Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 24

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erforderlichen" Lehrer ist die Diktion –, Schulen zu lokalen Mehrzwecklernzentren weiterentwickeln und ein europaweites Diplom für Ideenfertigkeiten umsetzen.

Bereits jetzt ist die Situation so, dass alle Bundesschulen einen Zugang zum Internet haben; bei den Pflichtschulen sind es 45 Prozent, bei den Berufsschulen 63 Prozent. Dort fällt das in die Kompetenz der Schulerhalter, also der Länder und Gemeinden. Ich bedanke mich jedenfalls von dieser Stelle aus bei allen, die da kräftig investieren.

Es wurden in den letzten Jahren 800 Millionen Schilling in die Technologie-Offensive investiert. Es ist jetzt im Ministerium eine Steuerungsgruppe im Entstehen, welche uns sagen soll, an welchen Rädern sozusagen gedreht werden muss, um diese Computer-Milliarde, die ab Herbst 2001 zur Verfügung stehen wird, sinnvoll einzusetzen. Ich sage jetzt gleich und ganz klar: Es ist nicht sinnvoll – und das ist von mir auch nie gesagt worden –, dass jeder Volksschüler einen über das Ministerium finanzierten Laptop erhält. Sinnvoll ist es jedoch, Systeme zu finden, damit es etwa durch Leasing, durch Zusammenarbeit mit Wirtschaftsbetrieben Schülerinnen und Schülern ermöglicht wird, einen Laptop zu haben, den sie dann auch daheim verwenden können. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es ist auch nicht sinnvoll, alle Zugänge zu den Schulen selbst zu bezahlen. Sinnvoller ist es vielmehr, auf zukunftsweisende Technologien zu setzen. Wer in letzter Zeit Nachrichtensendungen aufmerksam verfolgt hat, wird sicherlich auch gehört haben, dass die Niederösterreichische Energieverwertungsagentur ein Modellprojekt vorgestellt hat, das es möglich macht, Daten via Stromleitung und mittels Modem zu empfangen. Das sind moderne Entwicklungen, und damit werden wir die Chance haben, mit vernünftigen Investitionen die Zugänge zu den Schulen zu erweitern und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, mit modernsten Geräten zu arbeiten.

Da hier auch gesagt wurde: mehr Schulen mit Elektrotechnik-Schwerpunkt. – Meine Antwort darauf: Schulen müssen alte Schwerpunkte, die nicht mehr gefragt sind, auflassen und neue Schwerpunkte setzen. Die Zahl der Schüler wird nämlich nicht so wesentlich steigen.

Wir müssen uns aber auch zum Beispiel fragen: Brauchen wir die Klassen für Mode- und Bekleidungstechnik noch? Finden diese jungen Absolventen eigentlich überhaupt einen Arbeitsplatz – oder wäre es nicht vernünftiger, wir verwenden diese Ressourcen für eine technologische Ausbildung?

Man muss also davon ausgehen, dass neue Schwerpunktsetzungen getroffen und alte Schwerpunktsetzungen aufgelassen werden. Es geht nicht: immer mehr dazu und noch dazu, denn wir werden in Zukunft gar nicht diese Zahl an Schülern haben, um stets etwas dazugeben zu können. Diese neue Schwerpunktsetzung stellt also eine große Herausforderung dar. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Als Schwerpunktsetzungen erwähne ich beispielsweise die Fremdsprachen-Offensive: Das Jahr 2001 ist "Jahr des Fremdsprachen-Lernens", wobei es mir ein besonderes Anliegen ist, auch unsere Nachbarländer in Mitteleuropa in diese Fremdsprachen-Offensive miteinzubeziehen. Weiters erwähne ich in diesem Zusammenhang die Qualitäts-Offensive, auch das Schulentwicklungsprogramm, das an den Schulen umgesetzt wird.

Auf einige unterschiedliche Zielsetzungen möchte ich hier allerdings auch hinweisen. Es wird ja immer wieder behauptet, es gäbe ideologisch unterschiedliche Zielsetzungen. – Ich sage Ihnen, es gibt unterschiedliche Zielsetzungen, wie wir Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung angedeihen lassen können. Ich glaube nicht, dass es die bestmögliche Ausbildung ist, wenn ein junger Mensch sozusagen in der falschen Schule sitzt.

Deshalb müssen wir ernsthaft überprüfen, ob junge Menschen, die zum Beispiel vier, fünf oder mehr "Fünfer" in einer berufsbildenden höheren Schule haben, in der richtigen Schule sitzen.

Wir haben in der letzten Legislaturperiode die Maßnahme, dass Jugendliche, die mehr als drei "Fünfer" haben, nicht mehr wiederholen können, sistiert, und zwar auf Wunsch der SPÖ. (De


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