verantwortlich ist, die Position des Rechnungsprüfers zu übernehmen? (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Herr Bundeskanzler! Am Dienstag sind Sie infolge Ihrer Abwesenheit Antworten auf wesentliche Fragen schuldig geblieben. Ich frage Sie jetzt: Wer hat im Hause Klima recht? Jan Klima, Ihr Sohn, oder Sie selbst? – Im Pressedienst der sozialdemokratischen Fraktion sagt Jan Klima junior, er wollte einem Freund, dem Herrn Stuhlpfarrer, einen Gefallen tun und hat die Position des Rechnungsprüfers übernommen (Bundeskanzler Mag. Klima schüttelt verneinend den Kopf), und in ein und derselben Presseaussendung sagt der Herr Bundeskanzler, sein Sohn habe davon nichts gewußt. Bitte, wie glaubwürdig sind Sie in dieser Frage? – Das weiß doch heute jeder, daß man die Funktion eines Rechnungsprüfers nicht ungefragt übernehmen kann. Da gibt es ein Gründungsprotokoll eines Vereins, da gibt es Unterschriften, da gibt es eine Generalversammlung, eine Gründungsversammlung, da gibt es einen Nichtuntersagungsbescheid. (Bundeskanzler Mag. Klima: Da war er nicht dabei!)
Herr Bundeskanzler! Sie sagen, er war nicht dabei. – Das ist doch nicht richtig! Sein Name war dabei! (Bundeskanzler Mag. Klima: Ah so!) Und ich sage Ihnen: Der Name Klima, der bei Förderungsansuchen in Höhe von 40, 50 Millionen Schilling ins Treffen geführt wird, ist, nur weil der Name Klima erwähnt wird, bereits ein Garant dafür, daß diese Förderungen ausbezahlt werden. So schaut es aus, Herr Bundeskanzler! (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Glauben Sie im Ernst, daß sich Herr Stuhlpfarrer aus Jux und Tollerei mit dem Namen Jan Klima in diesem Verein schmückt? Glauben Sie im Ernst, daß er umsonst Ihren Sekretär, Herrn David Mock, in den Verein mit aufnimmt? Glauben Sie, daß der Sekretär Gerstbauer von Frau Hostasch umsonst hier mitmischt? Wenn man mit diesen Damen und Herren bei einem öffentlichen Förderungsansuchen aufwartet, dann braucht man keine Intervention mehr, denn da sind die Namen Intervention genug, damit die Förderungsmillionen ins Rollen kommen, Herr Bundeskanzler. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Es ist wirklich interessant: Aus Ihrem Hause stammen von diesen 46 Millionen Schilling etwa 4 Millionen Schilling, und aus dem Ministerium von Frau Hostasch 44 Millionen Schilling. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Da schau her!) Die Namen Jan Klima, Gerstbauer und Mock, also zwei Namen aus Ihrem unmittelbaren Umfeld, scheinen da auf. (Abg. Mag. Kukacka: Die Vornamen, bitte!)
Das alles ist von Frau Hostasch abgesegnet worden. Wenn man berücksichtigt, daß Frau Hostasch – wie hinter vorgehaltener Hand sogar von den Sozialdemokraten zugegeben wird – seit eineinhalb Jahren innerparteilich praktisch eine politische Abschußkandidatin ist, dann frage ich mich schon, ob sie sich nicht vielleicht das Wohlwollen des Herrn Bundeskanzlers dadurch sichert, daß sie gegenüber einem Verein, einem Konglomerat, in dem Jan Klima als Rechnungsprüfer des Holdingvereins auftritt, 44 Millionen Schilling ausschüttet. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Es braucht sich hier niemand darüber zu beklagen, daß er nicht die Gelegenheit gehabt hätte, Stellung zu nehmen. Sie, Herr Bundeskanzler, haben am Dienstag die Gelegenheit dazu verabsäumt und haben Ihren Staatssekretär geschickt, so unter dem Motto: Jetzt schicken wir einmal den Staatssekretär hin und schauen uns an, was dort gesagt wird; lassen wir uns ja nicht mit irgendwelchen Äußerungen festhalten und mit irgendwelchen Positionen festnageln! – Sie, Herr Bundeskanzler, haben heute noch einmal die Gelegenheit, dazu Rede und Antwort zu stehen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn Sie sagen, daß wir diese Dringliche Anfrage sozusagen auf dem Rücken der Lehrlinge austragen, so ist das wirklich eine Verhöhnung der Österreicherinnen und Österreicher. Das ist eine wirklich unglaubliche Unterstellung, da es bei dem Geflecht "Euroteam" um eine der größten politischen Geldwäschen der letzten Jahre geht! – Und da sagen Sie, daß hier ein Politikum daraus gemacht wird! (Beifall bei den Freiheitlichen.)