Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 182. Sitzung / 195

genehmigt gelten. Dadurch soll die umgehende Ausfertigung der vom Nationalrat ausgehenden Beschlüsse ermöglicht werden.

Dieser Teil lautet wie folgt: Tagesordnungspunkt 27 ist der Bericht des Verfassungsausschusses über den Antrag Kostelka, Khol betreffend vorzeitige Beendigung der Gesetzgebungsperiode.

Die Abgeordneten Krüger und Genossen bringen den Entschließungsantrag (Beilage 27/1) ein. Bei der Abstimmung wird der Gesetzentwurf gemäß dem Ausschußantrag in 2043 der Beilagen einstimmig angenommen. Die dem Ausschußbericht (2043 der Beilagen) beigedruckte Entschließung wird mit Stimmenmehrheit angenommen. Ein weiterer Entschließungsantrag (Beilage 27/1) wird abgelehnt.

Der Präsident legt im Einvernehmen mit den Fraktionen folgenden Antrag vor: "Der Herr Bundespräsident wird ersucht, die ordentliche Tagung 1998/99 der XX. Gesetzgebungsperiode mit Ende der 182. Sitzung des Nationalrates für beendet zu erklären." – Dieser Antrag wird einstimmig angenommen.

Soweit jener Teil des Amtlichen Protokolls, der für die vorgeschlagene Vorgangsweise relevant ist.

Erheben sich gegen den Inhalt dieses Teiles des Amtlichen Protokolls Einwendungen? – Das ist nicht der Fall. Damit gilt das als genehmigt.

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Meine Damen und Herren! Sie haben am Beginn dieser Legislaturperiode ein Präsidium, bestehend aus drei Personen, gewählt. Wir sind damals nach unserer Wahl gemeinsam hier heraußen gesessen. Ich bitte nunmehr auch jetzt, am Ende dieser Gesetzgebungsperiode, Herrn Dr. Neisser und Herrn Dr. Brauneder, hier am Präsidium Platz zu nehmen – jetzt gleich bitte.

Herrn Dr. Neisser darf ich freundschaftlich einladen, einige Worte an das Hohe Haus zu richten. – Bitte, Heinrich. (Allgemeiner Beifall.)

Abschiedsworte des Zweiten Präsidenten Dr. Heinrich Neisser

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Lieber Herr Präsident Heinz Fischer! Ich danke vielmals, daß ich die Möglichkeit habe, noch einmal von hier – von oben herab – zu euch zu sprechen. (Heiterkeit.) Es wird sich nicht mehr wiederholen, aber es ist mir doch ein Bedürfnis, ein paar Sätze zu sagen.

Ich habe diesem Hause 24 Jahre lang angehört. Ich habe im November des Jahres 1975 meine erste Rede zur Wehrpolitik gehalten. Bis heute sind die Argumente eigentlich ziemlich vergleichbar.

Ich bin ins Parlament in einer Zeit gekommen, zu der eine völlig andere Struktur vorhanden war; zwei großen Parteien ist eine kleine Oppositionspartei gegenübergestanden. Heute sind es zwei Regierungsparteien, die mit drei Oppositionsparteien konfrontiert sind. Meine Ära im Parlament war also eine Ära, in der ich auch den Wandel dieses Parlaments erlebt habe.

Wenn ich meine Laufbahn in diesem Hause bildlich darstellen darf, so kann ich sie in Form einer Kurve beschreiben: eine Kurve, die auf jenem Sessel begann, auf dem heute Kollege Zweytick sitzt. Das war meine schönste Zeit, möchte ich sagen, und zwar nicht, weil man gleich zur Tür draußen ist (Heiterkeit), sondern weil es beglückend war, ein Hinterbänkler zu sein. Man hat aber leider keine Chance gehabt, sich mit Zwischenrufen durchzusetzen – das ist schon richtig. Ich möchte aber auch darum bitten, daß Sie aus der Tatsache, daß heute auf meinem Platz ein


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