habe, dass diese zunächst 50 Millionen Schilling und dann die 33 Millionen Schilling an Förderungen eigentlich locker zu vertreten seien. Es wird dabei von einem Werbeeffekt für Österreich im Ausmaß von 270 Millionen Schilling gesprochen, 270 Millionen Schilling aus einer Abendveranstaltung!
Ich halte das für relativ interessant, es wird aber dann erklärlich, wenn man sich anschaut, wie es zu solchen Zahlen kommt. In der Anfragebeantwortung steht nämlich, es habe 5,4 Millionen Seher in Österreich gegeben – interessant angesichts der ORF-Quoten bei beliebten Fernsehsendungen, die meist um die 1,5 Millionen Zuseher haben, das ist dann schon ein Mega-Event. Der "Sports Award" aber hatte 5,4 Millionen Zuseher! Wir haben schon während einer Pressekonferenz darüber gerätselt, ob es in Österreich überhaupt so viele Fernseher gibt wie Leute, die dieses Event gesehen haben. Ich kann es mir nicht vorstellen. (Abg. Böhacker: Es können ja mehrere zuschauen bei einem Event!) – Ja, wenn noch mehr als diese 5,4 Millionen zuschauen, dann kommen wir über die Einwohnerzahl in Österreich hinaus, dann haben wir auch ein gewisses Problem, weil die Einwohner Österreichs nicht ausreichen. (Abg. Böhacker: Wird ja auch umgerechnet!)
Ein letzter Punkt, der sich auch an die Herren von der FPÖ, die Herrn Neuper ja als Sporthilfe-Kurator vorgeschlagen haben und der dann zum Regierungskurator im ORF ernannt worden ist, richtet: Laut Anfragebeantwortung gab es 96 – 96! – verkaufte Einzeltickets, und das bei einer Veranstaltung, von welcher Wochen davor davon gesprochen wurde – und nach meinen Informationen war es auch so –, dass sie ausverkauft wäre, dass es keine Karten mehr gäbe! 96 verkaufte Einzeltickets, 49 Logen verkauft, das macht in Summe, sagen wir einmal, 400 verkaufte Tickets. Man kann hier nicht von einer ausverkauften Veranstaltung reden, sondern maximal von einer "ausverschenkten" Veranstaltung! (Beifall bei den Grünen.)
Bei dieser "ausverschenkten" Veranstaltung gab es für 400 zahlende Besucher Catering-Kosten, also Kosten fürs Buffet, in Höhe von 2 Millionen Schilling. Das ist eine Summe, die ich für äußerst bemerkenswert halte. 2 Millionen Schilling aus Steuermitteln für 400 zahlende Besucher, das macht 5 000 S an Buffetkosten pro Nase. Also für die Partei der kleinen Leute ist es schon merkwürdig, wenn sie denjenigen, der so eine Veranstaltung ausrichtet, dann auch noch mit einem politischen – oder "unpolitischen", wie auch immer, an sich unpolitischen, in diesem Fall wahrscheinlich nicht –, auf jeden Fall mit einem Kuratoriumsposten belohnt.
Zusammenfassend: Ich glaube, dass das Sittenbild dieser ganzen Geschichte klar zeigt (Abg. Mag. Schweitzer: Was war denn das jetzt?) , wie Sportförderung in Österreich ... (Abg. Mag. Schweitzer: Was hätte das jetzt heißen sollen?) Das Wort "Sittenbild" ist bekannt bei der FPÖ? "Sittenbild" ist ein Fremdwort? (Abg. Mag. Schweitzer – auf die Abgeordneten der SPÖ zeigend –: Da sind die Freunde zum Ansprechen!)
Herrn Neuper als jemanden, der auch in Zukunft davon abhängig sein wird, dass der ORF bei seinen "Sports Award"-Veranstaltungen der nächsten Jahre sein Kooperationspartner sein wird, und der diese Veranstaltung ohne die Zuständigkeit des ORF und ohne die Zusammenarbeit mit dem ORF gar nicht wird durchführen können, als Kurator zu bestellen, ist ein Sittenbild Ihrer Partei. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Schweitzer: Wer hat wen bestellt?)
Wer hat wen bestellt? – Das ist auch eine gute Frage! Offenbar als Regierungskurator bestellt, war es möglicherweise die ÖVP und nicht die FPÖ, die ihn vorgeschlagen hat, das wäre durchaus eine interessante Aufklärung. (Abg. Kopf: Jetzt wird es immer "besser"!) Wir gingen, da in den Medien davon die Rede war, dass er als FPÖ-Kurator bestellt wurde, doch davon aus, dass Ihre Fraktion damit einiges zu tun hat.
Ich wiederhole: Es geht darum, dass es bei Subventionsvergaben klare und eindeutige Entscheidungsprozesse geben soll. Das ist jedoch in diesem Fall ganz eindeutig nicht erfolgt. Es gab eine unzulässige Verquickung von Interessen, und es gab auf jeden Fall ein Procedere, das für den Ministerrat, für ein Ministerium, für den Bundeskanzler einfach unzulässig ist. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
15.12