Damit sind wir bei der Umverteilung. Umverteilung ist aber auch ein wichtiger Faktor der Wirtschaftspolitik, weil sie sehr viel mit Kaufkraft, Konsumgüterindustrie, Handel und Gewerbe zu tun hat. Es ist für eine Volkswirtschaft von größtem Interesse, dass, wie es so schön heißt, das Geld unter die Leute kommt. Nur eine gut florierende Konsumgüterindustrie ist ein Garant dafür. Der Normalbürger, dem nicht die Sorge, ob er seine Aktien richtig angelegt hat, den Schlaf raubt, ist es, der dafür sorgt, dass sich das Rad der Wirtschaft dreht. Und gerade die kleinen Betriebe dieses Landes, zu denen ich mich nicht ohne Stolz bekenne, wissen, dass, wenn es dem so genannten Normalbürger gut geht, auch sie eine gesicherte Existenz haben.
Fazit aus all diesen Überlegungen ist, dass wir mehr danach trachten sollten, dass gerade die unteren Einkommensschichten nicht überdimensional zur Kasse gebeten werden, da gerade die Erhöhungen von Steuern, Gebühren und Abgaben den Kleinen wesentlich mehr treffen als den Großen. Es sind aber die Kleinen, die die weitaus größere Schicht der Käufer darstellen. Es ist also das berühmte Sägen am eigenen Ast, wenn man gerade diese Menschen zur Kasse bittet, weil, wie ich schon sagte, Geld eben nur einmal ausgegeben werden kann.
Bei all diesen Erhöhungen, die wir zur Zeit gerade erleben und die in Summe nicht unbeträchtlich sind, wird sich der Pulsschlag der Begüterten kaum erhöhen, aber die Kleinen trifft es entsprechend.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme aus einer Familie, die ein Arbeitergasthaus geführt hat, was mich auch politisch sehr geprägt hat. Ich vergesse nie, was mir mein Vater damals als Kind sagte. Er hat immer gemeint: Merk dir eines gut: Wenn es den Arbeitern gut geht, dann geht es auch uns gut! Und diese alte Weisheit, meine sehr geehrten Damen und Herren, werde ich immer wieder beherzigen. Ich glaube, das sollten wir alle wissen. (Beifall bei der SPÖ.)
Es lebt nicht nur der Arbeiter gut, sondern mit ihm auch der Kaufmann, der Wirt, der Handwerker und so weiter. Die Menschen spekulieren nicht mit Aktien, wie ich schon sagte, sondern sie beleben die Wirtschaft. Und das ist für uns, so glaube ich, unverzichtbar!
Ich bekenne mich zu einer sinnvollen und sozialen Umverteilung, die nicht von unten nach oben konzipiert ist, und nicht zu einem Spar- und Belastungspaket, wie wir es jetzt erleben.
Meine Damen und Herren! Noch ein paar Hinweise: Es wird immer wieder die alte Regierung zitiert und in diesem Zusammenhang, wie wir von meinem Vorredner gehört haben, immer wieder die ehemaligen Minister der Sozialdemokratie. Ich verstehe eines nicht: Es gibt 13 Budgets, wie mein Vorredner schon gesagt hat, und es gibt Hunderte Regierungsvorlagen, die alle einstimmig beschlossen wurden. Manche Leute wissen nicht, dass eine Ministerratsvorlage einstimmig beschlossen werden muss. Und jetzt auf einmal leiden alle an Gedächtnisschwund. Das kann doch wohl nicht wahr sein! (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! All die Gelder, die in die Landwirtschaft, in die Wirtschaft, in den Verkehr geflossen sind, sind auch Ihren Ministerien zugute gekommen. Das verschweigen Sie geflissentlich immer wieder. Aber das Geld haben Sie genommen! (Beifall bei der SPÖ.)
Nun komme ich noch auf eine Rede des Herrn Abgeordneten Gaugg von heute in der Früh zu sprechen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Er hat seine neue Rolle immer noch nicht begriffen. Er stellt sich hier her und macht Oppositionspolitik. Das, so glaube ich, müsste er eigentlich uns überlassen, er müsste endlich einmal draufkommen, dass er jetzt all das zu interpretieren hat, was er vertreten muss. Er kann nicht einfach eine gewünschte Rolle annehmen, die ihm gar nicht mehr zusteht.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gibt aber noch etwas: Er beschäftigt sich immer wieder mit größter Begeisterung mit den Parteifinanzen der SPÖ. In diesem Zusammenhang kramt er unentwegt alte Hüte heraus. Wir haben ihn weder darum gebeten, noch ist er dazu befähigt. Trotzdem möchte ich ihm Folgendes vorhalten: Er wird irgendwann einmal zur Kenntnis nehmen müssen, dass wir in einer ganz anderen Situation sind. Wir sind auf die Mitglieds