fristig abgesichert. Ich lade Sie heute ein, besuchen Sie uns in Donawitz, damit Sie von der Arbeit vor Ort eine Ahnung bekommen. (Beifall bei der SPÖ. – Rufe und Gegenrufe zwischen den Abgeordneten Fischl und Gradwohl. )
Es ließen sich noch viele andere Betriebe aus dem Bereich der ÖIAG aufzählen, die einen derartigen Aufschwung genommen haben. Diese guten Ergebnisse sind alleine auf den gemeinsamen Einsatz und die Leistungen von Belegschaft und Management zurückzuführen. Dies sei einigen Vorrednern, vor allem den Kollegen Großruck und Kukacka, die immer wieder behaupten, nur in der Privatindustrie seien die Manager erfolgreich, ins Stammbuch geschrieben!
Was plant diese blau-schwarze Bundesregierung nun mit unseren wirtschaftlich erfolgreichen heimischen Unternehmen? – Sie sollen an das Ausland verscherbelt werden! Warum an das Ausland? – Weil es in Österreich sicherlich nicht genügend finanziell potente Investoren gibt, die sich Beteiligungen in dieser Größenordnung leisten können. Daher wären sämtliche Betriebe klassische Übernahmekandidaten.
Werte Damen und Herren! Die Arbeitsplätze von bis zu 120 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind durch diesen überhasteten Verkauf, welcher nur einer kurzfristigen Schuldenabdeckung dient, gefährdet. In meiner Heimatregion, der Obersteiermark, wären 15 Prozent der Beschäftigten von Arbeitslosigkeit bedroht. Auch wertvolles Know-how ginge unwiederbringlich ins Ausland. Wichtige Unternehmenssubstanz in Industrie und Infrastruktur wäre gefährdet, und strategisch wichtige Kompetenzzentren würden ins Ausland verlagert werden.
Sie von ÖVP und FPÖ reden permanent von Rot-weiß-rot. Mir ist noch in bester Erinnerung, welche Kraftanstrengungen notwendig waren, damit wir gegen die ausländische Konkurrenz wieder 50 Prozent der Aktien der VAE in Zeltweg, welche eins a Eisenbahnsysteme erzeugt, erwerben konnten. Wir wären sonst für die französische Konkurrenz ein klassischer Übernahmekandidat geworden, und es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es in Zeltweg zur Schließung gekommen wäre.
Aber auch das Beispiel Semperit in Traiskirchen hat uns schmerzhaft vor Augen geführt, wie schnell hoch qualifizierte Arbeitsplätze in den betreffenden Unternehmen, aber auch in zahlreichen Zulieferbetrieben vernichtet werden können.
Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Wir Sozialdemokraten sind gegen die Privatisierungsideologie der FPÖ-ÖVP-Regierung, der das Wohl der heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer offensichtlich völlig gleichgültig ist. Wir Sozialdemokraten treten für den Erhalt starker heimischer Industriekerne ein, denn nur so können der Wirtschaftsstandort Österreich attraktiv bleiben und Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Es muss unser aller Ziel sein, dass Schlüsselsektoren unserer Industrie unter österreichischem Einfluss bleiben. Deshalb muss aus der ÖIAG eine Beteiligungsgesellschaft werden, die bei diesen Schlüsselbetrieben Kernaktionär ist. Dafür ist der Anteil von 25 Prozent plus einer Aktie notwendig. Das wäre unserer Meinung nach rot-weiß-rote Industriepolitik! (Beifall bei der SPÖ.)
Einen weiteren negativen Aspekt des vorliegenden Gesetzes stellt auch der Zeitdruck dar, unter dem die Industriebeteiligungen verscherbelt werden sollen. Dieser führt nämlich notgedrungen zu einem Preisverfall der so zum Ausverkauf angepriesenen Unternehmen. Die Börsenkurse sinken in den Keller, die ÖVP-FPÖ-Regierung vernichtet durch ihre Vorgangsweise kontinuierlich österreichische Vermögenswerte.
Der Gipfel der arbeitnehmerfeindlichen Politik dieser Bundesregierung ist aber die neue Besetzung des Aufsichtsrates der ÖIAG. Man könnte die Gruppe der dorthin entsandten Unternehmer auch den Prinzhorn-Freundeskreis nennen. – Herr Kollege Prinzhorn! Sie haben in Ihrer Rede als Beispiele durchwegs ausländische Betriebe genannt. Dies zeigt deutlich, dass es Ihnen nicht um Rot-Weiß-Rot, sondern nur um einen raschen Ausverkauf österreichischer Unternehmen geht. (Beifall bei der SPÖ.)
Sie und die Regierungsparteien denken nur an die Gewinne und an die Börse. Bei uns Sozialdemokraten stehen aber die Beschäftigten mit ihren Familien im Vordergrund!