Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 150

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und es wird sich sehr rasch herausstellen, was für die Universitäten wirklich gut ist. Allein aus diesem Grund, im Eigeninteresse der Universitäten, werden die genannten Maßnahmen raschest umgesetzt werden müssen.

Der Bogen spannt sich von der inneruniversitären Zusammenarbeit – diesbezüglich wird die sich teilweise konkurrenzierende Universitätsstruktur, insbesondere, was die Kurien betrifft, kritisiert – bis zum heute schon sehr oft angesprochenen reformbedürftigen Dienstrecht.

Sehr geehrte Frau Minister! Es ist viel zu tun im universitären Bereich. Aber auch die Universitäten selbst müssen sich beweglich und reformfreudig zeigen, um sich den Anforderungen des internationalen Wettbewerbs und den Anforderungen der internationalen Scientific Community stellen zu können und ihnen zu entsprechen. Wir sind aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Universitäten ermöglichen, Spitzenlehre und Spitzenforschung anzubieten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Geben wir den Universitäten ihre schon lange gewünschte Freiheit, ein modernes Dienstrecht und Planungssicherheit über mehrere Jahre! Dann werden wir in Zukunft der Wirtschaft bestqualifizierte Fachleute und der Wissenschaft engagierte, erfolgreiche Forscher zur Verfügung stellen können. Ich habe noch die eindrucksvolle Budgetrede von Minister Grasser im Ohr, der ein ganz klares Bekenntnis dazu abgelegt hat: Es müssen alle Möglichkeiten zur Förderung von Wissenschaft und Forschung und unseren Universitäten genützt werden. – Ich denke, dass wir da auf einem guten Weg sind, und das zum Wohle unserer Wirtschaft, unserer Wissenschaft und zum Wohle Österreichs! – Glück auf! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.56

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Rada. Ich stelle 5 Minuten Redezeit für Sie ein. – Bitte.

20.56

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Heute ist offensichtlich der Tag der Berichte und der Debatten darüber den ganzen Tag über.

Wenn mein Vorredner gesagt hat, dass der Kuratoriumsbericht eine eher nichtssagende Struktur hat, muss ich dem entschieden widersprechen. Daher begrüße ich auch sehr, dass dieser Bericht erstmalig in einer Plenardebatte zur Behandlung kommt. (Präsident Dr. Fasslabend übernimmt den Vorsitz.)

Ich begrüße auch den Inhalt dieses Berichtes. Das Kuratorium hat sicherlich über seine ursächlichsten Aufgaben als reine Gutachter- und Beratungsinstanz des Bundesministers hinaus sehr, sehr wertvolle Arbeit geleistet. Es hat sich insbesondere mit Evaluationen beschäftigt, und es ist im Zusammenhang mit einer heutigen modernen Universität absolut nicht mehr wegzudenken, dass internationale Evaluierungen vorgenommen werden. Hauptaufgabe dabei ist natürlich, dass all diese Evaluierungsmaßnahmen auch Folgen zeitigen. Denn es wird relativ wenig nützen, wenn wertvollste Vorschläge unterbreitet, aber dann nicht in die Tat umgesetzt werden.

Wenn auch Kritik, konstruktive Kritik geäußert wurde, so muss man doch festhalten, dass die vielen Kleinstinstitute, die es in unserer Universitätslandschaft noch immer gibt, tatsächlich einmal zu größeren Institutionseinheiten zusammengefasst werden müssen. Denn deren Strukturen – auch das wurde bereits angeschnitten – werden sich ebenso wie die Kurienstrukturen, die alle möglichen Reformansätze in sich von vornherein blockieren, in der internationalen universitären Entwicklung sicherlich nicht wirklich bewähren können.

Mir scheint es sehr wesentlich zu sein, dass dieses Kuratorium sich mit einer österreichweiten Evaluierungsagentur beschäftigt. Denn wenn man diese Arbeiten sinnvoll durchführen möchte – so wird etwas ironisch angemerkt –, dann wird es bald an qualifizierten Evaluierern in Österreich mangeln, es wird eng werden.


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