sekretariat hat der Tourismus aber auch auf internationaler Ebene endlich eine politische Vertretung. Es gibt viele Länder, die eigene Tourismusminister oder -staatssekretäre haben. Mit der Installierung des Staatssekretariats ist nun eine neue Basis der Zusammenarbeit hergestellt, sei es bei bilateralen Kontakten, sei es beim Abschluss von Tourismusabkommen. In diesem Zusammenhang kann ich Ihnen mitteilen, dass wir ein Tourismusabkommen mit China und eines mit Slowenien planen. Das ist gerade auch in einer immer kleiner werdenden Welt sehr wichtig, und China ist für uns der Zukunftsmarkt schlechthin.
Die Auswirkungen der Globalisierung auch im Tourismus – ich möchte ein bisschen in die Vergangenheit schweifen – haben natürlich schon gezeigt, welche Mängel in den Rahmenbedingungen in Österreich noch herrschen. Österreich wurde sehr früh und dramatisch damit konfrontiert, das erste Mal bereits vor mehr als 15 Jahren, und zwar speziell im Sommertourismus.
Die Auswirkungen brauche ich nicht auszuführen, denn sie sind hier bekannt. Es begann ein großer Umdenkprozess. Man begann, vielfältigst auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren – das ist das Positive an dieser Angelegenheit –, auch in der Krise das Gute zu suchen und die Krise durchzutauchen. Das ist uns in vielen Bereichen gelungen. Unser Dank und unsere Hochachtung gilt all jenen Unternehmern, die trotz dünner Eigenkapitaldecke, trotz massiver Verschuldung, trotz schwierigster Phasen noch den Mut gehabt haben, weiter zu investieren, neuerlich Risiko einzugehen und noch einmal mit Qualitäts- und Angebotsverbesserungen den österreichischen Tourismus zu beleben. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ein gewisser Umdenkprozess war auch in der Bankenwelt notwendig. Es hat mitgeholfen, dass wir uns fast ein Jahrzehnt lang in einer Niedrigzinsphase bewegt haben. Dadurch ist der Sprung zu mehr Qualität und zu verbesserten Angeboten ermöglicht worden.
Die neuesten Zahlen belegen es, und es freut mich sehr: Wir hatten die beste Wintersaison seit vielen, vielen Jahren. Auch im März schrieben wir spektakuläre Zahlen, ich nenne nur einige: Tirol hatte ein Plus von 18,7 Prozent, Vorarlberg über 16 Prozent zu verzeichnen. (Abg. Dr. Khol: Vor allem Belgier und Franzosen!) Besonders erfreulich ist, dass speziell Niederländer, Franzosen und belgische Gäste Österreich so zahlreich besucht haben wie noch nie, Belgier sogar um 229 Prozent mehr als im Jahr davor. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Das sind Zahlen, die für sich sprechen. Außerdem ist auch der heurige Sommertrend sehr günstig, und man ortet – ich habe es gerade gestern wieder gehört – ganz massiv, dass Urlaub im eigenen Land die Devise ist. Unsere Reisebüros sind sogar teilweise überfordert, weil sie gar nicht genügend Prospektmaterial für den Österreich-Urlaub vorrätig haben. Ich glaube – und damit komme ich zur Euro-Parität zum US-Dollar –, die Österreicher stellen gewisse Überlegungen an. Gerade im Jugendbereich gab es einen starken Trend, in die USA zu fahren. Aber auch die Jugend wird heuer vermehrt in Österreich Urlaub machen.
Der Aufwärtstrend wird aber – das möchte ich ganz kritisch anmerken, und ich habe das oft, auch in diesem Haus schon, gesagt – nach wie vor von einer dramatischen Eigenkapitalschwäche der Betriebe begleitet, und das ist Besorgnis erregend. Aber auch die Auslastung ist Besorgnis erregend, denn – das ist eine Zahl, die viele hier vielleicht gar nicht kennen – wir haben in der Ferienhotellerie im Durchschnitt eine Auslastung von nur 27 Prozent. Dass sich damit keine Rentabilität erzielen lässt, ist leicht auszurechnen.
Es wird unser aller Kraft erfordern, alles zu unternehmen, in diesem Haus aber auch innerhalb der Bundesregierung, alles zu tun, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, um die Saison zu verlängern, neue Angebote zu schaffen und damit eine neue Auslastung zu vernünftigen Preisen zu erreichen, damit auch wieder eine ausreichende Rentabilität erzielt werden kann. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Eines ist uns bereits gelungen – dies war ein lang gehegter Wunsch der Kongresswirtschaft, und ich bin ein bisschen stolz auf unsere Sektion, die da wirklich mit Überschallgeschwindigkeit gearbeitet hat –, nämlich die Stärkung des Kongressstandortes Österreich. Eine Forderung seit