Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 125

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der Einführung dieser Partnerschaften ausgegangen sind. Dort wäre auch einmal nachzufragen: Was ist im Rahmen dieser Partnerschaften schief gegangen? (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Herr Kollege Cap! Wenn Sie hier in Bezug auf Kollegin Sickl angeführt haben, dass ein Schlossbesitz in Kärnten etwas Verwerfliches ist, so möchte ich Ihnen Folgendes sagen: Frau Kollegin Sickl mit ihrer Familie und mit ihrem allzu früh verstorbenen Gatten hat von der Diözese Gurk das Schloss Albeck in einem desolaten Zustand gekauft, hat es zu einem sehr schönen Betrieb renoviert. Ich würde Ihnen auch empfehlen, vielleicht einmal im Sommer, wenn Sie nach Kärnten und nicht in die Toskana fahren, das eine oder andere an Kulturangeboten im Schloss der Frau Kollegin Sickl anzunehmen, dann würden Sie nämlich auch feststellen, dass bei den freiheitlichen Vertreterinnen und Vertretern der Regierung durchaus sehr viel Kunstverständnis in sehr subtiler Art und auch Kunstverständnis für moderne und zeitgenössische Kunst zu finden ist. Herr Kollege Cap! Ihre Vorverurteilung mit dem klassenkämpferischen Schlagwort "Schlossbesitzer" ist gerade am Beispiel der Frau Kollegin Sickl völlig daneben gegangen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Folgendes möchte ich auch noch sagen, da wir – vermutlich morgen – über die leider notwendig gewordene Ablösung des Kollegen Krüger diskutieren werden beziehungsweise heute schon diskutiert haben: Jeder, der hier im Saal ist und heute an der Diskussion teilgenommen hat – egal, ob hier vom Rednerpult aus oder als Zuhörer –, möge davon verschont bleiben, dass ihn so ein Schicksal, wie es Kollege Krüger in den letzten Tagen erlitten hat, ebenfalls ereilt. Ich würde mir wünschen, dass in diesem Zusammenhang das Gemeinsame zwischen allen, die in der Politik tätig sind, im Vordergrund steht und über alle Gräben, die jetzt aufgerissen worden sind, hinweg ein menschliches und humanes Verständnis hier Platz greifen könnte. Ich halte nichts davon, einen kranken Menschen auch noch zum Buhmann für alle möglichen Unterstellungen hier hochzustilisieren. Das war den Sozialdemokraten zumindest in der Vergangenheit unwürdig. Heute habe ich leider etwas anderes erlebt. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.49

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Cap. Zweite Wortmeldung. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten. – Bitte.

16.49

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst die Angriffe des Kollegen Haupt auf Frau Abgeordnete Muttonen zurückweisen. Ich finde, das ist nicht der Stil, wie wir hier miteinander umgehen sollten. (Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Schweitzer: Das ist gut, Cap! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Weiters meine ich, dass Qualifizierungen, die hier regelmäßig von der Regierungsbank aus Abgeordneten gegenüber stattfinden, auch nicht unbedingt "Kulturbestandteil" unserer Diskussionen sein sollten. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Und weiters meine ich, dass wir wieder zurückkehren sollten zu einem Diskussionsverhältnis zwischen Regierungsbank und Abgeordneten, wie das bisher Praxis war. (Zwischenruf des Abg. Mag. Schweitzer. )

Da Sie, Frau Vizekanzlerin, ohnehin gewohnt sind, nicht das letzte Wort zu haben, habe ich mir eben gedacht, ich werde mich noch einmal zu Wort melden, und zwar was den Kulturbereich anlangt. Ihr Generalsekretär Westenthaler sagte nämlich der APA gegenüber auch  – neben seinen Äußerungen betreffend Künstler-Sozialversicherung und Evaluierung der Kulturförderung –, man könne Senkungen natürlich nicht in einem Schritt machen, sondern man beginnt mit 20 Prozent. Und ob es zuletzt 30, 40 oder 50 Prozent sind, ist unerheblich. – Das ist doch bitte eine unfassbare Aussage! Und die wird hier auch nicht differenziert. Die Betroffenen werden sich natürlich ihren Teil denken.

Als Antwort darauf sagte das Büro Morak: Zurufe von außen sind nicht hilfreich! Morak steht FPÖ für Nachhilfestunde in der Einordnung künstlerischen Schaffens zur Verfügung. – Zitatende. (Rufe bei der SPÖ: Hört! Hört!)


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