Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 182. Sitzung / 191

Ich bin denen dankbar, die an der Sicherung der Überlebenschancen des Südtiroler Volkes und des Südtirol-Paketes mitgearbeitet haben. (Allgemeiner Beifall.)

Dankbar bin ich auch jenen, die dazu beigetragen haben, daß wir die größte UN-Fachkonferenz, die Menschenrechtskonferenz, nach Wien bekommen haben und dort als einziges westliches Land gegen den Völkermord in Bosnien gestimmt haben. (Neuerlicher allgemeiner Beifall.)

Das Anliegen der Menschenrechte muß ein zentrales Anliegen unserer Außenpolitik bleiben, meine Damen und Herren.

Ich bedanke mich bei all jenen, die mich unterstützt haben, als es darum ging, den Menschen, die eine Freiheit wollten, wie wir sie hatten, wie man sie im alten Jugoslawien aber nicht hatte – dort strebte man nach Demokratie, nach Selbständigkeit, nach Gleichwertigkeit im internationalen Raum –, durch unsere Politik Hoffnung zu geben. Auch das war Solidarität im besten Sinn, auch wenn es in einzelnen Fällen darüber gelegentlich unterschiedliche Meinungen gab. (Allgemeiner Beifall.)

Ich bin bedanke mich, meine Damen und Herren, bei all jenen in allen Parteien, die auch mir die Gesprächsbereitschaft bewiesen haben. Ich kenne keine Partei, in der ich nicht Gesprächspartner hätte, bei denen ich überzeugt bin, daß sie, auch wenn sie unterschiedlich argumentieren, vom besten Willen für die Republik beseelt sind. Diesen Glauben müssen wir uns erhalten als den Humus für zukünftige glaubwürdige Demokratie.

Ich möchte hinzufügen, daß ich auch all jenen dankbar bin, die mir als Beamte, als Mitarbeiter geholfen haben. Ohne diese Menschen hätten wir das EU-Beitritts-Problem nicht so lösen können, wie wir es gelöst haben, hätten wir auch die Menschenrechtskonferenz nicht so lösen können, hätten wir viele andere Dinge nicht lösen können.

Ich bin dankbar den österreichischen Beamten – ein Ausdruck, der oft mit falschem Akzent gebraucht wird. Sie haben einen hohen Stellenwert, und manches in der Politik kann nur gemacht werden, weil sie dieses Wissen und diese Erfahrung einbringen. (Allgemeiner Beifall.)

Ich wurde Bürgermeister einer kleinen Gemeinde, ich wurde auch Unterrichtsminister. Mich freut, daß ich damals am 1. August 1969 die große Schulreformkommission einberufen konnte, die sich auch mit der Frage des Fremdsprachenunterrichtes in der Schulreform beschäftigte. Damals gab es die ersten Diskussionen, und ich wurde auch kritisiert, weil ich für den Fremdsprachenunterricht in Englisch und Französisch war. Die Muttersprache muß aber mithalten können, das dürfen wir auch nicht vergessen, wenn wir Fremdsprachen vermitteln. Ich bin dankbar dafür, daß Frau Ministerin Gehrer jetzt viele Schulversuche in diesem Bereich in die Schulrealität umsetzt. Wir brauchen sie gerade in Europa. Ich appelliere an die Jugend, Fremdsprachen zu lernen. Das ist nicht nur beruflich von Vorteil, es ist auch in kultureller Hinsicht von Vorteil: Wer die Sprache eines anderen Landes kennt, kennt auch die Seele eines anderen Volkes. (Allgemeiner Beifall.)

Geben Sie auf diesem Weg, meine Damen und Herren, der Schulpolitik und der Familienpolitik die große Wichtigkeit und Bedeutung, die sie haben! Familie und Schule sind die Startpositionen für das Leben, und oft hängt die soziale Position im Leben und die Qualifikation davon ab, welche Ausgangsposition man in der Familie und in der Schule hatte. (Allgemeiner Beifall.)

Ich bedanke mich bei allen, die oft Schwierigkeiten oder Fehler, die man gemacht hat, nicht ausgenutzt haben. Ich bedanke mich für die großzügige Behandlung, die mir zuteil wurde. Ich könnte viele nennen, aber ich bin kein Zensor, der jetzt mit "gut" oder "weniger gut" beurteilt. Ich bin hier, um zu danken. Ich gehe als Optimist aus diesem Hohen Hause. Ich gehe aus dem Hohen Hause, aber noch nicht von der Politik – das mag für manchen eine kleine Enttäuschung sein. (Heiterkeit.)

Als der Optimist, als der ich gehe, meine Damen und Herren, war ich sehr beeindruckt von den heutigen Ausführungen des Vorarlberger FPÖ-Abgeordneten Nußbaumer.


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