Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 164. Sitzung / 213

Segment konzentrieren, einleitend aber schon mit Verwunderung feststellen, daß sich die Grünen offenbar aus der Kulturdebatte heraushalten – nein: Frau Kollegin Petrovic, haben Sie auf Ihren Debattenbeitrag verzichtet? – Nein, Sie haben sich nur nachgereiht. Gut. Sie nehmen also doch an der Kulturdebatte teil.

Zu meinem Vorredner nur ein kurzes Aperçu. Das Museumsquartier ist offenbar für ihn ein Problem, weil er sozusagen bei der politischen Genese nicht schnell genug mitgesprochen hat. Ich kann mich an diese im Wiener Gemeinderat noch erinnern. Daß man, nur weil man bei einem Projekt nicht dabei war, jetzt ein Haar in der Suppe sucht, das finde ich ein bißchen billig. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Museumsquartier wird eine Erfolgsgeschichte, es ist auf dem bestem Weg dazu, und das Segment, mit dem ich mich beschäftige, ist im wesentlichen auch dort angesiedelt. Erstens: Wir sind im Fahrplan. Zweitens: Das Projekt wird beziehungsweise wurde mit dem Segen des Denkmalschutzes umgesetzt. Das soll man, bitte, nicht mit irgendwelchen Unterstellungen unterlaufen wollen.

Aber was meine ich? – Hier entstehen neue Projekte, neue Museen, neue Quartier-Bauteile vor ihrer Umsetzung, und sie alle haben sich besonders um Besucher zu kümmern, vor allem um neue Besucherschichten.

Das dort jetzt schon probeweise in einem alten Trakt angesiedelte Kindermuseum übernimmt und leitet diese Aufgaben auf eine sehr professionelle, auf eine sehr neue familien- und lernfreundliche Art und Weise. Ich weiß schon, daß es immer noch Beamte gibt – nicht die hier anwesenden –, die ihre Fortbildungspflicht nicht voll wahrnehmen und manchmal fragen: Was? Children’s Museum? Habt ihr einen Raffael? – Wenn nicht, dann seid ihr kein Museum, und dann habt ihr bei uns nichts verloren.

Diesen Nachschulungsbedarf gibt es schon noch bei einigen. Wir sind aber unverdrossen und arbeiten weiter. Das Kindermuseum, das sich um diese jungen Besucher, im besonderen um jene zwischen sechs und zwölf Jahren, annimmt, konnte in dieser kurzen Zeit, in der es besteht, 175 000 Besucher begrüßen und betreuen und – mit Hilfe von Sponsoren – auf eine 32prozentige Selbstdeckungsquote verweisen.

Ich bin der Frau Ministerin und dem Ressort sehr dankbar dafür, daß sie dieser neuen Idee sehr viel Aufmerksamkeit und Wohlwollen schenken.

Ich bin sehr froh darüber, daß wir bei dieser Gelegenheit auf eine neue Ausstellung hinweisen können: "ZOOM Bauplatz". Damit sollen die Kinder der heutigen Zeit eingeladen werden, die Komplexität des Ablaufes einer Baustelle und die dort zum Einsatz kommenden handwerklichen Tätigkeiten kennenzulernen, und zwar nicht in einer abstrakten Welt und auf eine Weise, in der sie diese Erfahrungen bisher etwa in der Schule machen konnten, sondern im Kontext einer wirklichen Baustelle.

Im Herbst gibt es dann eine Ausstellung über Kommunikation, über verbale und nonverbale, verschriftlichte und nichtverschriftlichte. Das ist in unserer hektischen und medial gesplitteten Zeit, glaube ich, wieder eine gute Lernchance.

Ich denke, daß dieser Teil des Quartiers, das Kindermuseum, auch die Qualität der Besucherbetreuung in den neuen Häusern, in der Sammlung Leopold und im neuen Museum moderner Kunst, anbieten können wird. Wir sind auf gutem Wege, diesbezüglich Gespräche zu führen. Ich hoffe somit, daß im nächsten oder übernächsten Kulturbericht dann die Aktivitäten des Kindermuseums mit dem Schwerpunkt "Besucherbetreuung von früh bis spät, klein bis groß" vertreten sein werden. Ich freue mich schon darauf. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

22.34

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Posch. – Bitte.


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