Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 180. Sitzung / 59

an der Universität benachteiligt sind, sondern das Problem ist die Orientierung an den männlichen Lebensentwürfen und am männlichen – wir kennen das! – Old-Boy-Networking an den Universitäten. Das ist das Problem! Und wir sind diesbezüglich in vielen Fragen einer Meinung und wissen, daß wir da noch einen weiten Weg vor uns haben. Also nicht das Bakkalaureat an sich benachteiligt die Frauen, sondern die Art, wie der Wissenschaftsbetrieb konstruiert ist, stellt für Frauen ein Problem dar.

Zum Schluß: Wir haben dieses Thema heute zwar am Vormittag diskutiert, aber manche Fragen finden wenig Interesse. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.07

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Krüger. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

12.07

Abgeordneter Dr. Michael Krüger (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich habe mich deshalb zu Wort gemeldet, weil ich als Linzer darauf hinweisen möchte, daß die Linzer Kunstuniversität jetzt aufgrund der Novelle des Universitäts-Studiengesetzes mit der Möglichkeit des Titels eines "Magister des Design" ausgestattet wird. Das war eine wichtige Forderung, und ich freue mich, daß es mir als Oppositionspolitiker der FPÖ gelungen ist, diese Bestimmung hineinzureklamieren. Zunächst war ja aus dem Ministerium nur Widerstand zu konstatieren, dann konnte, insbesondere mit Kollegen Koppler, eine kleine "Koalition", sozusagen eine Linzer Allianz gebildet werden, sodaß auch dies Eingang in diese Novelle gefunden hat, und wir freuen uns darüber.

Ich darf bei dieser Gelegenheit nur noch nebenbei bemerken: Die Kunststudenten in Linz haben einmal eine Demonstration, eine nicht angemeldete Gegendemonstration bei einer Jörg-Haider-Kundgebung am Hauptplatz durchgeführt, sodaß man von dieser Jörg-Haider-Kundgebung überhaupt nichts hören konnte. Unser Vorgehen nun ist der Beweis: Wir setzen uns trotzdem für sie ein. Uns geht es um die Sache! – Das war so in der Vergangenheit, und das wird auch in Zukunft so sein. Wir sind bereit, jedem die Hand zu reichen, und so mancher ehemaliger Gegner ist heute ein glühender Befürworter der FPÖ. – Das sei einmal kurz gesagt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit einiger Besorgnis muß ich allerdings verschiedene Mitteilungen in der Tagespresse lesen, daß sich um das Rektorat an der Wiener Universität für angewandte Kunst keine Geringere als Frau Ursula Pasterk bewirbt.

So schaut es also aus in diesem Land! Bewerben kann sie sich – gar keine Frage –, es gibt auch eine unabhängige Studienkommission, aber wenn Sie, meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, glauben, daß Sie durch eine Aktion des Bundes Sozialistischer Akademiker und Künstlerinnen und Künstler erreichen können, daß die ehemalige Kulturstadträtin der Stadt Wien, Ursula Pasterk, die das Kulturressort ausdrücklich zu einem Ideologieressort erhoben hat und jetzt vielleicht die Universität für angewandte Kunst auch zu einer Ideologieuniversität umgestalten will, der sogar das Mißtrauen – nicht durch den Herrn Bundesminister, der war dafür nicht zuständig – durch den eigenen Bürgermeister Häupl ausgesprochen wurde, die keinerlei Fähigkeit zur Menschenführung hat, weder was den Mitarbeiterbereich noch andere Bereiche anlangt, und die jetzt auch sonst für keine Position in der Sozialdemokratie gut genug ist, sondern herumgeht und um einen Posten ansucht, weil sie ihre Abwahl nicht verkraften kann, weil sie nicht verkraften kann, daß sie mit der Gießkanne herumgegangen ist und nicht der Person wegen, sondern des Amtes und des Füllhornes wegen von der Sozialdemokratie geschätzt wurde, wenn es also so weit geht, daß durch eine Aktion des Bundes Sozialistischer Akademiker Frau Pasterk, die keinerlei wissenschaftliche Qualifikation besitzt, als Rektor dieser Universität eingesetzt werden sollte, dann werden Sie mit unserem massiven Widerstand zu rechnen haben! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Reitsamer: Für Sie gibt es keine unabhängige Kommission – oder?)

12.10


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