Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 182. Sitzung / 167

Weiters ist die Weiterentwicklung und Weiterführung der Integration für Schülerinnen und Schüler im Bereich der Sekundarstufe 1, also in der Hauptschule und in der Unterstufe der AHS, anzusprechen. Da sind wir, wie ich meine, auf einem guten Weg, wenngleich er verbessert werden kann.

Wir haben das sogenannte Frühwarnsystem gesetzlich verankert. Es war möglich, die Zahl der Repetenten geringfügig zu senken – es sind durchaus, so glaube ich, Erfolge erzielt worden –, dennoch muß gesagt werden, daß, wenn die Statistiken, die uns derzeit vorliegen, stimmen, die Zahl der "Nichtgenügend", die Zahl der zu erwartenden Repetenten für das kommende Schuljahr durchaus als zu hoch einzuschätzen ist und daß es intensiver Anstrengungen bedarf, dieses Frühwarnsystem weiterzuentwickeln, zu verbessern. Wenn wir erkennen, daß ein Schüler Schwierigkeiten hat, muß Hilfe sofort einsetzen.

Ich meine auch, daß die Berufsorientierung in der 3. und 4. Schulstufe im Bereich der Sekundarstufe 1 ein ganz wichtiger Schritt war, weil die Vorbereitung, das kollegiale Hineinführen der jungen Leute in die Berufsausbildung etwas Wichtiges ist.

Die Schulbuchaktion befindet sich meines Erachtens nach auf gutem Wege; sie sollte zu einer multimedialen Aktion weiterentwickelt werden. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler vertraut machen im Umgang mit dem Computer, im Umgang mit dem Internet, mit dem Intranet. Auch Telelearning kann und soll durchaus bereits in der Schule möglich sein. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Khol: Das ist der Schlußapplaus, Kollege Antoni!) Nein, nein, Herr Kollege Khol! Sie haben mich bei meiner letzten Rede sehr gestört; heute wird Ihnen das nicht gelingen.

Auch die – und das ist ein besonderes Anliegen unserer Fraktion gewesen – Einführung der flexiblen Schuleingangsphase ist uns gelungen. Die Schule gerade in der Schulstartphase ist kindgerechter, ist kindgemäßer geworden. (Abg. Schaffenrath: Außer bei der Leistungsbeurteilung!) Es ist möglich, noch intensiver, noch zielorientierter auf die Voraussetzungen der Schulanfänger einzugehen.

Es schmerzt uns auch, Frau Kollegin Schaffenrath, daß es leider nicht gelungen ist, eine umfassendere Reform der Leistungsbeurteilung zu diskutieren und vielleicht sogar umzusetzen. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend, wir werden uns auch in der nächsten Legislaturperiode intensiv dafür einsetzen. (Abg. Dr. Khol: Das Licht blinkt!)

Die Fremdsprachenoffensive wurde von Kollegen Höchtl bereits angesprochen. (Zwischenruf der Abg. Schaffenrath.) Kollegin Schaffenrath, meine Redezeit ist so kurz. Meine Kolleginnen werden sich auch noch zu Wort melden; ich kann auf Zwischenrufe jetzt nicht eingehen.

Was die Fremdsprachenoffensive anlangt, meine ich – und da sind wir einer Meinung –, daß es da es noch einer Intensivierung der Lehreraus- und –fortbildung bedarf. Aber auch da sind wir dabei, die Dinge zu verbessern; Fortsetzung ist notwendig.

Ich halte nicht damit hinter dem Berg, daß das Gesetz, daß die Weiterentwicklung der Pädagogischen Akademien in Richtung Pädagogische Hochschulen eine bildungspolitische Weichenstellung ist, auf die die Sozialdemokratische Partei 72 Jahre lang gewartet hat, denn am Parteitag der SPÖ in Linz im Jahre 1927 wurde dieses Thema das erste Mal aufgegriffen. (Abg. Dr. Khol: Von Otto Glöckel!) Nach vielen intensiven, kontroversiellen Diskussionen ist es uns gelungen, das jetzt auf die Schiene zu bringen. (Abg. Dr. Khol: Die Lehrer reden immer lange!)

Die Erhöhung der Schul- und Heimbeihilfen ist uns gelungen; Projektarbeiten im Bereich der allgemeinbildenden und berufsbildenden höheren Schulen sind umgesetzt worden. Und es darf das gute, erfolgreiche Auffangnetz für Jugendliche (Abg. Dr. Khol: Der Frau Gehrer!) der Regierung – auch der Frau Gehrer – nicht übersehen werden. Lehrlingsstiftungen, Lehrgänge, Vorlehre sind umgesetzt worden.

Ich glaube daher, wir sind auf einem guten Weg, aber es sollte doch gesagt werden: Wenn es der Wirtschaft in Hinkunft nicht möglich ist – aus welchen Gründen immer, und die Gründe sind nachvollziehbar –, die erforderliche Zahl von Ausbildungsplätzen für junge Bürgerinnen und


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