"Aktion Fairness" durchsetzen, die Sie jahrelang versprochen haben und nicht umsetzen konnten. (Abg. Mag. Maier: Die ÖVP hat das verhindert!) Wir werden ein praxisbezogenes Urlaubsrecht einführen, weil die heutige Situation, Herr Kollege Maier, niemand versteht. Kein Arbeitnehmer versteht, warum er für zwei Tage Arbeit den ganzen Urlaub haben soll und warum jemand, der das System gut beherrscht, mehr Urlaub braucht als jemand, der jahrelang bei einem Arbeitgeber arbeitet. (Zwischenruf der Abg. Sophie Bauer. )
Wir werden für soziale Fairness sorgen. Wir werden diesem Hause ein Abfertigungsrecht vorlegen, das eine Wahlmöglichkeit zwischen Abfertigung und Altersvorsorge einräumt. Das ist soziale Fairness, wie wir sie verstehen. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir werden ebenso das Arbeitsmarktservice entfesseln, indem wir die Treffergenauigkeit zu erhöhen versuchen. Wir werden uns die Unterschiede in der Treffsicherheit der Vermittlung zwischen den Bundesländern anschauen, und wir werden diese Unterschiede beseitigen helfen.
Letztendlich wollen wir die Arbeitsinspektorate als Partner der Wirtschaft sehen und nicht als rächenden, strafenden Engel, sondern als helfenden Engel. Darum begrüßen wir, dass diese Agenden in einem Ministerium vereinigt werden. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Ing. Westenthaler. )
Wir wollen überbordende Bürokratie zurückdrängen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister! Deshalb trete ich nach wie vor dafür ein, dass wir den Mut haben, die "Aktion Fairness" zu Ende zu denken und tatsächlich ein einheitliches Entgeltfortzahlungsrecht für Arbeiter und Angestellte doch noch zu schaffen. (Zwischenruf der Abg. Sophie Bauer. )
Frau Abgeordnete Bauer! Sie wissen genau, dass niemand versteht, warum der Angestellte ein anderes Entgeltfortzahlungsrecht haben soll als der Arbeiter. Das versteht nach wie vor niemand, und zweitens kann es niemand rechnen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Seien wir doch so mutig und setzen wir diesen notwendigen Schritt der Entbürokratisierung!
Wir sollten auch den leichteren Zugang zur Selbständigkeit nicht als Lippenbekenntnis sehen und wie eine tibetanische Gebetsmühle bei jeder Rede immer wieder fordern. Es geht nicht nur um das Berufsrecht der Selbständigen oder der Freiberufler, es geht auch um die Umsetzung. Es geht auch um die Beschleunigung der Verfahren. Es geht darum, dass Anlaufstellen den Unternehmer, den Gründer als Kunden und nicht als Bittsteller sehen. Ich denke dabei ganz bewusst auch an die Firmenbuch-Gerichte, die ich höflich bitte, durch Verkürzung der Bearbeitungsdauer mit dazu beizutragen, dass Gründern das Gefühl gegeben wird, dass sie in Österreich willkommen sind.
Mit der Privatisierung beziehungsweise Teilprivatisierung der ÖIAG-Anteile haben wir einen wichtigen Schritt getan. Ich weiß, dass Sie damit Ihre Probleme haben, aber ich weiß auch als Abgeordneter aus einer Region (Abg. Sophie Bauer: Da geht es um Arbeiter!), die jahrelang von einem verstaatlichten Betrieb abhängig war, der durch die Privatisierung ein leistungsfähiger, ein international anerkannter Betrieb geworden ist, wie das von der Bevölkerung mit Erleichterung zur Kenntnis genommen wurde. Wir sind heute stolz auf diesen ehemaligen verstaatlichten Betrieb. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir können stolz sein auf Wirtschaftspolitik, wenn sie von ÖVP-Verantwortlichen gemacht wird. Ich möchte ganz bewusst das steirische Beispiel am Ende meiner Ausführungen erwähnen. Der Auto-Cluster ist heute bereits Legende, aber er ist wie andere Projekte dafür verantwortlich, dass die Steiermark derzeit die Konjunktur-Lokomotive in Österreich ist. Frank Stronach investiert nicht deswegen in der Steiermark, im Raum Weiz-Gleisdorf, aber auch in Lannach, weil er dieser Region etwas Gutes tun will, sondern weil er damit rechnen kann, dass er dort mit seinen Investitionen den größtmöglichen Erfolg hat.
Eine gute Wirtschaftspolitik trägt eben Früchte. Ich bin sehr stolz, wenn die Investitionsvorhaben dieses bedeutenden Unternehmens auch in den Jahren 2000 und 2001 die Steiermark als ihren wichtigsten Investitionsraum vorsehen.