Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 6. Sitzung / Seite 168

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Bildungsweg hinter mich gebracht habe, gesagt hat: Wer einen Arbeitsplatz hat, braucht keinen Studienplatz. Und dass dieser Ungeist jetzt, so scheint es mir, nicht mehr auf den Universitäten herrscht, das finde ich wichtig, und da ist schon etwas gelungen. (Beifall bei der SPÖ.)

Und wenn da von diesem typischen Studenten die Rede ist, der eigentlich überhaupt kein typischer Student mehr ist, kein flotter Student (Abg. Dr. Martin Graf: Immer reden Sie dazwischen!)  – immer reden Sie dazwischen! –, der sich ein schönes Leben macht – obwohl es ja eigentlich wünschenswert wäre, sich ein schönes Leben machen zu können zwischen 20 und 25 Jahren, weil das auch zur Weiterentwicklung führen kann –: Dieser typische Student ist eher die Seltenheit. Was wir jetzt haben, ist eher ein Student, eine Studentin, die nebenher arbeiten oder auch Familie haben. (Abg. Dr. Martin Graf: Als Taxifahrer?) Auch als Taxifahrer oder -fahrerin.

Aber um wieder zum Thema des Berichtes zu kommen: Ich bin stolz darauf, dass vieles gelungen ist dank der Sensibilisierung für die berufstätigen Studierenden. Da wird deutlich, was wir eigentlich schon gewusst haben, dass nämlich immer mehr Studenten auch berufstätig sind, zum Teil auch berufstätig sein wollen. Ich wollte zum Beispiel daneben berufstätig sein, weil es ab einem bestimmten Alter wichtig ist, den Kontakt zum Beruf nicht zu verlieren. Es ist richtig, dass genau diese Studenten jetzt besonders gefördert wurden, auch wenn es im Bericht noch nicht verankert ist.

Es wurde zum Beispiel beschlossen – eine sehr wichtige Errungenschaft! –, dass es eine Studienförderung in der Abschlussphase des Studiums gibt, und das ist genau für diejenigen wichtig, die sich in der Abschlussphase oft mehr Zeit nehmen müssen, zum Beispiel für eine Diplomarbeit. Das ist eine Errungenschaft, die noch greifen wird.

Zum Abschluss – die Zeit ist knapp – möchte ich auf etwas hinweisen, was auch in der letzten Legislaturperiode gelungen ist und auch wichtig war, weil wir – wie heute auch schon des Öfteren erwähnt – gesehen haben, dass immer mehr Studenten oder Studentinnen später zu studieren beginnen. Und das hat einen Grund. Oft ist es darin begründet, dass die Studentinnen und Studenten vorher erwerbstätig waren, dass sie einen alternativen Bildungszugang hatten, zum Beispiel den zweiten Bildungsweg über die Abendschulen, über die Berufsreifeprüfungen. Das ist gut so, und daher bin ich sehr froh darüber, dass es uns trotz der Konsolidierungspakete gelungen ist, den Beginn für eine Studienförderung nicht auf das 30. Lebensjahr herabzusetzen, sondern dass dies bis zum 35. Lebensjahr möglich ist. Das war nicht einfach. Ihr damaliger Wissenschaftssprecher, Herr Professor Lukesch, musste sehr überzeugt werden.

Ähnlich ist es uns auch ergangen bei der Verankerung der sexuellen Belästigung im Uni-StG; sexuelle Belästigung soll ja auch bei Studentinnen ab und zu vorkommen.

Ich wünsche mir, Frau Dr. Brinek, dass Sie in irgendwelchen Regierungskonstellationen, die sich in Zukunft ergeben werden, mit Ihrer Bestrebung – ich kenne Sie – nicht auf der Strecke bleiben, mit Ihrer Bestrebung nach einer Bildungspolitik, die sehr vielen Studierenden den Zugang zu einem Studium ermöglicht. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Dr. Brinek. )

19.48

Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Frau Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl. Sie hat sich auf 4 Minuten Redezeit eingestellt. – Bitte.

19.48

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! An einem Tag wie heute aus der Position einer Sozialdemokratin einen so ausgezeichneten und informativen Bericht zu diskutieren, verleitet natürlich auch dazu, ein wenig Bilanz zu ziehen, was aus wesentlichen Zielsetzungen, die wir uns gesteckt haben, in den letzten Jahren geworden ist.

Im Zusammenhang mit den Hochschulen war eines der wesentlichen Ziele der Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen, die gleiche Teilhabe von Frauen am Bildungssystem herzustellen. Und wenn wir uns diesen Bericht anschauen, können wir feststellen, dass eine der wesent


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