Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 180. Sitzung / 165

Debattenlänge, sondern etwas anderes. Aber das ist ein Geheimnis zwischen Herrn Abgeordnetem Schweitzer und mir.

Meine Damen und Herren! Ich stehe aber auch nicht an, einige Worte an Frau Abgeordnete Langthaler zu richten, die jetzt zum letzten Mal einer Umweltdebatte folgt und hier ebenfalls einen wesentlichen Beitrag geleistet hat. Ich darf das Kompliment in Sachen Kompetenz mit einer Zuwaage an Sie zurückgeben, gewissermaßen von Chemiker an Chemikerin. Wir tun uns da ein bißchen leichter. Manchmal beneiden wir ja die Juristen darum, was sie an Know-how gewissermaßen mit der juristischen Muttermilch mitbekommen haben, aber in Sachen Umweltkompetenz ist die Chemie nicht schlecht.

Frau Abgeordnete Langthaler! Sie sind nicht nur eine äußerst kompetente Abgeordnete gewesen, sondern Sie sind auch ein politischer Kopf, der viel Mut bewiesen hat, als es zum Beispiel um den EU-Beitritt gegangen ist. Das, was immer das Schwierigste ist, nämlich sich in einer wichtigen Frage auch einmal gegen die eigene Fraktion zu stellen, haben Sie getan und, wie ich meine, letztlich auch Recht behalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie sind rhetorisch aus der Sicht eines Regierungsmitgliedes nicht unbedingt angenehm, ausgesprochen scharfzüngig und, wie die Tropenholzdebatte und vieles andere gezeigt haben, auch sehr, sehr ausdauernd. Ich meine allerdings, daß das nicht Ihr endgültiger Abschied von der Politik sein wird. Wer zehn Jahre in diesem Hohen Haus sozusagen an der Droge Politik geschnüffelt hat, ist, so glaube ich, in ein Maß von Abhängigkeit geraten, das auch der temporäre Umzug weit weg in das Vereinigte Königreich einen Rückfall nicht ausschließt. Mich persönlich – und wahrscheinlich auch einige andere hier herinnen – würde es freuen, wenn es zu einer Rückkehr Ihrerseits in die Politik käme. Jung genug dazu sind Sie allemal! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten des Liberalen Forums.)

Ein letztes, meine sehr geehrten Damen und Herren: Ich habe ein großes offenes Ohr – ich habe sogar zwei große offene Ohren –, wenn Frau Abgeordnete Langthaler und Herr Abgeordneter Barmüller einerseits den Kompetenzmangel des Umweltressorts beklagen (Abg. Mag. Schweitzer: Das glaub’ ich!) und andererseits bereit sind, dem abhelfen zu wollen. Ich meine, daß der EU-Beitritt Österreichs an und für sich eine Gelegenheit dafür gewesen wäre und nach wie vor ist (Abg. Mag. Schweitzer: Auch wenn du Wirtschaftsminister wirst?), daß man ein Streamlining der Kompetenzen in diesem Lande, etwa entsprechend dem Muster der Kompetenzverteilung in Brüssel, vornimmt.

Es ist ja gut, daß man als Umweltminister Österreichs in Brüssel viel mehr Sachen vertreten kann, als man im eigenen Lande vertritt, aber es wäre im Sinne der Effizienz der Arbeit zweckmäßig, zumindest ein wenig mehr von jenen Kompetenzen, die in der Umweltgeneraldirektion GD XI ressortieren – wie zum Beispiel die Gentechnik und die Frage der nuklearen Sicherheit –, auch in Österreich dort zu konzentrieren, wo eben auch die Arbeit für Brüssel und für Europa im Sinne Österreichs geleistet wird. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Schweitzer.)

In diesem Sinne geht mein Dank nicht nur an den Vorsitzenden des Umweltausschusses, sondern an alle Mitglieder des Umweltausschusses. Es gab in diesem Ausschuß interessante und in der Sache wertvolle Debatten. Ich denke, daß wir die Umweltpolitik in diesem Lande Schritt für Schritt und im wesentlichen auch gemeinsam weiterentwickelt haben. – Dafür danke ich Ihnen. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ, des Liberalen Forums, der Grünen sowie des Abg. Mag. Schweitzer.)

19.27

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Vielen Dank, Herr Bundesminister.

Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.

Es liegt kein Verlangen auf ein Schlußwort seitens des Herrn Berichterstatters vor.

Ich bitte, die Plätze einzunehmen, denn wir kommen nun zu den Abstimmungen.


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