Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 164. Sitzung / 91

zerstören. (Abg. Mag. Schweitzer: Von wem ist diese Idee?) – Die Idee ist vom Herrn Landeshauptmann Stix. Sie kommt, glaube ich, aus dem Büro des Verkehrsministers Einem, der ja überall plakatiert und propagiert: Schiene statt Verkehrslawine. (Abg. Mag. Schweitzer: Von den Ministern halten wir wenig, von Einem gar nichts!) Aber ich bin mir dessen sicher, daß auch diese Idee fallengelassen wird.

Man kann in der Geschichte der Entstehung dieses Nationalparks noch weiter zurückgehen. Die Geschichte begann in den zwanziger Jahren, als Wiesenflächen unter Naturschutz gestellt wurden, und nach 1945 gab es Vorschläge in Richtung Natur-, Regional- oder Steppenpark. 1962 wurden dann zirka 500 km2 zum Teilnaturschutz- und Landschaftsschutzgebiet erklärt, und 1988 – das war ein entscheidendes Datum – wurde ein Arbeitsausschuß zur Vorbereitung eines gemeinsamen Nationalparks von Österreich und Ungarn eingesetzt. Damals gab es noch den Eisernen Vorhang, und der Nationalpark sollte auch Symbolwirkung haben. Er wurde damals schon als "Friedenspark" tituliert. 1991 wurde ein neues burgenländisches Naturschutz- und Landschaftspflegegesetz beschlossen, und 1992 kam es dann zum Durchbruch, in diesem Jahr wurde das Nationalparkgesetz beschlossen. Am 24. April 1992 wurde dieser Nationalpark dann eröffnet, damals unter der Umweltministerin Maria Rauch-Kallat.

Es war sehr schwierig, die Verhandlungen mit über 1 500 Grundstücksbesitzern zu führen – ich erinnere mich noch ganz genau –, um Flächen zu sichern. Und vor zirka fünf Jahren wurde dann mit dem Bund ein Artikel-15a-Vertrag geschlossen, worin sich der Bund auch verpflichtete, gewisse Zahlungen zu tätigen. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Bartenstein.) Ich muß mich korrigieren: 50 Prozent der Zahlungen zu übernehmen.

Der Aufbau der Infrastruktur ist zum Großteil abgeschlossen. Es geht jetzt um den Betrieb, um Projekte und darum, ein Gesetz zu beschließen, das die finanzielle Sicherheit auch in Zukunft gewährleisten soll.

Es gibt verschiedene Tätigkeiten, die die Gesellschaft des Nationalparks entfaltet hat, und zwar im Bereich Tourismus, im Bereich Information, im Bereich Naturschutz und Forschung. Seit 1994 gibt es sehr viele Projekte, die bereits abgeschlossen wurden, wie zum Beispiel das Projekt "Die Fischfauna des Neusiedler Sees" oder das Projekt "Die Wildtierbehandlung im Nationalpark" oder das Projekt "Die Schilfsingvögel in der Naturzone", und es gilt eine Reihe von Projekten in die Zukunft gerichtet zu verwirklichen. Daher sind wir Burgenländer sehr dankbar, daß der Bund auch in Zukunft in die finanzielle Verpflichtung einsteigt. (Beifall bei der ÖVP.)

Es geht in erster Linie darum, eine dezentrale Gehegezone auszubauen oder die Beweidung fortzusetzen oder die Naturzone – also das bestgeschützte Gebiet – um zirka 1 800 Hektar zu erweitern. Wir sind stolz darauf, daß der Nationalpark Neusiedler See bis 1996 der erste internationale Nationalpark Österreichs war. Wir verspüren die Auswirkungen auf die Natur, auf den Tourismus, auf unsere Wirtschaft, auf die Landwirtschaft. Dieses Projekt ist eine eindeutige Aufwertung der gesamten Nordregion des Burgenlandes und ein Beweis dafür, Herr Minister, daß es gelungen ist, eine Strukturförderung auch hundertprozentig umzusetzen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

14.18

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Kaipel. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Mag. Schweitzer: Erklär das mit der Brücke oder mit dem Tunnel oder was das war!)

14.18

Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Es gibt andere Themen, aber ich glaube, da ist der Wirtschaftsminister involviert, gell?

Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Etwas mehr als fünf Jahre liegt es zurück, daß nach jahrzehntelangen Bemühungen das Land Burgenland mit dem Bund eine 15a-Vereinbarung zur Errichtung und Erhaltung des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel unterzeichnet hat – zweifellos ein Meilenstein in der Geschichte des Natur- und Umweltschutzes im Burgenland, aber auch in Österreich.


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