Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 141

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sie garantieren? Und wie werden die weiteren Entwicklungsschritte von Schwarz-Blau ausschauen?

Meine Damen und Herren! Frauen sind kein Randproblem der Wissenschaft. Erstens kann es sich die Gesamtbevölkerung nicht leisten, auf den weiblichen Anteil der Bevölkerung und ihre Fähigkeiten zu verzichten, und zweitens kann von den Universitäten eine enorme Vorbildwirkung auf die Gesellschaft ausgehen. Dadurch könnte in der Gesellschaft ein Prozess der Bewusstseinsbildung betreffend Gleichstellung von Mann und Frau einsetzen – wenn man das überhaupt will. Denn das ist die eigentliche Frage.

Einige Alibifrauen allein werden nicht ausreichend sein. Es geht vielmehr um die kontinuierliche Erhöhung des Frauenanteils, und daher fordere ich die Regierung auf, den Weg einer feministischen Politik im Wissenschaftsbereich fortzusetzen und folgende Punkte zu beachten:

Es ist von ungeheurer Bedeutung, dass erstens der weitere Ausbau der Lehrtätigkeit im Bereich der Frauenforschung und der feministischen Wissenschaft stattfindet. (Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: Was ist das?) Es ist ganz wichtig, dass Frauenforschungsprogramme und -projekte weitergeführt werden. Es ist ungeheuer wichtig, dass der weibliche wissenschaftliche Nachwuchs gefördert und unterstützt wird, und zwar auch finanziell! Weiters sollen höhere Budgetmittel zum Beispiel nur dann zur Verfügung gestellt werden, wenn die jeweilige Universität frauenfördernde Maßnahmen setzen, die dann auch in den Fakultäten und bis hin zu den Instituten Wirkung zeigen.

Ich fordere also die Regierung, die einen gut aufbereiteten Boden vorfindet, mit Nachdruck auf, die Arbeit des früheren Wissenschaftsministers Einem fortzusetzen. Österreich darf nicht international abgedrängt werden (Beifall bei der SPÖ und des Abg. Dr. Grünewald ), nicht durch die Art Ihrer Außenpolitik, nicht durch die Art Ihrer Innenpolitik, und schon gar nicht durch ein konservatives Frauenbild! (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Martin Graf: Und schon gar nicht durch Ihre Oppositionspolitik! Ihre Oppositionspolitik übernehmen wir sicher nicht!)

Das kann ich mir vorstellen, dass Sie das nicht übernehmen, denn für Frauen haben Sie nichts übrig! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: Oh ja! – Abg. Haigermoser: Das stimmt nicht! Nehmen Sie diese Behauptung zurück!)

Weltoffenheit, Chancengleichheit und gemeinsames Arbeiten von Frauen und Männern statt konservativer Männerseilschaften – das ist unser Ziel! (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ.) Daher werden wir Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen sehr genau Acht geben, damit unser Bildungssystem keine Rückentwicklung erleidet. Die Gefahr besteht, daher auch meine berechtigte Sorge. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

20.17

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

20.17

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Provoziert durch einige Äußerungen der Frau Kollegin Plank möchte ich einiges richtig stellen.

Dem Vorwurf, dass der Bereich der Fachhochschulen in den Ausführungen des Finanzministers heute Vormittag nicht ausreichend zur Geltung gekommen ist, muss ich widersprechen. Es wird noch heute von mir ein Antrag eingebracht, der vorsieht, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Lenkung der Studierenden hin zur Fachhochschule erfolgen soll – jedoch nicht unter der Voraussetzung, dass dort eine unfinanzierbare Schule auf sie wartet und damit eine Zweiklassengesellschaft gemacht wird. Das ist nicht das Ziel!

Würde Frau Kollegin Plank das zwischen den Sozialdemokraten und der ÖVP in dieser Angelegenheit ausverhandelte Papier kennen, in dem die Tür zur Einhebung von Studienbeiträgen sehr


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