonnenen Spielraum zu nutzen und diese Betriebe wieder zu stärken.

Wenn Herr Dr. Haider gesagt hat, der Herr Wirtschaftsminister sei beim Tourismus in diesem Jahr nicht so stark in Erscheinung getreten, dann möchte ich genau das Gegenteil behaupten. Denn die Präsidentschaft der EU wurde hervorragend für den Tourismus genutzt (Abg. Dr. Puttinger: In Kärnten! In Kärnten!), und alle Bundesländer – und ich bedanke mich speziell als Kärntner Abgeordnete dafür – konnten ihre touristischen Werte, die Vorzüge ihres Landes im besten Licht präsentieren. Ich finde, das ist etwas, was wir auch unterstreichen sollten. (Beifall bei der ÖVP.)

Den weltweiten Werbeeffekt, den dieser Vorsitz mit sich gebracht hat, werden wir, so glaube ich, in den nächsten Jahren im Tourismus deutlich zu spüren bekommen, und ich meine, das war eine Chance, die man wirklich in vollem Umfang genutzt hat.

Ich möchte aber auch noch einmal die volle Unterstützung der Bundesregierung für die "Winterspiele ohne Grenzen" im Jahre 2006 erbitten. Ich glaube, die Kärntner haben sich mit den Regionen Friaul und Slowenien beim IOC sehr gut präsentiert. Ich glaube, das war sehr positiv. Auch bei der Präsidentschaft konnte Kärnten beweisen, daß wir sehr wohl in der Lage sind, auch große Veranstaltungen zu organisieren, daß die Sicherheit absolut gegeben ist und auch, daß die Infrastruktur in diesem Bereich paßt. Ich glaube, auch diesbezüglich hat der EU-Vorsitz im Grunde die Probe aufs Exempel gebracht. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Vor allem ist der Werbeeffekt – für Kärnten natürlich, aber auch für Österreich insgesamt – nicht zu unterschätzen. Denn der Wintertourismus ist etwas, was nur wenige Länder auf der Welt bieten können, während es dort, wo es um die sogenannte "ewige Sonne" geht, viele Konkurrenten gibt. Ich glaube, das wäre eine Riesenchance für Österreich, für Kärnten, für die die Bundesregierung wirklich ihre volle Unterstützung geben sollte.

Ich möchte zum Tourismusbericht noch zwei Punkte hervorheben. Kollege Marolt hat bemängelt, daß in diesem Bericht wenig Lesenswertes für Betriebe enthalten ist. Auch dazu möchte ich eine sehr positive Feststellung machen: Wenn Sie den Bericht gelesen haben, dann werden Sie festgestellt haben, daß er sich auch mit Grundaussagen über die aktuelle touristische Trendfor


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