Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 183

Richtung Olympia. Was den Fachverbänden aber zunächst einmal fehlt, ist überhaupt die Basisfinanzierung, um vernünftige Strukturen haben zu können, mit entsprechenden Trainern ausgestattet zu sein und so weiter.

Mir wäre es deshalb nicht unlieb – oder besser, es ist sogar eine Forderung dahin gehend zu erheben –, daß wir über diese 500 Millionen Schilling hinaus, die wir jetzt bis zum Jahr 2002 wahrscheinlich für den Sport erhalten werden, in absehbarer Zeit noch einmal, Herr Staatssekretär, eine Kraftanstrengung unternehmen, um dem Sport noch einmal eine Erhöhung der Förderungsmittel zuführen zu können, und diese dann aber primär in Richtung der Fachverbände lenken, damit sie mit geeigneten Trainern, mit geeigneter Struktur ausgestattet auch wirklich die entsprechende Arbeit leisten können.

Der vorliegende Antrag findet selbstverständlich unsere Zustimmung, wenngleich ich auch zunächst in der ursprünglichen Regierungsvorlage einen kleinen Wermutstropfen darin gesehen habe, daß es durch diese 3 Prozent Bindung an die Umsätze der Lotterien nicht so ohne weiteres sicherzustellen gewesen wäre, daß wir diese 500 Millionen Schilling, die wir für den organisierten Sport in Österreich wirklich dringend brauchen, im Jahre 2002 auch tatsächlich erreichen können. (Abg. Fischl: Im Jahr 2002 gibt es den ÖFB gar nicht mehr! Da ist er schon aufgelöst!)

Ich behaupte, es ist neben dem Bemühen von uns allen wahrscheinlich auch ein bißchen mein Verdienst, daß eine Intervention beim Herrn Bundeskanzler und deine Bemühungen, Kollege Löschnak, und sicher auch deine, Noldi Grabner, beim Finanzminister dazu geführt haben, daß dieser Prozentsatz jetzt im Ausschuß von 3 auf 3,5 Prozent angehoben werden konnte, weil damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, daß diese 460, 480 und dann 500 Millionen auch tatsächlich in diesen drei Jahresetappen zu erreichen sind. Davon kann man eigentlich ausgehen.

Lieber wären mir Fixbeträge gewesen – das sage ich auch dazu – und nicht dieser Umweg über die Ankoppelung an die Lotterieumsätze. Ich halte das an sich für unnötig. Wichtig ist aber das Ziel an sich – und dieses Ziel scheint erreicht –, daß wir für den Sport doch in einer relativ kurzen Zeit von 400 Millionen Schilling noch vor zwei Jahren (Abg. Böhacker: 420 waren es!) auf 500 Millionen Schilling in drei Jahren kommen können. (Abg. Fischl: Das war das ganze Ziel?) Das ist ein wichtiges Etappenziel, das wir erreicht haben. (Abg. Fischl: Danke!)

Ich habe schon vorher ausgeführt – wenn du mir zugehört hättest, lieber Harry Fischl, dann hättest du es gehört –, daß ich nicht damit zufrieden bin, sondern eine zweite Forderung in Richtung der Fachverbände erhoben habe, und von dieser Forderung werde ich auch nicht ablassen. Ich bin davon überzeugt, daß es gelingen kann, in der nächsten Legislaturperiode mit allen, denen der Sport am Herzen liegt, auch dieses zweite Etappenziel noch zu erreichen. – Herzlichen Dank! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.08

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.08

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Sport ist eine der wenigen Konsensmaterien in vielen Bereichen. So haben wir, fünf Parteien gemeinsam, vor einiger Zeit die Olympiabewerbung von Kärnten unterstützt. Ich danke den Fraktionen, daß sie dieser meiner Initiative zugestimmt haben. Daß sie schließlich zu keinem Erfolg führte, hat mit der Initiative selbst nichts zu tun. Danke!

Ich danke auch dafür, daß die Regierungsparteien einen Entschließungsantrag, den ich im Zusammenhang mit dem Sportbericht inszeniert habe, unterstützen. Das hat nichts damit zu tun, daß wir unsererseits dieses Glücksspielgesetz, dem wir im ersten Teil zustimmen, befürworten. Seinem Inhalt nach, meine Damen und Herren, läuft das Gesetz nämlich darauf hinaus, daß der Sport sozusagen Glückssache ist: Wenn das Glücksspiel funktioniert, dann darf auch der Sport in den nächsten Jahren funktionieren. – Ist das tatsächlich die geeignete Basis? Sind wir alle


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